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Küstendynamik Südostrügen EarthCache

Hidden : 3/3/2013
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

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Geocache Description:


In Kürze: Gehe zu N 54° 22.394 E 13° 42.435 und informiere dich dort über den Küstenschutz Südost-Rügens und die Probleme an dieser Stelle, danach begib dich zu N 54° 22.455 E 13° 42.479. Beantworte folgende Fragen: Schau dir den Hang der Steilküste an, was fällt dir auf? Warum ist der Strand an dieser Stelle breiter als in der Umgebung? Was könnte die Ursache dafür sein? Wie breit ist der Strand? Schau dir an den Koordinaten die Korngrößenverteilung der Steine direkt an der Uferlinie an den Koordinaten und 30 m weiter an, was fällt dir auf? Ausführlicheres im Listing weiter unten!


Küstendynamik Südostrügen

Das Küstengebiet Vorpommerns vom Fischland / Darss bis zur Insel Usedom ist durch eine stark gegliederte Bodden- und Insellandschaft charakterisiert. In diesem Küstenabschnitt dominieren Sande, die in weiten Gebieten bis zur Geländeoberfläche anstehen und durch Geschiebemergel-Kliffküsten unterbrochen werden. Dem großen Geschiebemergelkern von Rügen sind im Norden, Nordosten und Osten weitere kleinere Inselkerne und junge bis jüngste Landverbindungen vorgelagert, die im Laufe der Zeit durch Steilküstenabtrag, Sandtransport und Anlandung entstanden sind. Die heutige Halbinsel Wittow bildet den nördlichsten Inselkern, ein flachwelliges Geschiebemergelland mit Steilküsten bei Dranske und Vitt-Arkona, welche sehr schroff zur Ostsee abfallen und in deren Strandbereich kompliziert gestauchte Geschiebemergelbänke, Sand- und Kiesschichten und Schreibkreideschollen auftreten. Durch Sandtransport ist die schmale flache Halbinsel des Bug und im Südosten die Schaabe, die Wittow mit Jasmund verbindet, entstanden.

Küstendynamische Prozesse und geologische Verhältnisse vor der Insel Rügen, [REDIECK und SCHADE, 1996]

Die geologischen Verhältnisse der Teilinsel Jasmund sind mit denen der Halbinsel Wittow vergleichbar. Der südliche Inselkern Granitz ist über eine flache Nehrung der Schmalen Heide, welche ebenfalls durch Sandtransport und Anlandung nach Südosten entstand, mit dem Inselkern Jasmund verbunden.Zwischen Binz bis südlich Sellin hat sich eine Steilküste mit Steinstrand gebildet, von der aus der Sand nach Süden an die Außenküste von Mönchsgut transportiert wird. Mönchsgut besteht aus mehreren kleineren, hoch aufragenden und zum Teil vorspringenden, schmalen Moränenkernen (Nordpferd, Lobber Ort, Südpferd, Zicker), welche durch niedrige, schmale Landstreifen (z.B. Baaber Heide, Großer Strand, Thiessower Haken) miteinander verbunden sind. Sie entstanden durch den vom Kliff der Granitz abtransportierten Sand. Die beiden Inselkerne Thiessow und Klein-Zicker stellen mit ihren W-O verlaufenden Stauchwällen Mittelmoränen zwischen den Gletscherzungen der Ostrügener Staffel dar und sind Materiallieferanten für die Sandplatte des Thiessower Hakens.

Der Verlauf der Küstenlinie steht in engem Zusammenhang mit den geomorphologischen Veränderungen. Land bricht ab, Land ensteht. Dort, wo vor Jahrzehnten Land war, findet man heute teilweise metertiefes Wasser. Dafür verantwortlich sind die morphodynamischen Prozesse der Abrasion (Landabtrag) und Transport und Akkumulation (Landanlagerung). Seit Existenz der Ostsee, also seit ca. 8000 Jahren, führten diese Vorgänge zum allmählichen Zusammenwachsen der als Inseln oder Halbinseln aus dem Meer ragenden Moränen, das ist auch auf Rügen und speziell Südost-Rügen sehr gut zu erkennen. So entstand auf Rügen eine relativ geschlossene Küstenlinie. Sie ist geprägt durch zahlreiche Haken und Nehrungen und den durch diese von der offenen See abgesperrten Meeresteilen, den Bodden und Haffen. Viele der Nehrungen Rügens befinden sich allerdings bereits seit einigen Jahrhunderten wieder in Rückbildung. Wahrscheinlich bestünde die heutige Küstenlinie Rügens erneut aus mehreren Inseln, hätte der Mensch nicht die zahlreichen Küstenliniendurchbrüche der Vergangenheit stets wieder geschlossen. Flach- und Steilküste wechseln sich ständig ab, so dass sich viele Nahtstellen ergeben. Diese sind küstendynamisch besonders gefährdete Punkte. Hier bieten sich am deutlichsten Angriffsflächen für die Abrasion und damit Durchbruchgefahr für die schmalen Nehrungen, auf Mönchgut beispielsweise zwischen Thiessow und Klein Zicker. Die Steilküsten erfüllen im küstendynamischen Prozess eine wichtige Funktion, denn sie agieren als Materiallieferant für die Flachküsten. Diese verdanken ihre Existenz also im wesentlichen der Sedimentschüttung der benachbarten Abrasionsstrecken der Steilküsten. Der Sedimenthaushalt auf Strand und Schorre (der vom Wasser überspülte und unmittelbar an den Strand grenzende Küstensaum) ist dabei die ausschlaggebende Größe für den Zustand und die weitere Entwicklung der Flachküstenabschnitte. Die Inselkerne Jasmund und Granitz im Bereich Südostrügen liefern also in diesem Fall den Sand für die Sandstrände in Prora und Binz bzw. die Mönchguter Badestrände zwischen Lobbe und Thiessow.

Karte zur Gefährdung der Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern, [REDIECK und SCHADE, 1996]

Die ständig stattfindenden Küstenveränderungen werden durch verschiedenartige Belastungen und Windwirkungen ausgelöst. Diese lassen sich grundsätzlich in zwei Kategorien unterteilen. Die erste Kategorie umfasst Seegang und Strömungen. Sie wirken kontinuierlich und rufen langfristige Veränderungen hervor. Kurzfristig kaum wahrnehmbar, erzielen sie durch Folgen wie Küstenrückgang, Haken und Nehrungsbildung, Verlust des Vorlandes vor Hochwasserschutzanlagen oder Versandung von Wasserstraßen erhebliche Wirkungen. Die zweite Kategorie kennzeichnen kurzfristig auftretende Ereignisse, also extreme Wasserstandsanstiege und hohe Seegangsenergieeinträge. Diese führen zur Ausbildung von Sturmfluten und können innerhalb weniger Stunden starke Veränderungen hervorrufen. Die möglichen Folgen: extreme Landverluste, Zerstörung von Hochwasserschutzanlagen sowie Durchbrüche von schmalen, den Bodden vorgelagerten Flachküstenabschnitten. Ursache für diese hydrodynamischen Prozesse im Uferbereich ist eindeutig der Wind. Andere Ursachen wie Gezeiten spielen an der tidefreien Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns eine eher untergeordnete Rolle.

Wie stark ist jedoch der Windeinfluss? An den Ufern der Bucht zwischen der Halbinsel Zingst und der Insel Hiddensee ist er recht gering, während die sich anschließenden Küstenabschnitte Nordhiddensees und Nordrügens mit Arkona, Lohme und der Stubbenkammer den wohl am stärksten belasteten Abschnitt der mecklenburgisch-vorpommerschen Ostseeküste darstellen.Die exponierte Lage gegenüber allen maßgebenden Winden aus westlichen, nördlichen und östlichen Richtungen lässt die Energie aller anlaufenden Seegänge bis auf das Doppelte gegenüber den westlicher liegenden Mecklenburger Küstenabschnitten ansteigen. Die Ostküste Rügens ist zwar auch durch größere Streichlängen und Wassertiefen gekennzeichnet, jedoch spielen hier Winde aus östlicher Richtung, da nicht so häufig, eine untergeordnete Rolle und der Küstenabschnitt unterliegt somit einer geringeren Belastung. Beir Thiessow an der Südostspitze Rügens sinkt die Belastung etwa auf Werte der Lübecker Bucht ab.

Mittlere Jährliche Energiesumme des Seeganges (Tiefwasser) [REDIECK und SCHADE, 1996]

Bildquellen: REDIECK, Matthias; SCHADE, Achim (Hrsg.): Dokumentation der Sturmflut vom 3. und 4. November 1995 an den Küsten Mecklenburgs und Vorpommerns.


Aufgaben, um diesen Earthcache loggen zu dürfen

1. Gehe zur Infotafel bei N 54° 22.394 E 13° 42.435 und informiere dich dort über den Küstenschutz Südost-Rügens und die Probleme der Sicherung der Steilküste an dieser Stelle.

2. Danach begib dich an den Strand zu N 54° 22.455 E 13° 42.479 und schaue dich vor Ort um.

Beantworte hier folgende Fragen:

2.1. Schau dir den Hang der Steilküste an, was fällt dir auf? Verwende bei der Beantwortung der Frage die entsprechenden Begriffe auf der Schautafel.

2.2. Warum ist der Strand an dieser Stelle breiter als in der Umgebung und macht hier eine deutliche Ausbuchtung? Was könnte die Ursache dafür sein?

2.3. Wie breit (in Metern, ungefähres Schrittmaß) ist der Strand an den Koordinaten auf einer Linie vom Ufer bis zur Steilküste?

2.4. Schau dir an den Koordinaten die Korngrößenverteilung der Steine direkt an der Wasser / Uferlinie an. Dann schaue 30 m links und rechts davon die Steine dort an der Wasserlinie an, was fällt dir auf?


Sendet mir anschließend die Antworten zu. Ihr dürft sofort loggen, ich melde mich, wenn etwas falsch ist! Ein Foto von euch mit eurem GPS am Selliner Südstrand oder an der Infotafel wäre toll, ist aber keine Logbedingung mehr und daher nur eine Bitte.

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