In diesen auf einem ehemaligen Militärgelände erbauten zwei Hallen (Gesamtfläche ca. 10.000 m²) startete im Februar 2010 die Produktion von Silizium-freien Dünnschicht-Solarzellen und -modulen. Das neue Vorzeige-Werk der in Frankfurt/Oder ansässigen Odersun AG erhielt seinerzeit den Namen Sun Two. Mit zunächst 45 Mitarbeitern (zum Ende des Jahres sollten es bereits 120 sein) wurde die vollintegriete Produktion angefahren.
Angst vor der Billig-Konkurrenz aus Fernost hatte man zunächst nicht, da man einerseits ein eigenes, patentiertes Verfahren einsetzte und andererseits die Konkurrenz sich eher auf die materialintensivere Dickschicht-Technologie spezialisiert hatte. Ehrgeizige Pläne sahen sogar eine Erweiterung des Werks mit einer zusätzlichen Halle auf der anderen Straßenseite vor.
Doch es kam anders. Die massenhaft importierten Dickschicht-Module aus Asien wurden extrem billig und verdrängten die zwar technologisch in vielerlei Hinsicht überlegenen aber eben auch teureren Dünnschichtmodule immer mehr vom sich gerade im Aufbau befindlichen Markt.
Das Unternehmen geriet finanziell ins Trudeln, kündigte seinen inzwischen 260 Mitarbeitern und musste am 29.03.2012 Insolvenzantrag stellen. Am 01.06.2012 gingen dann auch hier in Fürstenwalde die Lichter aus.
Inzwischen hat der Landkreis die Immobilie erworben, um in den Hallen sowohl das Kreisarchiv unterzubringen als auch ein Zentrum für Brand- und Katastrophenschutz entstehen zu lassen, das aus einer Zusammenführen des Feuerwehrtechnischen Zentrums und des THW bestehen soll.
Der Logeintrag von GeoFaex zeigt ein paar interessante Fotos, die während der Beräumungsphase Anfang 2014 im Innern der Hallen enstanden sind.
Nachtrag vom Januar 2015:
Für das nächste halbe Jahr beherbergt die große Halle bis zu 360 Menschen, die es bei ihrer Flucht aus Syrien, dem Irak und Afghanistan hierher verschlagen hat. Dazu wurden 60 Zelte in der Halle aufgestellt. Betreut werden die Flüchtlinge von der Johanniter-Unfall-Hilfe.
Quelle: Märkische Oderzeitung, 07.01.2016
Update vom Januar 2019:
Die Umwidmung der Hallen ist inzwischen abgeschlossen. Links ist das Archiv des Landkreises nebst Lese- und Medienzentrum und technischem Gebäudemanagement eingezogen, die rechte Halle beherbergt das Technische Hilfswerk mit Fuhrpark, Katastrophenschutz-Arsenal und Trainingsräümen. Der Schriftzug "ODERSUN" ist einem imposanten Leuchtschild des Technischen Hilfswerks gewichen.
