Fürstlicher Cache durch Regensburg – Auf den Spuren der Thurn und Taxis
Hinweise
Länge des Weges: 1,7km
Suchzeit: ca. 30 Minuten
Barrierefreiheit: kinderwagentauglich
Reihenfolge der Stationen: angegebene Reihenfolge empfehlenswert
… und nun zum Cache …
1.Station: Postbank am Domplatz N: 049°01.155 E: 012°05.903
Herzlich willkommen im schönen Regensburg, dem Sitz meines Schlosses St.Emmeram. Ich, Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, werde Sie während dieses Rundgangs durch Regensburg begleiten und Ihnen von der Familie Thurn und Taxis und deren Leistungen erzählen.
Die historisch herausragende Leistung der Familie Thurn und Taxis lässt sich mit einem Wort beschreiben: die „Post“. Um darüber mehr zu erfahren muss man weit in die Vergangenheit zurückblicken, denn die Geschichte meiner Familie reicht bis in das frühe 12.Jahrhundert zurück: Die Grafen de la Torre, die als Stammväter der Taxis gelten, siedelten sich im norditalienischen Cornello an. Den Taxis wurde genehmigt sowohl den Namen Torre (=Turm, wird zu Thurn) als auch deren Wappen zu führen. Sie wundern sich, woher dann „Taxis“ kommt? Vermutlich hat der bei dem Bergdorf Cornello gelegene Monte Tasso (=Dachsberg) ihnen den Namen gegeben.
Zurück zu den Anfängen der Post: Bereits im 15.Jahrhundert leisteten Angehörige der Familie in Italien Kurierdienste an verschiedenen Höfen. So bauten sie nach und nach die Post in Westeuropa auf. Die europaweite Ausbreitung konnte so schnell erfolgen, weil die Familienmitglieder sich in verschiedenen Städten niederließen, u.a. in Innsbruck, Augsburg, Venedig, Rom und Brüssel. Als Begründer des internationalen Postwesens gilt mein Vorfahr Francesco Tasso, der später Franz von Taxis genannt wurde.
Im Jahre 1695 stieg meine Familie unter Kaiser Leopold I. in den Reichsfürstenstand auf.
Ein weiterer Höhepunkt war im Jahre 1748, als Kaiser Franz I. Fürst Alexander Ferdinand zum Prinzipalkommissar ernannte.
Sie fragen sich, was ein Prinzipalkommissar ist? Das war der kaiserliche Repräsentant am Immerwährenden Reichstag in Regensburg. So musste Alexander Ferdinand seine Residenz in Frankfurt am Main verlassen, damit er nach Regensburg übersiedeln konnte, um seine Pflicht als Stellverteter des Kaisers am Reichstag zu erfüllen.
Bis zum Ende des Alten Reiches hatten die Fürsten aus dem Hause Thurn und Taxis dieses prestigeträchtige Amt inne. Der Umzug meiner Familie nach Regensburg brachte der Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung: Durch die großzügigen Baumaßnahmen der Fürsten, entstanden zahlreiche Arbeitsplätze. Auch das Regensburger Handwerk, die Bauern der Umgebung sowie Importeure von Luxusartikeln konnten hohe Gewinne erzielen. Daneben ergab sich durch den Umzug auch eine große Bereicherung für das kulturelle und gesellschaftliche Leben, aber dazu später mehr.
FRAGE: Wie viele Fenster befinden sich über dem Eingang der Post zwischen den zwei Regenrinnen?
A = 8
A = 10
A = 12
Gehen Sie nun weiter und holen Sie sich in der Kirche St. Emmeram den Segen ab!
2.Station: Basilika St.Emmeram N: 049°00.969 E: 012°05.576
Heute ist St. Emmeram Residenz der Fürsten von Thurn und Taxis, also auch meine Wohnstätte. Bis 1810 war St.Emmeram ein Kloster, das um die Wende vom 7. zum 8. Jahrhundert am Grab des Frankenbischofs Emmeram erbaut wurde. Über Jahrhunderte hinweg zählte es zu einer der wichtigsten Kirchen in Europa. Als die Thurn und Taxissche Post von Bayern verstaatlicht wurde, erhielt die Fürstenfamilie die Klostergebäude der säkularisierten Reichsabtei St. Emmeram als Entschädigung, die bald darauf zu einer würdigen fürstlichen Residenz umgebaut wurden.
Vor Ihnen befindet sich die päpstliche Basilika und Stadtpfarrkirche St. Emmeram. Sie ist mit dem Dom die ehrwürdigste und bedeutendste christliche Kultstätte in Regensburg. Betrachten Sie die Wandmalerei:
FRAGE: Wie viele Personen sind darauf zu sehen?
B = 14
B = 16
B = 18
FRAGE: Wie heißt die 5.Person von links?
Emmeram = C = 5
Wolfgang = C = 3
Maria = C = 7
Wenn Sie möchten, können Sie ja mal einen Blick in die Kirche werfen – aber bitte leise!!
Die nächste Station ist gar nicht weit entfernt. Folgen Sie der Straße und machen sie nach etwa 100 Metern Halt bei:
3.Station: Senioren-Residenz N:049°00.967 E:012°05.535
Hier stehen Sie vor der Senioren-Residenz „Schloss Thurn und Taxis“. In einem Gebäudeteil von Schloss St. Emmeram wurde diese Senioren-Wohnanlage mit Pflegeabteilung in enger Zusammenarbeit mit meinem Fürstenhaus geplant und eröffnet. Bei den Umbauarbeiten musste man wegen des denkmalgeschützten Anwesens vorausschauend vorgehen, um es für die Bedürfnisse von älteren Bewohnern nutzbar zu machen.
Vielen Mitgliedern meiner Familie war es schon immer wichtig, neben dem eigenen Reichtum diejenigen nicht zu vergessen, die auf Hilfe anderer angewiesen waren. So gab und gibt es auch heute noch zahlreiche Einrichtungen, Krankenhäuser und Vereine, die wir unterstützen. Fürst Albert I. begründete zum Beispiel nach dem 1.Weltkrieg die fürstliche Notstandsküche zur Versorgung Bedürftiger. Diese wird heute noch immer weitergeführt.
Ich selbst engagiere mich ehrenamtlich , u.a. im Verein zur Behandlung Brandverletzter und als Schirmherrin und Sponsorin zahlreicher sozialer Projekte, zum Beispiel der Stiftung „Ja zum Leben“ und der „Bayerische Stiftung Hospiz“. Genug erzählt von unserem sozialen Engagement, nun eine Aufgabe:
AUFGABE: Bilden Sie die Quersumme des Eröffnungsjahres der Senioren-Residenz und teilen Sie das Ergebnis durch 4. D =
(Achtung : Die Information ist nicht mehr vor Ort. Bis zum Umbau dieser Station gibt es die Lösung gratis : Das gesuchte Jahr ist 1999)
4.Station: Fürstliches Brauhaus N:049°00.915 E: 012°05.485
Die Thurn und Taxis besaßen neben großem Landbesitz auch eine Brauerei, die jedoch im Jahr 1996 an die Paulaner-Brauerei verkauft wurde. Heute brauen sie wieder ihr eigenes Bier unter der Marke „Fürstliches Brauhaus“ und zwar in dem vor Ihnen befindlichen Gebäude.
Dieses Gebäude diente von 1910 bis 1935 als Pferdestall, Amtssitz des Fürstlichen Hofmarschalls und als Kutschenremise, das ist eine Art Scheune. Nachdem die Pferd- und Kutschhaltung aufgelöst worden war, richtete Fürst Albert I. eines der ersten Kutschenmuseen Europas in diesem Marstall ein.
2005 wurde das Fürstliche Brauhaus darin eröffnet und seitdem verwöhnt man dort die Gäste mit Bayerischen Schmankerln und selbstgebrautem Bier.
Kommen Sie doch auch einmal im Fürstlichen Brauhaus vorbei und lassen sich bewirten. Sie sind stets willkommen.
FRAGE: Wenn Sie nach oben blicken, sehen Sie das Wappen der Thurn und Taxis. Welche zwei unterschiedlichen Elemente bilden eine Diagonale?
Turm und Adler E = 3
Löwe und Turm E = 0
Dachs und Turm E = 4
Vielleicht möchten Sie sich erst bei einer Rast im Fürstlichen Brauhaus stärken. Dann aber gehen wir ein kleines Stück weiter, die Waffnergasse entlang zum Helenentor.
5.Station: Helenentor N: 049°00.877 E:012°05.489
Hier stehen wir vor dem Helenentor, das seinen Namen von Prinzessin Helene von Thurn und Taxis erhielt. Nachdem ihre Schwester Elisabeth (auch bekannt als Sissi) den eigentlich Helene zugedachten österreichischen Kaiser Franz Joseph geheiratet hatte, vermählte sich Prinzessin Helene in Bayern 1858 mit dem Erbprinzen Maximilian Anton von Thurn und Taxis. Sie verbrachte den Rest ihres Lebens in Regensburg. Das Helenentor übernimmt nicht mehr - im Gegensatz zu früher - die Funktion eines Stadttores, sondern schließt die Altstadt gegen die neuentstehenden Stadtteile ab.
Nun sind wir in der Geschichte meines Hauses bei mir angekommen:
Ich bin 1960 in Stuttgart geboren und stamme aus der Familie von Schönburg-Glauchau. Ehrlicherweise ist es also „nur“ meine angeheiratete Familie, diese von Thurn und Taxis. 1980 heiratete ich nämlich Fürst Johannes von Thurn und Taxis. Zusammen haben wir drei Kinder: Prinzessin Maria Theresia (*1980), Prinzessin Elisabeth (*1982) und Fürst Albert II (*1983). Nachdem sie ihr Studium abgeschlossen haben, sind die drei nun u.a. in London und New York tätig. Leider sind sie viel beschäftigt und oft unterwegs. Als mein Mann, Fürst Johannes, 1990 starb, habe ich die Leitung unseres erfolgreichen Familienunternehmens übernommen.
Was das Erfolgsrezept für den Aufstieg der Fürstenfamilie ist, wollen Sie wissen? Nun- das für mich immer noch faszinierendste Merkmal der Familie Thurn und Taxis ist, dass sie ihren gesellschaftlichen Aufstieg nicht in kriegerischen Konflikten, sondern durch ihre Dienstleistungen für die Menschheit, ob für Kaiser, Landesherren oder einfache Untertanen, geschafft hat.
AUFGABE: Links vom Torbogen, an der verlängerten Tormauer, befinden sich sehr kleine Fenster. Zählen Sie diese. F =
Auf dem Weg zu unserer nächsten Station achten Sie gut auf die linke Seite des Weges. Wenn Sie Glück haben, können Sie durch die vielen Bäume hindurch einen Blick auf mein Schloss erhaschen. An dieser Station werde ich ein wenig auf die gesellschaftliche und kulturelle Bereicherung Regensburgs durch meine Familie eingehen.
6.Station: Carl-Anselm-Denkmal N.049°00.819 E:012°05.867
Hier befinden Sie sich in der Fürstenallee. Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis stiftete sie im 18.Jahrhundert. Die rings um Regensburgs Stadtmauern durchgehende Allee mit 1500 Bäumen sollte jedermann zugänglich sein. Damit wollte Carl Anselm den Menschen eine schöne Umgebung für Spaziergänge schaffen und sich selbst ein Denkmal setzen. Aus Dankbarkeit gegenüber dem Erbauer erhielt sie den Namen „Fürst-Anselm-Allee“ und so heißt sie auch heute noch. Diese Anlage wurde etwa 20 Jahre nach der Errichtung zu einem Park umgestaltet und weiterentwickelt. Dem edlen Stifter zu Ehren wurde dabei auch ein echtes Denkmal aus Stein gebaut - der Obelisk, vor dem Sie stehen.
Fürst Carl Anselm schuf außerdem aus der 2.330 Bände umfassenden Privatbibliothek die fürstliche Hofbibliothek, die seit dem Jahre 1786 jedermann gebührenfrei offensteht und mit vielen Büchern erweitert wurde. Im 19. Jahrhundert umfasste der Bestand bereits über 50.000 Bücher und im Jahr 2012 ca. 220.000 Bände. Zur Förderung des gesellschaftlichen Lebens sorgte der Fürst von Anfang an für das städtische Theaterleben. Auch wurden unter Carl Anselm die Hofmusik und das Hoftheater ausgebaut.
FRAGE: Was bedeutet die römische Zahl auf dem Obelisk? Sie brauchen von dieser Jahreszahl die 2. Ziffer: G =
7. Station: Fürst-Anselm-Allee N: 049°00.825 E:012°05.922
Eines meiner Hauptanliegen ist der Erhalt des kulturellen Erbes unserer Familie. Damit das Schloss St. Emmeram vielen Menschen zugänglich ist, veranstalte ich jedes Jahr die Schlossfestspiele, die jeden Sommer weit über 30.000 Besucher anlocken und auch der Weihnachtsmarkt, der mit seinem Kunsthandwerk aus der Region, musikalischen Darbietungen und weihnachtlichen Vorlesungen aus den üblichen Weihnachtsmärkten herausragt, ist gut besucht. Auch sind interessierte Besucher in den Thurn und Taxis Museen immer willkommen.
Hier ein paar Details zu den Museen:
Das Marstallmuseum verfügt über eine umfangreiche Sammlung an Kutschen, Schlitten, Sänften und Tragsesseln des 18. und 19. Jahrhunderts. Sehenswert ist auch die fürstliche Schatzkammer, die sich seit 1998 als ein Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums im Nordflügel des Schlosses befindet. Hier werden herausragende Kunstgegenstände aus den fürstlichen Sammlungen präsentiert.
Daneben entführen hochwertiges Mobiliar, feines Porzellan und exklusive Waffen den Besucher in die Welt einer der bedeutendsten Dynastien des europäischen Hochadels.
AUFGABE: Zählen Sie nun die oberen Spitzen am Zaun, die sich zwischen 2 Kugeln befinden und teilen Sie die Anzahl durch 7. H =
Jetzt sind Sie gleich am Ziel angelangt. Sie müssen nur noch die Antworten der vorigen Fragen zusammenfügen. Dann erhalten Sie die Koordinaten für unseren Familienschatz, der über Generationen hinweg weitergereicht wurde. Doch entnehmen Sie dem Schatz nur etwas, wenn Sie im Gegenzug etwas anderes hinterlassen.
Ich hoffe, Ihnen hat der Rundgang gefallen und Sie haben viel Neues, Interessantes über meine Familie und mich erfahren.
Bis dann, Ihre Fürstin Gloria von Thurn und Taxis.
Gloria TT
Finalkoordinaten:
N: 49° 0(A-C*F).(G)(D-E-H)(B-A)
E: 012° 0C.(E+F)D(H+1)