Erinnere dich noch mal in großen Zügen
ans schöne alte Bauernhaus auf Rügen
Und denke dir zugleich die Urlaubstage
des nächsten Jahrs in angemessner Lage.
Satyros
Der „Stern“ die vier rohrgedeckten Häuser vor denen Ihr steht ist ein Ortsteil des Dorfes Kapelle. Die Geschichte erzählt daß ursprünglich am nahegelegenen Bodden eine Kapelle stand, die versunken ist. Den nördlichen Teil von Kapelle nennen die Anwohner „Schwan“. 1935 fanden hier Aussiedler aus Schleswig Holstein und Friesland eine neue Heimat. Ihr könnt gerne einmal im Kreis zu winken, denn im Ort gehen alle Küchen auf die Mitte des Stern´s zu und Euer Besuch wird bestimmt nicht unbemerkt bleiben.
100 m vom Cache in nördliche Richtung steht das ehemalige Rittergut Kapelle mit seinem verstecktem Schlösschen. Urkundlich erwähnt wurde es erstmals 1318. Nach vielen wechselnden Besitzern erbte der Offizier Wilhelm von Esbeck-Platen von seiner Tante 1874 das Gut Gurtitz und Kapelle. Er war beim Garde-Husaren Regiment in Potsdam und wurde berühmt, als er mit seinem Schimmel im Krieg 1870 zwischen den feuernden Linien hindurch als Ordonanzoffizier eine den Kampf entscheidende Nachricht überbrachte. Dieser Ritt machte ihn als Schimmelreiter von St. Privat in der ganzen Armee berühmt. Später war er Kammerherr beim Deutschen Kaiser. Als er 1924 starb, wurde sein Leibross „Fregatte“ hinter seinem Sarg hergeführt und dann erschossen. Sie wurde mit ihm begraben. Leider wurde Pflege und Erhalt der Grabanlage vernachlässigt und später von Grabräubern geplündert. Der Grabstein der „Fregatte“ steht bis heute im Garten der Gingster Handwerksstuben. Man misst ihm aber keinerlei Bedeutung zu. Bei Interesse wird Ihnen gerne im Gingster Museum weiter geholfen. Später übernahm der jüngste Sohn Constantin von Esbeck-Platen das Rittergut Kapelle, der 1934/1935 in Konkurs gehen musste. Es wird sich erzählt, er hat seine 4 Güter in Monte Carlo beim Glücksspiel verloren. Das Gut Kapelle wurde daraufhin aufgesiedelt. Vorwiegend Siedler aus Schleswig Holstein fanden hier eine neue Heimat.
Das Herrenhaus wurde später von einem Ordensstift mit Schwestern verwaltet und war im Krieg Lazarett und letzte Station für viele Flüchtlinge mit Typhus. In den Jahren der DDR wurde es als Altersheim genutzt. Heute ist es Privatbesitz eines Berliner Künstlers.