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Amrumer Dünen EarthCache

Hidden : 9/10/2012
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

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Geocache Description:

Willkommen in den Amrumer Dünen.
Amrum - die "Naturinsel" liegt im Weltnaturerbe Wattenmeer im Norden Deutschlands. Deine Entdeckungstour startet westlich des kleinen Örtchens Norddorf auf Amrum.

Das Naturschutzgebiet "Amrumer Dünen" ist Teil des Fauna-Flora-Habitats „Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und angrenzende Küstengebiete“ und des Ramsar-Gebiets. Das 728 Hektar große Gebiet erstreckt sich östlich des Kniepsands in Nord-Süd-Richtung fast über die ganze Insel. Das Naturschutzgebiet ist rund acht Kilometer lang und bis zu einem Kilometer breit. Höchste Erhebung ist die Düne A Siatler (deutsch: Setzerdüne) mit 32 Metern über NHN.
Die Dünen von Amrum sind Teil eines Wattenmeeres, das in dieser Form einzigartig auf der Welt ist. Das Wattenmeer ist jung und ursprünglich. Es entstand erst nach der letzten Eiszeit. Trotz seines jungen Alters von etwa 10.000 Jahren erzählt es viel von der Erdgeschichte. Bis heute - manchmal innerhalb weniger Tage - kann man im Wattenmeer erleben, wie die natürliche Dynamik die Landschaft neu gestaltet. Auch heute noch werden Sandplaten und Dünen in vergleichsweise raschem Tempo gebildet und wieder abgebaut. Die Dynamik des Gebietes ist einzigartig. Hier findet man noch Landschaften in allen Entwicklungsstadien. Noch heute kann man mit eigenen Augen sehen und miterleben, wie Landschaften in der Eiszeit entstanden sind. Es zeigt auf einmalige Weise, wie sich Pflanzen und Tiere an die extremen und ständig wechselnden Bedingungen anpassen. Weltweit gesehen beherbergt das Wattenmeer viele seltene Lebensräume - Priele, Watt, Dünen, Strände und Salzwiesen - mit verhältnismäßig vielen seltenen Lebensarten. Es bietet ein Zuhause für mehr als 10.000 Tier- und Pflanzenarten.


Die Friesischen Inseln sind aufgebaut aus Watten, Dünen, Strand und Kern.
Auf dem Bild siehst du die Insel Amrum.

Weltnaturerbe Wattenmeer

Das Wattenmeer ist eine weitgehend naturbelassene Landschaft. Um auf die Weltnaturerbe-Liste der UNESCO zu kommen, muss ein Gebiet sehr besonders sein. Es muss einzigartige Naturwerte besitzen, intakt und durch gute Schutzmassnahmen gesichert sein. Das Wattenmeer hat sich sogar in drei Gesichtspunkten - Geologie, Ökologie und die seltene Flora und Fauna - als weltweit einzigartig erwiesen!

An den oben angegebenen Koordinaten (siehe Bild oben) beginnt der Bohlenweg der euch vom Kniepsand mitten durch die Amrumer Dünen zum Ort Norddorf auf Amrum führt. Entlang des Weges wirst du auf mehrere Infotafeln treffen, die dich über den Lebensraum der Dünen im Wattenmeer informieren und dir bei der Beantwortung der Fragen helfen werden. Es ist keinesfalls notwendig den Bohlenweg zu verlassen! Schont Flora und Fauna!

1. (optional) Schieße ein oder mehrere Fotos von dieser Stelle aus mit deinem GPS (und Dir), aber auch gerne auf dem Weg in der daraufhin folgenden Dünenlandschaft.

Das Litorina-Kliff
Die Litorina-Transgression - ein klimabedingter Meeresspiegelanstieg, also eine Überschreitung von Landmassen - ist nach der Salzwasser anzeigenden „Gemeinen Strandschnecke“ (Littorina littorea) benannt. Sie war eine Phase des nacheiszeitlichen Meeresspiegel-Anstiegs, der u.a. die Bildung der Ostsee in ihrer heutigen Form einleitete. Fälschlicherweise wird der Name auch für die Nordsee angewandt.
Der Geestkern Amrums wurde durch die steigende Brandung von allen Seiten angegriffen und die Erosion führte zur Kliffbildung - besonders entscheidend für Amrum war die flandrische Transgression. Das Litorina-Kliff entstand an der ganzen Westküste sowie an vorspringenden Teilen der Ostküste.
Die eigentliche Zerstörung des Westlandes vollzog sich erst im jüngsten Zeitabschnitt der Erdgeschichte - dem Holozän. Erst von diesem Zeitpunkt an kann man von Amrum als Insel sprechen.
Vom Aussichtpunkt hast du einen weiten Blick über den Lebensraum Wattenmeer und siehst von deinem Standpunkt aus im Westen bis zum Horizont die Nordsee und im Vordergrund den Kniepsand, welcher geologisch nicht zur Insel zählt. Früher war Amrum sogar durch einen Priel davon getrennt.
Schaue hier genau hin - es gibt Stellen an denen frei gewehte Teile des Bodens, sowie die Kliffkante aus der Zeit vor der Überwehung durch die Dünen zu sehen sind.
Im Osten verläuft der Bohlenweg, auf dem dir die Entwicklung der Dünen gezeigt wird.

Küstendünen
Eine Düne ist eine Erhebung aus Sand, die vom Wind angeweht und abgelagert wird. Ihre Bildung setzt das Vorhandensein von Sand und das Nicht-Vorhandensein einer geschlossenen Pflanzendecke vorraus.
Bei der Küstendüne treffen die Winde hauptsächlich vom Meer auf das Land und bringen den Sand vom Strand mit sich, welcher ursprünglich aus dem Meer stammte.

Auf Amrum findest du in der Regel Querdünen (Transversal- oder Reihendünen)
Sie sind langgestreckte Höhenrücken, die quer zur vorherrschenden Windrichtung angeordnet sind. Sie werden in Gebieten gebildet, in denen reichlich Sand vorhanden ist und eine Vegetation fehlt. Wichtig bei ihrer Bildung ist das Vorhandensein einer dominierenden Windrichtung, daher findet man Querdünen häufig an Sandküsten vor.
Die Entwicklung der verschiedenen Dünenarten ist davon abhängig, wie sich die Vegetation auf der Insel entwickelt, der Sandzufuhr sowie den unterschiedlichen Windrichtungen und -geschwindigkeiten. Die Entstehung der Düne geschieht in mehreren Phasen - wobei von einer Düne auch nicht jede Phase erreicht werden muss. Dabei unterschiedet man sie besonders hinsichtlich der angesiedelten Fauna. Dünen schützen die Küste vor Sturmfluten und werden bepflanzt, um sie zu befestigen, denn Wanderdünen könnten Siedlungen einfach überwandern.
Die Dünen auf Amrum sind nach der letzten Eiszeit entstanden. Unter dem Dünensand liegt eine Altmoräne, die gelegentlich freigeweht wird und Siedlungsspuren wie das Hünenbett von Nebel, Ackerfurchen und archäologische Fundstücke zeigt.

2. Finde heraus, in welcher der folgenden Dünenarten die auf friesisch bezeichneten Pflanzen "beiruter" und "pualemruter" hauptsächlich leben und
3. überlege, warum sie besonders in diesem Dünentyp leben können?



Der Kniepsand und die Vordünen (primär)

Als Vordüne bezeichnet man den Bereich zwischen Spülsaum und Dünengürtel mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt. Sie ist eine freie Düne, d.h. dass sie im Gegensatz zur gebundenen Düne, nicht an das Vorhandensein von Vegetation gebunden ist. An der Küste weht ein stetiger Wind, der nicht mehr befeuteten Sand vom Meer aus herweht und diesen an jedem Ort ablagert, an dem sich ein auch nur kleiner Widerstand befindet, wie beispielsweise eine auf dem Boden liegende Muschelschale.
Die Pionierpflanze ist die salzorientierte sog. Strandquecke. Sie verbreitet sich mit dem Wind - kleine Wurzelstücke bleiben hängen und bilden die robuste Gräserpflanze. Durch den weit verzweitgten Wurzelstock halten sie den Kniepsand fest und so wächst dieser zu einem kleinen Sandhäufchen - bis zu einem Meter hohen Vordünen - heran.

Die Weißdüne (sekundär)

Die Weißdünen sind das Bollwerk gegen die heranstürmende Nordsee. Anders als die Vordünen können sie nicht mehr von der Nordsee überflutet werden. Die Weißdüne oder auch Haldendüne wird aus reinem Quarzsand aus der Primärdüne gebildet. Wird die Vordüne nicht mehr vom Meerwasser überspült, wäscht der Regen das Salz aus - folglich sinkt der Salzgehalt und Strandhafer siedelt sich in seinen Lebensraum an. Wieder spielt der Wind und die damit verbundene Sand- und Nährstoffzufuhr eine wesentliche Rolle bei der Bildung der immobilen Weißdünen. Der Strandhafer wird immer wieder mit Sand zugeweht, was dem ebenfalls sehr robusten Gras nichts ausmacht. Die Wurzeln bleiben im Boden fest verankert und die Blätter durchdringen immer wieder den Sand auf ihrem Weg nach oben. So bildet sich ein stark verzweigtes festes Gerüst, an dem sich der Sand oft mehrere Meter hoch auftürmen kann.
Hier sind erste Anzeichen der Bodenbildung erkennbar, es bleibt aber bei einem Rohboden mit geringem Nährstoffgehalt. Daher ist sie nur zu 10–30 % mit Pflanzenbewuchs bedeckt. In den benachbarten Dünentälern kommt regelmäßig dunkelbrauner Sand zum Vorschein. Das Littorinakliff zeigt, dass schon einmal, während der Littorina Transgression, die Küstenlinie genau an dieser Stelle gelegen hat.

4. Wann war die Litorina Transgression laut Infotafel?

Strandhafer

Der Strandhafer ist die Charakterpflanze der Weißdünen. Durch sein tiefreichendes und reich verzweigtes Wurzelwerk hält er den Flugsand fest. Früher wurde der Strandhafer von den Einheimischen genutzt, um die sog. Riapen zu schlagen. Diese Schnüre wurden als Wäscheleine oder in der Reetdachdeckerei verwendet.

5. Wie heißt die für die Entstehung der Weißdünen mitverantwortliche Pflanze auf Öömrang, dem Amrumer Friesisch?

Die Graudüne (tertiär)

Aus der Weißdüne geht die flachere Graudüne hervor. Ihre Färbung entsteht durch abgestorbenes Pflanzenmaterial. Es verrottet nicht mehr vollständig und so bildet sich eine dünne Humusschicht. Der Boden versauert und bekommt dadurch seine graue Farbe.
Regenwasser wäscht den Kalk aus. Die Lebensbedingungen auf der Düne ändern sich dadurch komplett. Der Strandhafer kann hier nicht mehr leben und nur noch Pflanzen, die auf Magerböden angewiesen sind, können sich hier niederlassen. Trotzdem ist die Bodenentwicklung in den Graudünen schon fortgeschritten und hat den reichsten Vegetationsgürtel des gesamten Dünenbereiches. Die Flächendeckung beträgt hier bis zu 90 %. Typisch für die Flora der Graudünen sind die Sand-Segge oder das Silbergras.

6. Was nimmt in den Graudünen rapide ab?

Die Braundüne (tertiär)

Die Bodenbildung der Braundünen ist einerseits durch die geringe Sandzufuhr bestimmt. Der Boden befindet sich in einem Stadium einer nährstoffarmen Braunerde - einem erdigen Braunton und ist von einer geschlossenen Vegetationsdecke überzogen. Andererseits führt die Vegetation dem Boden organische Substanz zu.
Im Gegensatz zu den jüngeren Weiß- und Graudünen ist hier das Carbonat weitgehend ausgewaschen. Die fortschreitende Bodenversauerung unter Einfluss von Niederschlägen und Huminsäuren bedingt eine Sauerbleichung (Podsolierung) der Böden, d.h. es geschieht in einem Prozess, in dem metall-organische Substanzen im Boden durch sickerndes Wasser aus dem Oberboden in den Unterboden gespült werden. Die Böden selber werden dann als Podsol bezeichnet. Im Laufe der Entwicklung übernehmen Zwergsträucher die Vorherrschaft in den Dünen - v.a. Krähenbeere, Besenheide und die Kriechweide prägen in den Braundünen das Landschaftsbild.

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Viel Spaß bei der Erkundung und dem landschaftlich eindrucksvollen Genuss im Weltnaturerbe Wattenmeer.
thomas jay

Literaturverzeichnis

Informationstafeln des Nationalparks Wattenmeer vor Ort

Neuhaus/Beinker/Bründel/Lange: Dünen an der Schleswig-Holsteinischen Westküste. In: Umweltbundesamt und Nationalparkverwaltungen Niedersächsisches Wattenmeer/Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer (Hrsg.): Umweltatlas Wattenmeer. Bd. 1: Nordfriesisches und Dithmarsches Wattenmeer. Eugen Ulmer, Stuttgart 1998/1999

Georg Quedens: Amrum. Christian Jensen Verlag Breklum, Breklum 1971

http://www.standortanalyse.biz/files/die-entstehungsgeschichte-der-insel-amrum.pdf

http://www.schleswig-holstein.de/KuestenSchutz/DE/01_Amrum/01_Grundlagen/02_Gesetze/04_Naturschutzrecht/ein_node.html#doc694104bodyText3

http://www.geo.fu-berlin.de/fb/e-learning/pg-net/themenbereiche/geomorphologie/aelisches_system/duenen/duenentypen/index.html(Aktualisierungsdatum 20. März 2010; 19:35 Uhr)

http://de.wikipedia.org/wiki/Amrum

Bildquelle

NASA-Satellitenbild von Amrum mit dem westlich angelagerten Kniepsand und dem kleinen westlich vorgelagerten Jungnamensand auf Wikipedia

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