Was sind Rapakiwis?
Ein Rapakiwi ist ein Granit mit „Augen".
Seine rundlichen Einsprenglinge bestehen aus Alkalifeldspat und können mehrere Zentimeter groß werden. Oft sind sie von einem dünnen Saum aus Plagioklas (ebenfalls ein Feldspat) umgeben. Diese großen Feldspäte sind in eine Grundmasse aus Quarz und Feldspat eingebettet.
Auch die Quarze zeigen Besonderheiten.
Es finden sich größere, runde Quarze und zusätzlich kleine, oft anders geformte Quarzkörner im Raum zwischen den Einsprenglingen.
In Rapakiwis gibt es zwei Generationen von Quarz und Feldspat
Ein solches Gefüge ist für ein magmatisches Gestein ungewöhnlich.
Rundliche Einsprenglinge entstehen normalerweise nur durch Anschmelzungen
bereits gebildeter Kristalle oder durch die Verformung der Mineralkörner durch
Druck (längliche Formen im Augengneis). Beides trifft hier nicht zu.
Dieser ungewöhnliche Granit kommt an etlichen Stellen auf der Erde vor. Der
„Stammvater" aller Rapakiwis jedoch kommt aus Finnland. Dort gibt es ihn in vier größeren und etlichen kleineren Massiven im Süden des Landes.
Diese finnischen Rapakiwis finden wir aber auch bei uns in Mitteleuropa, weil sie durch die Gletscher der Eiszeiten hierher transportiert wurden. Überall, wo es Ablagerungen aus den letzten Eiszeiten gibt, liegen diese ungewöhnlichen Gesteine.
Woher kommt der Name?
Die aus Finnland stammende, volkstümliche Bezeichnung „Rapakivi" ist schon im
17. Jahrhundert verwendet worden. Die gängige Übersetzung von „rapa" mit „faul"
wurde bereits früh kritisiert. Besser wäre wohl: "Krümelig, bröckelig".
"Kivi" ist einfach "Stein", so daß sich „Rapakiwi" also etwa mit „Bröckelstein"
übersetzen läßt.
Grund für diese Namensgebung ist die lokal stark ausgeprägte Zersetzung. Dabei
zerfällt das Gestein zu einem scharfkantigen und groben Grus.
Auffällig ist, daß dieser Zerfall nur ausnahmsweise und inselartig auf kleiner
Fläche stattfindet. Ohne erkennbaren Anlaß geht ein fester Granit innerhalb
kürzester Entfernung in einen völlig mürben Gesteinsschutt über, um sich nur
wenige Meter weiter wieder fest und solide zu zeigen.
Diese starke Verwitterung ist, aufs Ganze gesehen, die Ausnahme und nicht die
Regel. Einzelheiten dazu finden Sie in einem separaten Abschnitt: Verwitterung.
In die Geologie wurde der Begriff "Rapakiwi" im Jahre 1891 durch Sederholm
eingeführt. Sein auf deutsch erschienener Aufsatz "Ueber die finnländischen
Rapakiwigesteine" hatte das Ziel, die Rapakiwis verschiedener Vorkommen
gemeinsam zu beschreiben und zu einer Gruppe besonderer Gesteine
zusammenzufassen.
(Die Schreibweise mit „w" ist die deutsche, die mit „v" die finnische bzw.
englische.)
Das besondere am Rapakiwi-Granit hier vor Ort:
Das Rapakiwi hier vor Ort ist ein ganz besonderes, seltenes. Aber was genau der Unterschied zu
typischen Rapakiwi ist, müsst ihr vor Ort selber herausfinden und die Fragen beantworten.
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Aufgaben
Schaut Euch vor Ort das Gestein ganz genau an und beantwortet folgende Fragen:
1.) Wodurch unterscheidet sich dieser Stein von typischem bzw. üblichem "Rapakiwi" Granit?
2.) Welche Eigenschaften/Merkmale von "Rapakiwi" Granit besitzt dieser Stein?
Optional - Über Spoilerfreie und schöne Photos vom Earthcache vor Ort würden wir uns sehr freuen.
Schickt mir die Antworten als Message über mein Profil. Ihr könnt sofort loggen, ich melde mich, wenn etwas nicht stimmt.
Viel Spass wünscht,
BeDeCe
Quellen:
- Peniger Amtsblatt Ausgabe 07/2012
- Wikipedia
- Einwohnererzählungen
- http://www.kristallin.de
- Photos: Wikipedia / Ownereigene
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