Der Alchemist:
Die Alchemie entstand etwa um 300 v. Chr. Sie begründet sich aus dem Zusammentreffen ägyptischer Handwerkskünste und der griechischen Philosophie in Alexandria. Es gab den eher chemisch-technischen und den eher spirituellen Ansatz, welche aber beide miteinander verwoben waren. Die Vervollkommnung, d.h. die Umwandlung (Transmutation) der unedlen Metalle in Gold und Silber war das praktische Ziel. Das spirituelle Ziel galt der „Erlösung“ der Materie und der Läuterung und Vervollkommnung der Seele des Alchimisten.
Ende des 9. / Anfang des 10. Jahrhundert lebte ein Mann namens Avicenna. Er lebte in Persien und war unter anderem Arzt, Physiker, Philosoph, Jurist, Mathematiker, Astronom und halt auch ein bekannter Alchemist. Sein Vater war ein aus Chorasan (heute Afghanistan), stammender ismailitischer Steuereintreiber, der sich im Dorf Afshāna bei Buchara im persischen Samanidenreich ( heute Usbekistan) niederließ und dort die Mutter von Avicenna,Setāra heiratete. Avicenna und ein Bruder wurden in Afshāna geboren, anschließend zog die Familie nach Buchara.
Avicenna war durch seine vielen Fähigkeiten und besonders wegen seiner alchemistischen Kenntnisse in ganz Persien schnell bekannt geworden. In Persien hatte es um die Jahrtausendwende einen Herrscherwechsel gegeben. Nun regierte Nuh ibn Mansur, ein herrschsüchtiger Diktator der Zeit. Er hatte schnell viele Kriege geführt, um seine Machtstellung weiter auszubauen. Jedoch war er nicht immer erfolgreich, und so waren schnell die Gold- und Silberbestände geschrumpft.
Er rief nun Avicenna an seinen Hof, und setzte ihn mächtig unter Druck. Avicenna sollte mit seinen alchemistischen Kenntnissen in kurzer Zeit aus unedlen Metallen Gold und Silber herstellen, andernfalls drohte ihm Nuh ibn Mansur mit Hinrichtung.
Avicenna konnte kaum noch einen Gedanken fassen, und arbeitete viele Stunden am Tag – und manchmal auch die Nächte hindurch. Es hatte schon viele Alchemisten gegeben, die diese Umwandlung versucht hatten. Einen richtigen Durchbruch hatte es aber nicht gegeben.
Nach vielen Überlegungen stellte er einen ersten ernsthaften Versuch auf. Als unedles Metall nahm er Blei. Er erhitzte das Blei und fügte unter Zufuhr von Stickstoff, die Stoffe Antimon, Eisen, Francium und Kohlenstoff zu. Dies ergab zwar ein irgendwie glänzendes Metall, welches aber von dem Ziel Gold noch weit entfernt war.
Es ging um viel, und so forschte er weiter. In dem nächsten Versuch erhitze er wieder Blei und fügte unter Zufuhr von Sauerstoff und Stickstoff die Stoffe Cer, Bor und Berkelium zu. Das Ergebnis verzückte ihn: Es sah aus wie Gold. Er ging zu Nuh ibn Mansur um ihm sein Ergebnis zu präsentieren. Dieser konnte sein Glück kaum fassen, auf Grund des nun anstehenden Reichtums. Er erteilte Avicenna Absolution.
Als Nuh ibn Mansur die ersten „Goldbarren“ an einen Münzpräger überbringen wollte, flog jedoch der Schwindel auf. Nuh ibn Mansur wurde als Betrüger aus dem Hause verwiesen. Dies war unverzeihlich, und…
…er ließ Avicenna öffentlich hinrichten.
Happy Hunting
