Legende des hl. Laurentius
Laurentius war einer der sieben Diakone der Christengemeinde in Rom. Zuständig war er für die Pflege der Armen, die Verteilung der Almosen und die Finanzen der Kirche von Rom. Da sein Namenstag am 10. August beinahe mit dem Maximum des Sternschnuppenschauers der Perseiden zusammenfällt, nennt man diese auch Laurentiustränen.
Als Papst Sixtus II. unter dem Christenverfolger Kaiser Valerian festgenommen und enthauptet wurde, war sein Diakon Laurentius der Überlieferung nach sehr verzweifelt, dass er nicht wert erachtet wurde, diesen Tod zu teilen. Sixtus trug ihm auf, bei der Gemeinde zu verharren und sich um die Schätze der Kirche zu kümmern. Desweiteren stünden ihm schwere Prüfungen bevor. Kaiser Valerian erhob Anspruch auf diese Schätze. Um Laurentius zur Herausgabe zu zwingen, wurde er mehrfach gegeißelt. Er erbat sich jedoch drei Tage Bedenkzeit. Während dieser Frist verteilte er die Güter und präsentierte dann die beschenkten und christlich gewordenen Armen dem Kaiser als "die wahren Schätze der Kirche". Kaiser Valerian und sein Gefolge wollten Laurentius außerdem zwingen, sich von seinem Glauben loszusagen. Deshalb wurde er mit Bleiklötzen geschlagen und zwischen glühende Platten gelegt. Als er den Kaiser verhöhnte und keinen heidnischen Opferdienst vornahm, befahl Valerian schließlich, den Unerschütterlichen über stetig unterhaltenem Feuer auf einem Rost langsam zu Tode zu martern. Der Legende nach bewahrte Laurentius sich auch unter diesen Qualen seinen Humor und neckte den Henker, er solle ihn auf dem Feuer wenden, der Braten sei auf der einen Seite schon gar.
Die Perseiden
Die Perseiden sind die Überreste des Kometen 109/Swift-Tuttle und wurden vor etwa 2000 Jahren das erste Mal beobachtet. Die Erde durchquert in der Zeit vom 17. Juli bis zum 24. August die Staubwolke. Die Partikel verglühen in der Erdatmosphäre und werden als Sternschnuppen bezeichnet. Der Name leitet sich von dem Auftreten nahe bzw. im Sternbild des Perseus ab. Das Maximum der Aktivität liegt in der Regel um den 10. August und bringt aufgrund der Stellung am Horizont Richtung Osten und der Bewegungsrichtung der Erde regelmäßig ganz besondere Ereignisse hervor. Der beste Zeitpunkt zur Beobachtung liegt aufgrund des frühen Sonnenaufgangs zwischen 02:00 und 04:00 Uhr MESZ.
Das Event
Am 12. August 2012 um etwa 15:00 Uhr MESZ ist das diesjährige Maximum der Aktivität zu erwarten. Da um diese Uhrzeit normalerweise keine Beobachtungen des Phänomens möglich sind, wollen wir uns rund 12 Stunden vor dem Maximum auf einer Wiese zwischen den Koordinaten des Events und dem Trailhead treffen, niederlassen und den Nachthimmel beobachten. Das Logbuch liegt am 12. August 2012 in der Zeit von 02:45 bis 03:15 Uhr dort aus.
Zur Beobachtung von Sternschnuppen braucht man glücklicherweise keine optischen Hilfsmittel. Am besten geht es normalerweise mit dem freien Auge. Für die Uhrzeit angemessen ist es am bequemsten den Nachthimmel im Liegen zu beobachten. Die Wissenschaftler dürfen gerne ein paar interessante Daten liefern, wie zum Beispiel eine Statistik der Anzahl und der Helligkeit von Sternschnuppen in einer bestimmten Himmelsregion während des Logzeitraums.
Ansonsten gilt für alle ohne Beschränkung der Allgemeinheit, dass "einfach nur Schauen" auch sehr schön sein kann. Insgesamt soll es einfach nur ein nettes Sternschnuppensuchen in einer hoffentlich lauen Sommernacht sein.
Quellen:
Das große Buch der Heiligen, Erna und Hans Melchers, 6. Auflage 1983 Südwest Verlag München
http://de.wikipedia.org/wiki/Laurentiustr%C3%A4nen
http://www.heiligenlexikon.de/