Ja, ein Schock dürfte es für viele Nürnberger (und wohl nicht nur für die), zumindest für viele ältere Mitbürger insbesondere der Südstadt gewesen sein, als 2011 verkündet wurde, dass im Zuge eine Wirtschaftlichkeitsprüfung die Zentrale des Kaufhofkonzerns beschlossen hatte, unseren „Schocken“ dicht zu machen! Das darf doch nicht wahr sein?! Unser „Stern des Südens“??
Für wahr, der Anblick des Kolosses war mittlerweile -wohl auch meist für „Zu'g'reiste“ nicht gerade der Schönste, dennoch: Das Ding da am Aufseßplatz gehört in die Südstadt wie sonst nichts! Und das wollen die wirklich schließen!
Im Laufe des Jahres 2011 kristallisierte sich schließlich heraus, dass wohl bis Jahresmitte 2012 dicht ist!
Im Jahre 1926 als „Kaufhaus Schocken“ der Gebrüder Salman und Simon Schocken am Aufseßplatz eröffnet. Leider blieben auch die jüdischen Gebrüder Schocken von den Nazis nicht verschont und wurden schlussendlich enteignet, bis dann ab Jahresbeginn 1939 die Kaufhäuser den Namen „Merkur“ trugen. Nach dem Krieg wieder aufgebaut, erhält der Überlebende der Schocken-Brüder, Salman, (Simon kam bereits 1929 bei einem Verkehrsunfall ums Leben), die Mehrheit an der Merkur AG zurück, verkauft diese aber Anfang der 50er Jahre an Helmut Horten. Merkur heißt nun Horten und das Haus „erstrahlt“ durch die sog. „Horten-Kacheln“ (siehe Bild).
Für die meisten, vor allem älteren Bürger, ist es aber nach wie vor der „Schocken“ („kumm, mir gänga zum Schocken“), auch ich, Jahrgang 1978, verwende den Begriff noch heute.
Ende der 90er des letzten Jahrhunderts bzw. Anfang diesen Jahrhunderts ging die Horten AG nun nach und nach in den Kaufhofkonzerns über (genaueres siehe Quellenverweise), bezeichnenderweise ist die Horten-Filiale am Nürnberger Aufseßplatz erst 2004 komplett umgewandelt worden und somit eine der letzten Hortenfilialen gewesen.
Nun – auch die Ära Kaufhof ist am Aufseßplatz zu Ende gegangen. Am 16.06.2012 um 18.00h wurden die Tore für immer geschlossen! Und mit ihnen verschwanden auch ein Reisebüro, ein Tabakladen, eine Edeka-Filiale, ein Mister Minit und eine essanelle-Filiale. Der Blumenladen zieht innerhalb des Aufseßplatzes um.
Was nun mit dem Gebäude wird, ob es abgerissen oder umgestaltet wird, ob eine Moschee oder ein Einkaufszentrum hinkommt – lassen wir uns überraschen und lesen derweil allerlei Spekulationen, ob mit Körnchen Wahrheit oder nicht, auf diversen Webseiten bzw. in diversen Zeitungen.
Warum hier, auf diesem vermuggelten Platz, ein Cache? - Für mich ein Lost Place, wenn auch ein relativ frischer und die Abwicklungsarbeiten noch im vollen Gange sind. Aber als Südstadtkind gehört der Schocken nun mal zu mir.
Warum ein Nano? - Eigentlich wollte ich einen Micro, der wird evtl. auch noch kommen. Aber da, wie oben schon geschrieben, im Kaufhof noch immer „gearbeitet“ wird, erstmal ein Nano etwas abseits des Kaufhauses.
Die Koordinaten wollten sich heute nicht wirklich entscheiden, musste daher mit Google Earth einlesen. Genauigkeit ohne Gewähr! Bitte den Hint benutzen, falls ihr nicht weiterkommt. Verhaltet euch bitte absolut unauffällig, der Aufseßplatz scheint kurioserweise NACH Kaufhofschließung frequentierter als je zuvor...
Quellen: Eigene Erinnerungen und Wissen, Erzählungen von älteren Bekannten und Freunden, Wikipedia Horten, Wikipedia Schocken, Nürnberger Zeitung 14.06.11, Rathausnachrichten, BR