Der Wollenberg
Süderstapel wird erstmals mitte des 15. Jahrhunderts erwähnt. Der Ort ist aber nachweislich viel älter. Grabhügel auf dem Wollenberg belegen, daß die Region bereits früher bewohnt war.
Als erster Frühlingstag gilt hier im Land der 2. Februar, der Lichtmeßtag. Am Lichtmeßtag versammelten sich alle Bewohner vor dem Dorf und marschierten, jeder mit einer Beke zum Wollenberg. (Die Norderstapeler zum Twieberg).
Diese Beken wurden zuvor von den Dorfjungen und größeren Burschen gebunden. Dazu wurde langes Roggenstroh , welches von den Bauern bereitwillig geliefert wurde, gebünselt, bis es unten eine Dicke von 60 cm hatte. Danach wurden weitere Strohalme immer höher und höher geschoben und mit Strohseilen umwickelt, so daß Beken (Beken=Feuerbrände) bis 3 m Höhe entstanden.
Seit Jahrzehnten wurde hier in Süderstapel kein "richtiges" Bekenbrennen veranstaltet. Heute wird, wenn überhaupt, ein Lagerfeuer auf dem Wollenberg entfacht, und nicht selten findet man am nächsten Morgen an der Brandstelle Reste von Unrat wie alte Matratzen die nicht verbrannt waren.
Die Beke aus Stroh gebunden gehört leider der Vergangenheit an.