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Am Anfang war das Meer EarthCache

Hidden : 4/5/2012
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:




Dieser Earthcache befindet sich im Biosphärenreservat Nds. Elbtalaue an einem seiner markantesten Punkte, dem Höhbeck. Dieser ist eine aus der Eiszeit stammende Geestinsel, die fast 60 Meter hoch über das Elbe-Urstromtal hinausragt. Der ca. 21 Meter hohe Aussichtsturm auf der „Schwedenschanze“ bietet einen freien Blick über das heutige Elbetal.



Am Anfang der Zechstein-Zeit, vor etwa 220 Millionen Jahren, drang von Nordwesten her ein flaches Meer nach Mitteleuropa vor und bedeckte weite Teile des heutigen Festlandes - so auch das Gebiet der heutigen Elbtalaue.
Die Ablagerungen dieses Zechstein-Meeres bestehen größtenteils aus Verdunstung-Sedimenten, die unter einem wüstenhaften Klima infolge von Eindampfung des Wassers am Grund des seichten Meeres ausgefällt worden sind.
Insgesamt wurden im Zechstein-Meer bis zu tausend Meter mächtige Schichten aus Steinsalz, Kalisalzen, Anhydrit und Salzton abgelagert.

In den nachfolgenden geologischen Zeitabschnitten wurden diese Ablagerungen mit einem Schichtenpaket von 2.000 bis 4.000 Meter Mächtigkeit überlagert.
Der zunehmende Überlagerungsdruck verdichtete die Sedimente; mit Ausnahme der Salzablagerungen, die zunehmend plastischer wurden und zu „fließen“ begannen. Auf diese Weise bildeten sich zuerst flache Salzkissen und später, beim Durchbruch durch das Deckgebirge, steil aufragende Salzstöcke. Mehr als 200 Salzstöcke gibt es in Norddeutschland. Der unter dem Aussichtsturm liegende Salzstock Gorleben-Rambow ist einer von ihnen und damit Bestandteil des Fundaments der Elbtalaue bei Gartow.

Wegen unseres feuchten Klimas gelangte der Salzstock bei seiner Annäherung an die Erdoberfläche in den Einflussbereich des Grundwassers, wo das Salz verstärkt abgelaugt wurde. Dadurch entstanden Senken an der Erdoberfläche, weil Gipshut und Deckschichten nachsackten.
Nicht nur die Elbe, sondern auch einige Nebenflüsse zeigen im Bereich des Salzstocks einen auffallenden Grundriss. Direkt über dem Rambower Salzstockteil fallen zwei Seen auf, die in so einer Senke liegen und in deren Verlängerung ein Laufabschnitt der Elbe in Höhe des Höhbecks folgt. Auch über dem Gorlebener Salzstock liegt ein See, der Laascher See. Eine Karte mit der Lage der Seen findet sich auf einer der Tafeln auf dem Aussichtsturm.

“Momentaufnahmen“ von der erdgeschichtlichen Entwicklung eines norddeutschen Salzstocks:



Unter dem zunehmenden Druck der überlagernden Sedimente reagieren Salzgesteine plastisch. Deshalb können sie aus Bereichen höheren Drucks in solche geringeren „fließen“.

Die Elbtalaue ist immer wieder eine große Wasserlandschaft gewesen. Allein in den letzten 700.000 Jahren gab es mehrere große Eiszeiten, in denen die Region mehrmals von einem dicken Eispanzer bedeckt war und die Landschaft verändert wurde. In den Warmzeiten dazwischen bedeckte oft ein flaches Meer die norddeutsche Tiefebene und hinterließ wiederum Ablagerungen. Die für die Entstehung des Höhbecks und überhaupt für die Topographie des Elbtals entscheidende Eiszeit war die von heute aus betrachtet vorletzte Eiszeit. Sie wurde nach ihrem weitesten Vordringen auch „Saale-Eiszeit“ genannt. Mehrmals rückten die Gletscher in einem Zeitraum von über 100.000 Jahren vor und zurück. Die verschiedenen Stadien werden grob in „Drenthe“ und „Warthe“ unterteilt. Gleich mit dem ersten Vorstoß des Eises vor etwa 235.000 Jahren wurde eine große, mehr oder weniger zusammenhängende Endmoränenkette - quasi ein gewaltiger Schuttberg - aufgeschoben.

Diese Auffaltung, durch die der Höhbeck gebildet wurde, nennt man Stauchmoräne. Möglicherweise sind die Senken über dem Salzstock Auslöser für das Auf- und Zusammenpressen der Oberfläche durch den schweren Gletscher. Ältere Sedimente wurden hierbei hochgefaltet, dazwischen wurden eiszeitliche Geschiebemergel und Schmelzwassersande abgelagert.



Die aufgefalteten, zum Teil wasserundurchlässigen Sedimente bildeten auf dem Höhbeck sandgefüllte Schüsseln, in denen sich Wasser sammelt. An mehreren Quellen zwischen den Falten tritt dieses Wasser wieder zutage - sandige, trockenen Standorte stoßen hier unmittelbar an feuchte Schilfgürtel. Oben auf dem Berg!
Vom Turm aus kann man die „Ziehharmonikafalten“ der Stauchmoräne „Höhbeck“ gut erkennen. Ebenfalls beim Blick in die Landschaft lässt sich deutlich erkennen, dass der Turm auf dem höchsten Punkt der Stauchmoräne steht (siehe o.a. vereinfachte Abbildung). Bis weit über die Turmhöhe lag hier vor 235.000 Jahren der Gletscher. Und mindestens bis zum Fuß des Turmes stand hier später das "Meer". Auf der gegenüberliegenden Seite der Elbe (übrigens schon das Bundesland Brandenburg) kann man außer Deichen keinerlei Erhöhungen in der Landschaft erkennen. Die aufgeschobenen Falten der Stauchmoräne bilden einen starken Kontrast im hiesigen Flachland. Der enorme Höhenunterschied zwischen dem tieferliegenden Elbufer und dem Höhbeck wird noch deutlicher, wenn man sich das nachfolgende Bild vor Augen führt. Hierdurch wird auch verstärkt deutlich, dass man auf Höhe der Elbe auf dem ehemaligen Meeresgrund steht (abzüglich natürlich einiger Jahrhunderte alte Ablagerungen natürlich).

So ähnlich, wie auf der folgenden Karte vereinfacht dargestellt, könnte die Elbe im Bereich des Höhbecks jahrtausendelang nach Ende der letzten Eiszeit (vor ca. 10.000 Jahren) ausgesehen haben:



Gewaltige Schmelzwassermengen hatten das Urstromtal geformt. Der Elbstrom floss fortan - bis zum Bau der ersten Deiche im Mittelalter - auf einer Breite von etlichen Kilometern in unzähligen Rinnen und Nebenarmen. Der Höhbeck war als Insel im Strom von allen Seiten umspült. Ost- und Nordhang wurden im Laufe der Zeit von der Strömung steil abgespült. Von Westen her formte der Wind den Höhbeck flach absteigend.
Die heutigen Deichlinien sind in der Karte orange eingezeichnet.

Text und Bilder: S. Reinsch / Biosphärenreservat Nds. Elbtalaue (2008)

Um diesen Cache zu loggen, müsst ihr vier Fragen beantworten und ein Foto machen:
1. Aus welchen Steinarten besteht das Schichtenpaket mit der oben beschriebenen 2000 bis 4000 Meter Mächtigkeit?
2. Wann war die Drenthe 1, die die Endmoränenkette aufgeschoben hat?
3. Auf welcher Breite floss der Elbstrom bis zum Bau der ersten Deiche?
4. Wenn ihr von der Turmplattform nach unten schaut, werdet ihr den enormen Höhenunterschied bemerken. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie hoch hier mal das Eis und später das Wasser gestanden hat und wie verhältnismäßig flach das Meer vor Jahrhunderten hier war, erfüllt bitte folgende Aufgabe: Wie viel Höhenunterschied besteht zwischen dem Fuß des Aussichtsturms bis hinunter zum Elbufer? Wie tief war hier somit mal das Meer? Als Antwort reicht die Angabe von vollen Metern.
Der kürzeste Weg zum Referenzpunkt unten am Ufer findet sich westlich vom Aussichtsturm. Dieser Weg ist allerdings nur der kürzeste, nicht der einfachste. (Waypoint Stage 1)
5. Macht ein Foto von euch oder eurem GPS oder Maskottchen auf dem Turm mit der Elbe im Hintergrund und stellt es in den Log ein!!!

GSA und Groundspeak stellt es den EC-Besitzern seit dem 10. Juni 2019 wieder frei, ein Foto als Beweis des Besuches zu fordern. Aber da es ja ohnehin Ehrensache ist, braucht man den Hinweis eigentlich gar nicht, oder!?

Durch das Absenden einer E-Mail mit den Antworten und eurem GC-Namen an uns und das Hochladen des Fotos in euren Online-Log erteilt ihr euch die Logfreigabe selbst. Sofern es Probleme mit euren Lösungen geben sollte, melden wir uns!
Schickt die E-Mail an
kenguruhs_earth-caches@gmx.de.

Das Team KenGuruh wünscht viel Spaß an diesem Ort.


Additional Hints (Decrypt)

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)