Platzmangel zwang uns kürzlich zur Beräumung des Dachbodens. Neben langjährig vermißt geglaubten Habseligkeiten fielen uns Dokumente in die Hand, deren Ursprung mysteriös verborgen bleibt.
Ahnungslos in Bezug auf die Person des Urhebers verbleiben wir auch im Zweifel über die fachliche Kompetenz derselben. Die vergilbten Blätter lassen eindeutig Merkmale unserer Umgebung erkennen. Gemeinsam ist den Zeichnungen aber der Widerspruch zwischen gestalterischem Wille und Realität.
So bleibt uns die Interpretation, dass es sich hier um erste Regungen dessen handelt, was heute als Geocaching gilt. Bestimmt ist es im Sinne des „Künstlers“, mit heutigen Mitteln zu vollenden, was er noch vor der Erfindung des Internet beabsichtigte. Wir beginnen am
Start
Koordinaten: +52° 24.805', +13° 33.386'
Die erste Zeichnung identifizierten wir als Darstellung der charmanten Preußensiedlung, die ab Anfang des letzten Jahrhunderts der Berliner Bevölkerung dörfliches Flair bieten sollte. Die abwechslungsreiche Architektur läßt entlang der NO-Fassaden zahlreiche Giebel erkennen. Unser Fundstück nimmt es damit nicht sehr genau. Zähle die Giebel. Der Differenzbetrag zur Realität ist A. Ihn benötigen wir für die
Etappe
Koordinaten: +52° 24.8(A-2)5', +13° 33.5(3-A)8'
Wenig Verwechslungsgefahr besteht nahe des nächsten Altglienicker Wahrzeichens. Um seine 1905 beginnende Vergangenheit und die vom Original abweichende Zukunft ins rechte „Licht“ zu rücken, wurden ehemals mit Gas betriebene Einrichtungen durch elektrische Pendants ersetzt. Deren „höchste“ Nummerierung am Etappenpunkt ist B. Mit ihrer Hilfe gelangen wir zum
Ziel
Koordinaten: +52° 25.0(7-B)(2×A)', +13° 33.3A(B-4)'
Die Realitätsferne hat ihren Höhepunkt erreicht. Das dargestellte Objekt hatte seinen letzten Einsatz 1992. Grund für die Betriebseinstellung war die Sperrung der Teltowkanalbrücke am Zugang zu Altglienicke und nicht die Verwendung von Hosenknöpfen zum Erwerb von Fahrausweisen, was die alten Selbstbedienungsspender allerdings ermöglichten. Die Linie endete 50m nordöstlich von hier. Wer sich die ratternden und quietschenden Waggons vorstellen kann, hat den Cache schon fast gefunden.
Das Auffinden ist ohne Übersteigen von Zäunen oder das Betreten privaten Geländes bzw. der Straße möglich. Es ist weder nötig noch erlaubt, Bahngelände zu betreten.