Ich liebe Weihnachten. Nicht nur, dass wir die Geburt Jesu feiern. Weihnachten ist auch eine tolle Gelegenheit, die lieben Verwandten zu besuchen. Der erste Weihnachtsfeiertag bietet sich geradezu dazu an. Da ich ursprünglich aus Fulda komme, wohnen fast alle Verwandten noch in dieser Gegend. Hier der Zeitplan unseres Besuchstages:
07:15 - Der Wecker klingelt. Nichts wie raus aus den Federn. Kaffee kochen, Zähne putzen, duschen, anziehen, frühstücken, Geschenke zusammensuchen und nichts wie los.
09:00 - Rechtzeitig kommen wir bei Onkel Egon an. Er ist ein vielbeschäftigter Mensch, arbeitet als Hausmeister bei Milupa. Weil gerade die Verpackungsmaschine ausgefallen war, hatte er dieses Jahr keine Zeit für uns, so dass wir uns gar nicht lange aufhielten.
09:25 - Wir klingeln bei Tante Jutta in Maberzell. Inge wohnt mit ihrem Mann in einem schönen Haus „Zum Schulzenberg“. Sie bestand darauf, mit uns Weihnachtslieder zu singen, der Gesang wurde lediglich durch den Lärm vorbeifahrender Züge gestört.
10:01 - Wir besuchen Onkel Erwin. Jede freie Minute - auch an den Weihnachtsfeiertagen - verbringt er auf dem Tennisplatz, oder besser gesagt, in der Tennishalle. Seine Frau hat sich deswegen von ihm getrennt, weil er nur noch seinen Tennisclub Grün-Weiss im Kopf hat. Wir wünschten ihm "frohe Weihnachten" und dann gings auch schon weiter....
10:33 - "Da seid ihr ja endlich." Tante Anita umarmt uns leidenschaftlich. Kaum in der Wohnung stopft sie ihre leckeren selbstgebackenen Plätzchen in uns hinein. Wie jedes Jahr hat sie wieder viel zu viel gebacken und wir sind die leidtragenden. Seit drei Jahren wohnt sie in der Stadtmitte, genauer gesagt im Wallweg 28. Weil sie keinen Führerschein hat, ist es hier für sie einfacher, zumal das Haus auch einen Fahrstuhl hat. Sie hat immer originelle Geschenke: dieses Mal bekam ich einen blauen Mikrofaserlappen.
11:08 - Anschließend machten wir noch einen Abstecher auf den Johannesberg zu Tante Gertrud. Sie wohnt in einer Straße, deren Namen ich schon wieder vergessen habe, aber ich meine, sie ist nach einem Designer benannt. Dort müssen wir den köstlichen Supermarkt-Christstollen probieren. Erst als mindestens die Hälfte verdrückt war, durften wir weiter. Sie schenke uns noch magnetische Gewürzdosen.
12:05 - Wo bleibt ihr denn, Kinder? Mami liebt Pünktlichkeit. Aber leider hatten wir es nicht rechtzeitig nach Künzell in der Eisenacher Straße 8 gepackt. In diesem Jahr warteten Gaby (so heißt Mami) und die knusprige Weihnachtsente nebst selbstgemachten Klößen auf uns. Lecker!! Nach dem Essen reichte die Zeit noch zum Geschenkeaustausch, ich bekam ein tolles Buch über die Alpen, und dann gings auch gleich weiter…
14:49 - Rechtzeitig zum Kaffeetrinken waren wir bei meiner Schwester Franzi im Gartenweg, es ist ja auch nicht weit von meinen Eltern. Wir haben ein tolles Verhältnis, denn sie ist die einzige in der Familie, die Verständnis für mein Hobby Geocaching hat. Von ihr bekam ich übrigens einen unaktivierten Glascoin.
16:04 - Leider haben wir es nicht ganz pünklich zu meiner anderen Schwester Irene geschafft. Auch sie erwartet uns mit Kaffee und Kuchen, besser gesagt Torte. Na gut, einer geht noch rein. Irene wohnt etwas nordöstlich von meiner zuvor besuchten Schwester auf dem Lanneshof. Sie hatte auch als Kind immer schon gerne mit Tieren zu tun und fand ihr Ehe- und Lebensglück auf diesem Hof. Der Kuchen war zuviel, wenn auch lecker. Außerdem habe ich mich gefreut, meine sechs Neffen wieder mal zu sehen. Sie schenkte mir übrigens einen Reiseführer über Amsterdam.
18:12 - Zum Abendessen wollten wir bei den Eltern meiner Frau sein. Sie wohnen in einem kleinen Nest mit Namen Mittelberg. Ihnen ist es egal, ob wir ein paar Minuten früher oder später kommen. Wichtig ist, dass wir da sind und ordentlich Hunger mitbegracht haben. Ich weiß zwar nicht wie, aber auch dieses leckere Abendessen (4 Pfund Rollschinken mit selbstgemachtem Kartoffelsalat) haben wir auch noch geschafft. Danach wurden noch die beiden obligatorischen Weihnachtslieder gesungen, Geschenke ausgetauscht (ich bekam einen Reiseführer über Düsseldorf). Zum Abschied umarmten uns Doris und Bert herzlich und fragten: "Seid ihr auch satt geworden?" Und dann ging es auch gleich weiter...
20:05 - Langsam werde ich müde, aber wir MÜSSEN unbedingt noch zu Tante Gerda. Sie wohnt mit ihrem Mann Christoph in der zu Petersberg gehörenden Andreas-Fack-Straße. Sie wäre echt sauer, wenn wir nicht vorbeikommen. Wir bleiben aber nicht lange, es ist ja auch schon spät.
20:45 - Wir klingeln bei Tante Anneliese. Diesen Besuch haben wir uns bis zuletzt aufgehoben, weil Tante Anneliese einfach knuffig ist. Wir mögen sie echt, nicht zuletzt darum, weil sie jede Menge Tiere in ihr Heim aufgenommen hat. In den letzten Wochen bin ich zweimal bei ihr am Haus vorbeigefahren, als ich nach dem Dosensuchen bei der FD-Runde noch nach Fulda gefahren bin. Heute nehmen wir uns gerne die Zeit, um auch mit ihr und den Tieren Weihnachten zu feiern. Alle haben sich riesig gefreut.
23:52 - Endlich zu Hause! Was für ein toller Tag! Was für ein tolles Weihnachtsfest! Wir verzichten auf das Abendessen, gehen gleich schlafen. Und morgen ... haben wir frei und gehen wieder Dosen suchen. Meine Weihnachtsgeschenke habe ich auch in eine Dose gepackt und sie versteckt. Die Koordinaten findest du heraus, wenn es dir gelingt, dieses Rätsel zu lösen.
Frohe Weihnachten (nachträglich) und viel Spaß beim Suchen!
