Gelb ist die
Farbe, die wahrgenommen wird, wenn Licht mit einer spektralen
Verteilung ins Auge fällt, bei dem Wellenlängen zwischen 565 bis
575 nm dominieren. Licht mit dieser Eigenschaft kann auch als
Körperfarbe remittiert sein.
Die Kennzeichnung von Gelb erfolgt oft
als Y (en: yellow), da G für Grün
steht (vergl. RGB). In der Elektrotechnik wird die Farbe mit gb
abgekürzt.
Ausmischungen von Gelb mit
Rot ergeben Orangetöne,
Mischungen mit Grün schon bei geringen Anteilen frische Grüntöne
(Frühlingsgrün). Senkt man die Sättigung von Gelb, erhält man ein neutrales (Gelb-)Braun, und zwar schon bei kleinen
Änderungen.
Gelbe Farbmittel
reagieren sehr heikel auf Verunreinigung. Ausmischungen in Weiß
nennt man Hellgelb oder
Pastellgelb, ab einem Anteil von der
Hälfte in Weiß ergeben sich Naturfarben und gebrochenes Weiß
(beige).
Am Bildschirm ist farbstarkes Gelb mit
den Leuchtstoffen nur schlecht darstellbar. Zwar ergeben
gelbe Bildpunkte wegen der additiven
Farbmischung höhere Leuchtstärke, mithin Helligkeit, aber durch die
substanzbedingte Lage der grünen
Farbpunkte im CIE-Diagramm werden maximal 60 % Farbsättigung
erreicht. Allerdings erreicht die Chrominanz 80 %, also relative
Sättigung im Vergleich zur wellenlängengleichen Spektralfarbe.
Insbesondere zitronengelbe Töne wirken
– wie am obigen Farbmuster zu sehen – deshalb
„schmutzig“
Im Farbdruck wird Gelb als Grundfarbe
des CMYK-Farbraums (Y aus en: Yellow für Gelb) eingesetzt. Der enge Farbbereich wirkt hier
weniger ungünstig da die verwendbaren Pigmente für die
Prozessfarbtöne aufeinander abgestimmt sind. Allerdings ist im
Vierfarbdruck die Darstellung reinster warmer Gelbtöne nicht möglich. Im Kunstdruck wird diese
Kalamität mit Schmuckfarben gelöst. Die dafür nur durch die
Druckeigenschaften begrenzte Pigmentauswahl bietet eine
reichhaltigere Farbpalette.
Gelbtöne lassen sich mit optimalen
Farbmitteln bis zu einer Sättigung von 95 % darstellen. Bei
Blautönen sind mit Farbmitteln
nur 60 % möglich.
Die drei typischen gelben Farbmittel sind Cadmiumgelb (PY35, giftig, frühes 19. Jh.),
Hansagelb (PY1, PY3, eine
Monoazoverbindung, Arylidgelb,
bedenklich, seit 1909), und Produkte des Benzimidazolongelb (Hoechst, 1960)Sie sind in nahezu allen Tönen
einsetzbar.
Während die Rot-,
Grün- und Blauebereiche im kontinuierlichen Spektrum
neutral wirken, umfassen die Gelbtöne
im Spektrum nur einen sehr engen Bereich, in dem sie farbneutral
erscheinen. Die Auswahl des „richtigen“
Neutralgelbs war unter
Farbtheoretikern lange eine Streitfrage.
Elementargelb nach Helmholtz liegt bei
575 nm
Urgelb nach der Prozesstheorie von
Hering liegt bei 570 nm.[2], also etwas näher an Grün.
An dem Punkt, wo die Reizantwort von den empfindenden M- und
L-Zapfen gleich stark ist, müssen sich Grün- und Roteindruck abgleichen, damit der Eindruck
Gelb entsteht. Die Reizantwort des
S-Typs (Blaurezeptor) ist klein, aber nicht
null. Beachtenswert ist dabei, dass sich an den reinen
physiologischen Sehapparat noch eine psychologische und psychische
Anpassung bis zur Wahrnehmung anschließt. Je nachdem, ob man diesen
Aspekt berücksichtigt, unterscheidet man (heute) in zwei
grundlegende Neutralgelbs:
Primärgelb
Prozessgelb
Eine Darstellung solcher Unterschiede ist am Bildschirm nicht
möglich. Das Gelb FFFF00 (electric
yellow) entspricht allerdings durchaus
einem Neutralgelb, wobei hier die
passende Auswahl von Leuchtstoffen förderlich oder eben auch
hinderlich sein kann.
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