Der Geocache "Pyramide-Röti" befindet sich in der Nähe der Pyramide, welcher noch heute als Fixpunkt für die amtliche Vermessung benötigt wird. Dieser Fixpunkt ist dauerhaft mit einem speziellen Steinpfeiler versichert. In der Regel werden die Fixpunkte im Gelände mit einem bodenebenen Stein oder einem Messingbolzen versichert, damit sie keine Hindernisse darstellen. Über solche Versicherungen kann zu jeder Zeit im Gelände der Bezug zum Koordinatensystem hergestellt werden. Dieser Bezug wird vor allem benötigt, um weitere Objekte wie Grenzpunkte oder Gebäudeecken einzumessen. Eine weitere Besonderheit dieses Fixpunktes ist die Pyramide, welche zentrisch über dem eigentlichen Vermessungszeichen (Pfeilerzentrum) steht. Diese Pyramide dient als Signalisation. So kann dieser Fixpunkt als Anschlusspunkt von überall (wo Sichtverbindung besteht) angezielt werden.
In der Box des Geocaches "Pyramide-Röti" sind Tauschgegenstände zu finden. Ein Tipp: An klaren Tagen ist die Aussicht atemberaubend. Ein Alpenpanorama von Mont Blanc bis zum Säntis ist zu sehen. Der Geocache "Pyramide-Röti" ist vom Weissenstein wie auch vom Balmberg aus gut zu erreichen. Bushaltestellen, Parkplätze und Wanderwege sind auf dem Weissenstein wie auch auf dem Balmberg vorhanden.
Die Röti von heute
Geschichtlicher Hintergrund des Fixpunktes Röti:
1795-1797 |
Erste Messung auf der Röti durch den berühmten Solothurner Bürger Oberst Johann Baptist von Altermatt. |
1803 -1808 |
Röti ist ein Hauptpunkt der trigonometrischen Messung, welche durch den französischen Ingenieur Oberst Henry geleitet wurde. Eine 10m hohe Holzpramide wurde auf dem Rötikopf errichtet. |
1811-1818 |
Signal auf der Röti wurde als Hauptpunkt für die Triangulation von Friedrich Trechsel (Prof. Mathematik und Physik) verwendet. |
1815-1819 |
Für die Herstellung einer Karte des Bistums Basel bleibt der Röti als Hauptpunkt bestehen (Leiter: Antoine Joseph Buchwalder). |
1826-1830 |
"Triangulation primordiale" mit dem Hauptpunkt Röti, gemessen von Johannes Eschmann (Oberstleutnant und Astronom) unter Leitung von Oberstquartiermeister Guillaume Henri Dufour, dient als Grundlage für die Dufourkarte 1:100'000. |
1864-1876 |
Röti ist der Nullpunkt der kantonalen Triangulation. |
1882 |
Endpunkt des Basisvergrösserungsnetzes Aarberg. |
1893 |
Eiserne Pyramide wurde errichtet. |
1910-1916 |
Messung der Landestriangulation. |
1912 |
Betonpfeiler erstellt. |
1987 |
Abbruch des defekten Pfeilers. Neue Kennzeichnung durch Lochbolzen. |
2002 |
Neuerstellung des Pfeilers anlässlich eines Jubiläums und Revision der Pyramide. |
Situation während den Arbeiten 1912 (Foto Landestopographie)
Wieso ein Jubiläum?
Im Jahr 1912 wurde das Schweizerische Zivilgesetzbuch (ZGB) in Kraft gesetzt. Bis dahin war die amtliche Vermessung (früher Grundbuchvermessung) eine rein kantonale Aufgabe. Aus Dokumenten kann entnommen werden, dass im Kanton Solothurn in den Jahren 1868 bis 1882 alle Grundstücksgrenzen vermarkt und vermessen wurden. Als Längenmass diente die Einheit Fuss à 30 cm. Ab 1876 wurde im metrischen System gemessen.
Was ist amtliche Vermessung?
Die amtliche Vermessung hält als Bestandteil des Grundbuches die genauen Grenzverläufe der Grundstücke fest und schafft damit die Basis zur Sicherung des Grundeigentums. Festgehalten werden die Angaben der Lage, Form und Inhalt der Grundstücke im digitalen Plan für das Grundbuch. Damit dieser Plan immer aktuell bleibt, sind 6 Nachführungsgeometer im Kanton Solothurn beauftragt, diesen Plan für das Grundbuch nachzuführen. Die Nachführung erfolgt mittels Messinstrumenten. Eventuell haben Sie sich schon gefragt, was die mit Stativ und Messinstrument ausgerüsteten Personen am Strassenrand machen. Nun haben Sie die Antwort, das sind genau solche Messinstrumente (Tachymeter), welche bei der amtliche Vermessung zum Einsatz kommen. Weitere Messinstrumente, welche auch oft benutzt werden, sind die Positionierungssysteme mittels Satelliten, auch bekannt unter dem Namen GPS oder GNSS. Wichtig ist auch zu wissen, dass die amtliche Vermessung nicht nur Grundstücksgrenzdaten verwaltet. Folgende Objekte sind auch Bestandteil der amtlichen Vermessung:
- Fixpunkte (Punkte mit dem Bezug zum Koordinatensystem, welche auf dem Feld markiert sind)
- Bodenbedeckung (Gebäude, Gebäudeerschliessung, Strassen, Gewässer, Wald etc.)
- Einzelobjekte (Mauern, Brunnen, Brücken etc.)
- Höhen (Terrainmodell)
- Nomenklatur (Ortsnamen und Flurnamen)
- Liegenschaft (Grundstücke, selbständige und dauernde Rechte)
- Rohrleitung (Hochdruckleitung für Gas und Öl)
- Hoheitsgrenze (Gemeinde-, Bezirks-, Kantons- und Landesgrenze)
- Gebäudeadressen
Diese Objekte aus der amtlichen Vermessung dienen zudem als Basis für andere Pläne, wie z.B Orts-, Zonen- oder Leitungskatasterpläne.
Falls Sie einen Einblick in die Daten der amtlichen Vermessung erhalten möchten, können Sie gerne die Seite www.sogis.ch besuchen.