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Magdeburger Grauwacke EarthCache

Hidden : 10/29/2010
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Die Magdeburger Grauwacke

Zur Entstehung und Geologie:

Die ältesten Gesteine die im Magdeburger Raum an der Oberfläche anstehen, sind ungefähr 340 bis 320 Millionen Jahre alt und stammen somit aus der Periode des Karbons. Im Karbon fanden Prozesse statt, die mit der variszischen Gebirgsbildung („Orogenese“) zusammen hängen und für die Entstehung der deutschen Mittelgebirge mit verantwortlich waren. Der Auslöser dieses Prozesses war ein Zusammenstoß von zwei großen Kontinentalmassen (Gondwana und Laurasia), die den Superkontinent Pangäa entstehen ließ. Zum Höhepunkt dieser Kollision vor ca. 330 Millionen Jahren an der Wende vom Unter- und Oberkarbon entstanden die Gesteine, die wir heute im Magdeburger Raum vorfinden. Das Klima war im heutigen mitteleuropäischen Abschnitt tropisch-feucht. Der Name Karbon stammt aus dem lateinischen für carbo = Kohle. Grund dafür war, dass viele Schichten Steinkohle mit geführt hatten. Diese fehlen jedoch in der Magdeburger Gegend. Es treten hier vermehrt Gesteine aus dem höheren Unterkarbon bis tiefem Oberkarbon auf. Dabei handelt es sich um sandige und tonige Sedimentgesteine, die als Tonschiefer, Grauwacken und Quarzite vorliegen. Allgemein sind diese im Untergrund weit verbreitet, allerdings durch Lockersedimente meist verdeckt. Grauwacken werden als „unreine“ Sandsteine bezeichnet, da sie aus Quarz, Feldspat und Gesteinsbruchstücken bestehen. Die Unterlage der Grauwacken wird durch die feinkörnigen Tonschiefer gebildet, die mit unterschiedlicher Mächtigkeit in die Grauwacken eingelagert sind. Schließlich sind die Quarzite stark verfestigte und überaus reine Sandsteine (mit einem Anteil an Quarz von über 95%).

In der geologischen Literatur werden diese Sedimente gleichbedeutend nebeneinander als Magdeburger Grauwacke, Grauwacke des Magdeburgischen, Magdeburg-Flechtinger Kulm, Grauwacken-Pelit-Wechsellagerung der Flechtinger Scholle und Magdeburg-Flechtingen-Formation bezeichnet.

Gebildet wurden diese Gesteine durch verschiedene Ablagerungsprozesse im damals vorherrschenden Meeresbecken. Die Sedimente wurden durch Suspensionsströme aus den flacheren Meeresbereichen über den Kontinentabhang in tiefere Beckenbereiche transportiert. So lagerten sich zuerst die gröberen (Grauwacken) und weiter entfernt die feineren Sedimente (Tonschiefer) ab.

Die flächenmäßig größten Oberflächenaufschlüsse der Grauwacken befinden sich im Stadtgebiet von Magdeburg in Alt Olvenstedt und bei Ebendorf, sowie bei Flechtingen, Süplingen und im Beber- und Olbetal bei Hundisburg. Dass diese Gesteine ein begehrtes Baumaterial waren, davon zeugten die vielen früheren Steinbrüche in Magdeburg und der Umgebung. Ein Aufschluss im ehemaligen Steinbruch Sternbad ist auch heute noch sichtbar. In Magdeburg selber sind die sonst grauen Sedimente rot gefärbt. Diese Rotfärbung entstand im ariden Klima während des Rotliegenden durch die Oxidation von Eisen. Im Stadtzentrum können die Unterkarbonsedimente bei Niedrigwasser in der Alten Elbe zwischen der Friedensbrücke und der Anna-Ebert-Brücke beobachtet werden. Bei niedrigem Wasserstand ist auch ein „Riff“ zu erkennen. Weiterhin sind sie auch am Grund der Stromelbe nördlich der Strombrücke bis auf Höhe des Industriehafens vorhanden.

 

 

Die Magdeburger Grauwacke am Universitätsplatz und beim Kleinen Wasserfall in der Alten Elbe:

Das Gestein der „Magdeburger Grauwacke“ am Universitätsplatz stammt vom Bau der Tunnelsohle am derselbigen Ort aus dem Jahre 2004/2005. Es ist dort nur wenige Meter unter dem Gelände anzutreffen (minimal 4,50m) und besteht aus den schon angesprochenen Grauwacken (sandsteinähnliches Sedimentgestein mit zahlreichen Gesteinsbruchstücken). Diese treten häufig in Meter mächtigen Bänken auf und besitzen eine sehr hohe Festigkeit. Darin sind weniger feste bankförmige, konglomeratische Horizonte eingelagert, die überwiegend aus grobkörnigen und abgerundeten Geröllen bestehen. Schließlich sind in Wechsellagerung mit der Grauwacke und den Konglomeraten häufig Tonschiefer anzutreffen.

Es wurde beim Bau versucht ein "geologisches Fenster" in die Erdgeschichte zu erhalten, um den Bürgerinnen und Bürger der Stadt Magdeburg ihren geologischen Untergrund näher bringen zu können. Wie aus vielen Quellen der Literatur zu entnehmen ist, konnte man aus sicherheits- und verkehrstechnischen Gründen dies leider nicht bewerkstelligen. Als Kompromiss wurden daher jedoch Gesteine der „Magdeburger Grauwacke“ vom Tunnelbau am Universitätsplatz mit einem Informationsschild aufgestellt.

 

 

 

 

Da die Schichten des Rotliegenden in Richtung Norden ansteigen, führt dies dazu, dass die darunter liegende Grauwacke in Form einer Felsklippe in der Alten Elbe sichtbar wird, der sog. Kleine Wasserfall. Bei Niedrigwasser ist dieses "Riff" von der Friedensbrücke, aber auch von der Anna-Ebert-Brücke besonders gut zu sehen. Bei Niedrigwasser kann über dem Werder (Oststraße/Lingnerstraße) direkt zu der aus den Sanden herausragenden Grauwacke laufen. Diese Felsklippe ist im Geotopenverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt unter der Nummer 3835/6 eingetragen. Dort sind noch folgende weitere Informationen zu finden:

Geotoptyp: Aufschluss

Alter: Karbon

Stockwerk: Grundgebirge

Einheit: Flechtingen-Roßlau-Scholle

Gestein: Grauwacke-Tonschiefer-Wechsellagerung

Besonderheit: Gesteinsausbildung konglomeratisch und flyschoid

(vgl. auch http://www.sachsen-anhalt.de/index.php?id=20869#).

 

 

 

 

Nun zu diesem Earthcache:

Ihr findet bei den Koordinaten N 52° 08.296 E 011° 38.394 Gesteine der „Magdeburger Grauwacke“, sowie ein kleines Informationsschild. Zu diesem sollt ihr folgende Fragen beantworten:

  1. Welches Alter hat die „Magdeburger Grauwacke“?
  2. Durch welche Vorgänge wurde die „Magdeburger Grauwacke“ rötlich gefärbt?

Bitte hier nur die Fragen beantworten, keine Bearbeitung der Gesteine mit dem Hammer!!!

Geht nun zu den Felsklippen des kleinen Wasserfalles in der Alten Elbe (Hammer und evtl. Kompass nicht vergessen!!) bei den Koordinaten N 52° 07.901 E 011° 39.304 (Vorsicht bei Hochwasser!!!). Versucht dort folgende Antworten zu finden:

  1. Beschreibt die Beschaffenheit und Färbung der dort vorherrschenden "Magdeburger Grauwacke" im Vergleich zu den aufgestellten Gesteinen am Universitätsplatz.
  2. Nehmt einen Hammer und schlagt ein kleines Stück der Grauwacke ab, welche Farbe ist im Inneren des Gesteins zu erkennen? Versucht eine Begründung für den möglichen Farbunterschied zu finden!
  3. In welcher Richtung verläuft das zu erkennende Riff (Kompass!) in der Alten Elbe?
  4. Um den Wasserstand der Alten Elbe zu dokumentieren, schießt ein Foto auf dem der Wasserstand und das Riff zu erkennen ist (ähnlich dem Bild unten)!

Sollte aufgrund von Hochwasser der Zugang zu den Felsklippen nicht möglich sein, können Aufgabe 3 und 4 weggelassen werden. Begebt euch nicht in unnötige Gefahren!!

Es ist zwar nicht mehr Pflicht, aber es wäre sehr schön, wenn ihr außer dem Bild zu Aufgabe 6 auch noch weitere Bilder mit euch oder eurem GPS dem Logbeitrag mit hochladen würdet.

 

 

 

 

Zur Logfreigabe:

Ihr dürft diesen Cache sofort loggen, hängt aber euer gemachtes Bild mit an und schickt mir zeitgleich die Lösungen über meinen Account! Solltet ihr nichts mehr von mir hören, war alles korrekt. Wenn nicht, werdet ihr von mir hören!

 

Viel Spass mit meinem sechsten Earthcache!

 

...achja, ich habe einige Earthcache-Geocoins zum discovern; wer die Voraussetzungen erfüllt, darf gerne bei mir nach der Trackingnummer fragen...

 

 

 

 

English Version:

 

 

To the origin and geology:

The oldest rocks in the Magdeburg space in the surface stand in a queue, are about from 340 to 320 million years old and come therefore from the period of the Carboniferous. In the Carboniferous processes took place which hang together with the variszic mountain formation ("Orogenese") and were responsible for the German Mittelgebirge. The trigger of this process was a collision of two big continental masses (Gondwana and Laurasia) which let arise the supercontinent Pangäa. To the climax of this collision before approx. 330 million years in the turn from the Lower- and Upper-Carboniferous originated the rocks which we find today in the Magdeburg space. The climate was tropical-humid in the today's Central European segment. The name Carboniferous comes from Latin for carbo = coal. Reason for the fact was that many layers of coal with had led. Nevertheless, these are absent in the Magdeburg area. Rocks from the higher Lower-Carboniferous to deep Upper- Carboniferous appear here as increased. Besides, it concerns the sandy and clayey sediment rocks which are given as a sound slate, Grauwacken and quartzites. In general these are widespread in the subsoil, indeed, by loose sediments mostly concealedly. Grauwacken are called "impure" sandstones, because they exist of quartz, feldspar and rock fragments. The base of the Grauwacken is formed by the fine-grained sound slates which are stored with different thickness in the Grauwacken. Finally, the quartzites are strongly hardened and exceedingly pure sandstones (with a portion in quartz of more than 95%).

In the geologic literature these sediments are called synonymous side by side Magdeburg Grauwacke, Grauwacke of the Magdeburg broads, Magdeburg-Flechtinger Kulm, Grauwacken Pelit-change storage of the Flechtinger clod and Magdeburg-Flechtingen-Formation.

These rocks were formed by different deposition processes in the then prevailing sea washbasin. The sediments were transported by suspension streams from the more level sea areas about the continent slope in deeper pelvic areas. Thus deposited first the coarser (Grauwacken) and further removes the finer sediments (sound slate).

The according to surface biggest surface explanations of the Grauwacken are in the city of Magdeburg in Alt Olvenstedt and Ebendorf, as well as with Flechtingen, Süplingen and in Beber-and Olbetal near Hundisburg. The fact that these rocks were a popular building material, of it many former stone quarries testified in Magdeburg and the surroundings. An explanation in the former stone quarry Sternbad is also visible even today. In Magdeburg itself the otherwise grey sediments are coloured red. This red colouring originated in the ariden climate during the Rotliegenden (red slate soil) from the oxidation of iron. In the city centre the Lower-Carboniferous sediments are able with low water in the Alte Elbe between the Friedensbrücke and the Anna-Ebert-Brücke. With low water level a "reef" is also to be recognised. Furthermore they also exist in the reason of the Stromelbe to the north of the Strombrücke up to height of the industrial harbour.

 

 

The "Magdeburger Grauwacke" at the Universitätsplatz and at the "Kleinen Wasserfall" in the "Alte Elbe":

The rock of "Magdeburger Grauwacke" on the university place comes from the construction of the tunnel sole from 2004/2005. They are to be found there only few metres under the area (minimally 4.50m) and exist of the quite appealed Grauwacken (sediment rock similar to sandstone with numerous rock fragments). These often appear in metre of mighty benches and own a very high firmness. In it less firm bank-shaped, conglomerat horizons which exist predominantly of coarse grained and rounded stones are stored. Finally, sound slates are to be found in change storage with the Grauwacke and the conglomerates often.

It was tried to receive by the construction a "geologic window" in the history of the earth to be able to give an understanding to their geologic subsoil for the citizens Magdeburgs . How is to be taken from many literature, it could be not managed for security-technical and traffic-technical reasons this, unfortunately. Hence, nevertheless, as a compromise rocks of "Magdeburger Grauwacke" were put up by the tunnel construction on the Universitätsplatz with a sign of information.

Because the layers of the red-recumbent rise in the direction of the north, this leads to the fact that the lying underneath Grauwacke become visible in the form of a rocky cliff in the old Elbe, the so-called small waterfall. With low water this "reef" is to be seen especially good by the Friedensbrücke, but also by the Anna-Ebert-Brücke. With low water can run through the Werder (Oststrasse / Lingnerstrasse) directly to the Grauwacke standing out from the sand. This rocky cliff is put down in the Geotopenverzeichnis of the country Saxony-Anhalt at the number 3835/6. For more informations look at http://www.sachsen-anhalt.de/index.php?id=20869#.

 

 

Now to this Earthcache:

You find the "Magdeburger Grauwacke" stones, as well as a small sign of information in the coordinates N 52° 08.296 E 011° 38.394. You should answer following questions:

1. Which age has "Magdeburger Grauwacke"?

2. By which processes was "Magdeburger Grauwacke" coloured reddish?

Please, here only answer the questions, no treatment of the rocks with the hammer!!!

Go now to the rocky cliffs of the "Kleine Wasserfall" in the "Alte Elbe" (don't forget hammer and perhaps compass !!) to the coordinates N 52° 07.901 E 011° 39.304 (care with high water!!!). Trie to find there the following answers:
3. Compare the stones there (state, coulour, etc...) with the stones at the university place.
4. Take a hammer and do beat off a small piece of the Grauwacke, which colour is to be recognised inside of the rock? Try to find out what is responsible for the possible colour difference!
5. In which direction runs the reef to be recognised (compass!) in the "Alte Elbe"?
6. To document the water level of the "Alte Elbe", take a photo with the water level and the reef (like the picture on top)!

Should the access to the rocky cliffs not be possible on the basis of high water, can be left out job 3 and 4. Do not proceed in unnecessary dangers!!

To the log release:

You are allowed to log this cache immediately, however, your made picture clings and sends me at the same time the solutions about my account! Should you hear nothing more from me, everything was correct. If not, you will hear from me!

 

Have fun with my sixth Earthcache!

 

 

 

 

 

Quellen:

Fricke, Siegfried: Zwischen Harz und Flechtinger Höhenzug. Magdeburg 2008

Geologisches Landesamt Sachsen-Anhalt: Geotopverzeichnis. Halle 1999

Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt: Magdeburg - auf Fels gebaut. Calbe 2005

Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt: Fenster in die Erdgeschichte - Geotopverzeichnis Sachsen-Anhalt. Halle 2007

Geotopkataster Sachsen-Anhalt: "Felsklippen <<Grauwackeriff>> in Magdeburg in der Alten Elbe" Nummer 3835/6

Infoschild vor Ort

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