Hier ist nichts!"
Erika war ein Mistkäfer. Aber sie
war kein gewöhlicher Mistkäfer, nein, sie war der intelligenteste
Mistkäfer auf der Nordhalbkugel. Auf der Südhalbkugel gab es in
Chile einen Djego, der war einen IQ-Punkt schlauer als sie, und
deswegen, war sie nicht der klügste Mistkäfer der
Welt!
Erika lebte in einem kleinen
Städtchen, das passenderweise Braunfels hieß. Ursprünglich kam sie
aus Heidelberg, aber da ihr der Name Braunfels so gut gefiel, zog
sie kurzerhand um. Immerhin gibt es überall auf der Welt Arbeit für
einen Mistkäfer.
Da Erika, oder Erie, wie sie
von ihren Freunden genannt wurde, neben der Aufgabe des Mistkäfers,
noch andere Interessen hatte, liebte sie es, Rätsel zu lösen. Und
davon gab es hier in Braunfels doch genug.
Nachdem sie eines Tages einen
Wasserdrachen namens Egon kennen gelernt hatte, der ihr viele
Geschichten über versteckte Schätze erzählt hatte, machte sich
Erika auf, in ihrem Heimatort Rätsel zu lösen.
Die ersten die sie sich ansah
fand sie fast zu einfach, dann schaute sie sich andere Rätsel an
und nahm teilweise die Rätsel mit an ihre Arbeit. Ihr Chef, ein
etwas grummeliger alter Mistkäfer sah dies nicht gerne, doch als
Erika ihm erklärte, dass sie, wenn sie neben dem Kugel drehen auch
Rätsel löse, besser arbeiten könne, erlaubte ihr Chef es und
schaute ihr sogar teilweise über die Schulter, um ihr zu
helfen.
Besonders das Rätsel über ein
Wollnashorn gefiel Erie so gut, dass sie speziell die Rätsel,
dieses Rätsellegers versuchte zu lösen.
Doch mit der Zeit wurden die
Rätsel immer nihilistischer (dieses Wort liebte Erika) und dazu
immer schwerer. Trotz ihres hohen IQ´s mussten Erikas Kollegen ihr
beim Rätsel lösen helfen. Und da die anderen Mistkäfer nicht so
multitaskingfähig waren, wie die liebe Erika, blieb viel Mist auf
der Strecke.
Dennoch gelang es Erika, zum
Teil aber nur mit Hilfe diese Rätsel zu lösen. Erika sehnte sich
nach den alten Rätseln zurück, die man alleine lösen konnte und so
überlegte sie sich, selbst mal ein Rätsel zu
schreiben.
Sie hatte leider nur eine alte
Kaugummidose und ein Stück Papier, doch als sie eines Tages von
ihrer Arbeitsstelle an einen besonderen Ort zum Mistkugeln machen
gerufen wurde, versteckte sie hier kurzerhand die Dose unter ein
paar Steinen bei großen Felsen.
Nach der Arbeit überlegte sie
lange, was für ein Rätsel es werden sollte und plötzlich kam ihr
der Gedanke:
Nicht
nur ein schöner Rücken kann entzücken,
ein schöner
Bauch auch!
Und so schrieb sie folgende
Zeilen:
Nehme
das, was der Glückliche braucht und der Arme hat mit 42 mal.
Multipliziere das Ergebnis mit dem, was dich umbringt, wenn du es
isst. Addiere die Zahl im Titel von Scheherazades Geschichten und
ziehe davon das zehnfache von dem Gebiet ab, wo es angeblich zu
Kontakten mit Lebewesen, die nicht von dieser Welt sind, gekommen
ist. Und tatarata, der Stand des Sekundenzeigers ist klar, während
der Minutenzeiger im Osten zu viel Schnaps getrunken
hat!
Hier auch nicht!"