Der Steinbruch und seine Geschichte

Der Maurermeister Friedrich Rogge geboren am 11. Februar 1850 aus Marienhagen eröffnete am 2. Januar 1873 das Kalkwerk in Marienhagen .Neben den Steinbrüchen entstanden hier Kalköfen. Alles begann mit dem heutigen östlichen Bruch rechts der Ortseinfahrt von Weenzen komment. Davor standen einige Kalköfen. Später kam westlich der Straße ein neuer Bruch hinzu. Weil dabei aber ein Wirtschaftsweg zerstört wurde, mußte ein Tunnelportal gebaut werden, das mit den im Bruch gewonnenen Kummermassen überdeckt wurde so daß der Weg nach einiger Zeit wieder benutzbar war (ca. 1912). Beide Brüche wurden schritt für schritt erweitert. Es wurde ein zweiter Betrieb mit mehrerern Kalköfen im Unterdorf erbaut, wo heute das Freibad steht. Die ehemalige Trasse der Werkbahn ist heute beliebter Spazierweg oberhalb des Dorfes. Richtung Dunsen wurden riesige Kummerhalden aufgeschüttet, auf denen heute die Schützenhütte oberhalb des Sportplatzes steht. Zur Abfuhr des Kalks gibt es im östlichen Bruch zwei Stollen. Vermutlich gab es einen dritten, der heute unterhalb des Zufahrtsweges liegt und dessen Eingang in den fünfziger Jahren mit Kummermassen überdeckt wurde. In der Gründerzeit gab es einen sehr hohen Bedarf nach Kalk für Bausteine und Werksteine im Massivbau; selten für Bodenplatten, Treppen, Fensterbänke und Wandplatten außen, ferner für Denkmale. Das Werk in Marienhagen musste ständig vergrössert werden. In den Steinbrüchen bestand ein Feldbahnnetz. Von höher gelegenen Sohlen wurden die Steine auf Wagen geladen und auf sogenannten Bremsbergen abgelassen. Sie liefen an einem Seil, das über gekoppelte Seiltrommeln lief. Diese wurden von einem Arbeiter von Hand gebremst. Ein voller Wagen zog auf einem einspurigen Gleis durch sein Gewicht einen leeren nach oben. In der Mitte des Bremsberges war eine Ausweichstelle. Die vollen Wagen wurden auf der unteren Sohle zu einem Zug zusammengestellt und von einer Lokomotive zu den Brennöfen transportiert. Im östlichen Bruch bestand sogar ein Schrägaufzug. Am Anfang hat man den gebrannten Kalk mit Pferdefuhrwerken der Bauern nach Banteln zum Bahnhof zur Verladung gefahren. Von dort fuhren die Wagen weiter nach Osterwald und brachten Kohle nach Marienhagen. 1875 wurde die Eisenbahnstrecke Elze-Löhne eröffnet.Die Kohle konnte von Osterwald nach Banteln gebracht werden.




Im Jahre 1888 wurde die Zusammenarbeit mit der AG Peiner Walzwerke aufgenommen. Wöchentlich mussten bis zu 30 Ladungen Kalk von je 10t in Peine abgeliefert werden. Zudem wurden mehrere Zuckerfabriken in er Region beliefert. 1889 wurde ein Kommanditvertrag mit der "Aktiengesellschaft Peiner Walzwerk" erschlossen. Seit dieser Zeit hies das Kalkwerk "Kalkwerk Friedrich Rogge Co.. Wegen dem steigenden Auftragsvolumens wurde jetzt der Bau einer Kalk - und Schmalspurbahn nach Banteln notwendig. Die Schmalspurbahn (0,82 m Spurweite) verlief auf dem Sommerweg der Landstrasse Marienhagen - Eime - Banteln. Bei Dunsen war eine Überhol und Wartespur. 1890 wurde die Werksbahn erstmalig befahren. Zu der Bahn gehörten zunächst zwei Lokomotiven zu 28 und 80 PS. Während des Sommers 1893 fuhren fünf Züge von Marienhagen nach Banteln und zurück. Die Hinfahrt dauerte 40 Minuten , die Rückfahrt 35 Minuten. Seit 1898 ist die Personenbeförderung auf dieser Strecke durch das Eisenbahnministerium zugelassen. 1894 wurde eine dritte Lokomotive mit 125 PS angeschafft. Die Bahn bestand aus drei Lokomotiven, 15 Kippern und 99 Kipploren. Alternativ zu dem Eisenbahnbau, war auch eine Seilbahntrasse im Gespräch. Diese sollte über den Külf nach Banteln führen. Ende 1909 wurde das Kalwerk Marienhagen "Betrieb Banteln" errichtet. Hier entstand in den folgenden Jahren ein Ringofen mit 28 Kammern. Im 1. Weltkrieg wurde das Werk von vielen Frauen im Betrieb gehalten, die Produktionmenge sogar noch erhöht.