Der Hauptverteiler einer Vermittlungsstelle besteht aus einem
etwa 3 m hohen freistehenden Stahlgerüst, an dem die einzelnen
Verschaltungselemente („Schaltstreifen“ und
"Trennleisten") befestigt sind. Er hat eine „senkrechte
Seite“ und eine „waagrechte Seite“. Auf der
senkrechten Seite sind die Trennleisten senkrecht angebracht, von
dort führen Kabel in den Kabelaufteilungskeller der
Vermittlungsstelle. Von dort aus führen druckluftüberwachte
Hauptkabel zu den Kabelverzweigern. Auf der waagerechten Seite sind
die Schaltstreifen waagerecht befestigt, dort sind die technischen
Einrichtungen abgeschlossen. Dies sind die Portbaugruppen der
Vermittlungsstelle, sowie die Port der DSLAM und die
Verbindungskabel zu weiteren Netzbetreibern.
Es gibt auch HVts mit Wandaufstellung, bei denen die waagrechte
Seite oben und die senkrechte Seite unten angeordnet sind. Dies
sind aber nur sehr kleine Netzknoten, die keinen großen Platzbedarf
benötigen.
In einigen vermittlungsstellen finden sich auch Schaltstreifen
auf der Seite der "senkrechten" Streifen montiert worden. Diese
werden zumeist von Netzknoten gespeist, die sich ausserhalb der
Vermittlungsstelle befinden. Da diese streng genommen auch über
Erdkaben gespeist werden, sind sie konsequenterweise an der
senkrechten Seite anzuordnen.
In den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts gab es außerdem Versuche
in Mannheim, HVts nur mit senkrechten Seiten zu konstruieren, dies
sollte den Einsatz von Schaltrobotern begünstigen, konnte sich
letztlich jedoch nicht durchsetzen.
Zur Zeit existieren zwei unterschiedliche Formen des
Hauptverteilers: HVt 55 und HVt 71. Die Zahlen bezeichnen in etwa
die Entwicklungsjahre (1955 und 1971) der jeweiligen Komponenten.
Beide Typen können auch am selben HVt vorkommen, da die mechanische
Konstruktion des „Gerüstes“ fast identisch ist und nur
die Schaltstreifen sich unterscheiden. Die wesentlichen
Unterschiede sind:
Der HVt 71 ermöglicht durch eine höhere Packungsdichte der
Kontakte wesentlich mehr Anschlussmöglichkeiten von Technik
(waagerecht) und Hauptkabeln (senkrecht).
Während beim HVt 55 die Leitungen an den Schaltstreifen verlötet
werden mussten, werden sie beim HVt 71 mit löt-, schraub- und
abisolierfreien Schneidklemmen (LSA-Technik) verschaltet.
Neben den schon genannten Typen (wobei die Serie 55 nicht mehr
aufgebaut wird) werden zahlreiche weitere Serien angeboten, zum
Beispiel:
- Serie 5000 (/HVT 95) - LSA+ (und Typvariationen) - Serie
1000RT.
Diese Serien werden heute noch auf dem deutschen Markt
angeboten. Auf dem Weltmarkt befinden sich weitere Produkte, deren
Verbreitung in Deutschland jedoch nahezu keine Bedeutung hat. Das
aktuell in Deutschland wohl am häufigsten eingesetzte Produkt ist
der HVt 71. Neben der Aufgabe, Kontakt zwischen den
Teilnehmerkabeln und Schaltkabeln herzustellen, schützt der
Hauptverteiler häufig über optional steckbare Schutzkassetten gegen
Überspannungen und Überströme (z. B. durch Blitzeinschlag oder
sogenannten Powercontact). Die für den Betrieb von DSL notwendigen
DSL-Weichen können ebenfalls im Hauptverteiler untergebracht werden
(HVt-integrierte DSL-Weiche, englisch: MDF integrated
Splitter).
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