Freizeitparadies im Elbstrom -
Lühesand
So wie sich heute die langgestreckte Insel in der Elbe
darbietet, war sie nicht immer. Alles, was von fließendem Wasser
umspült wird, verändert stets seine Form, alles ist ständig im
wahrsten Sinne des Wortes "im Fluss". Auch bei der Insel Lühesand,
die durch einen Binnenelbarm vom Alten Land getrennt ist und dem
neuen Elbdeich gegenüber liegt, etwa zwischen Hollern-Twielenfleth
und Sandhörn. Verwaltungsmäßig gehört sie zur Gemeinde Grünendeich
und hat heute eine Länge von 3,2 Kilometern bei einer größten
Breite von 500 Metern, an beiden Enden schön gleichmäßig spitz
auslaufend.
Schaut man auf eine Karte von 1750, dann gab es Lühesand im
heutigen Sinne noch gar nicht. Vielmehr bestanden damals drei
Inseln: Twielensand, Twielenflethersand und Bajeckensand. Den
Bajeckensand - mehr gen Hamburg zu gelegen - hat die Elbe total
aufgelöst. Er ist einfach nicht mehr vorhanden, wie eine Karte von
1899 es klar ausweist. Dagegen sind Twielen- und Twielenflethersand
in diesem Zeitraum zusammengewachsen und verlagerten sich dabei in
Richtung Hamburg und der Lühemündung; die so entstandene Insel
nannte man Lühesand.
Noch um die Jahrhundertwende war Lühesand in seiner Länge von einem
Priel durchflossen und somit geteilt. Strombaumaßnahmen und
Sandaufschüttungen von Baggerarbeiten in der Elbe veränderten das
Inselbild nochmals. Bei hohen Sturmfluten wird Lühesand heute etwa
in der Mitte, quer zur Fließrichtung der Elbe immer noch unter
Wasser gesetzt - selbst an trockenen, heißen Sommertagen unschwer
am frischen Grün des Schilfes und anderer Wasserpflanzen und dem
schlickigen Erdreich zu erkennen.
Die Freizeit-Geschichte von Lühesand begann etwa in den Jahren 1928
bis 1930 mit Paddlern und anderen Wassersportlern, die von Hamburg
oder aus dem Stader Raum kommend, hier in sandigen Buchten
anlegten, zelteten, übernachteten und nach Altvätersitte über
offenem Feuer, Treibholz gab es in ausreichender Menge, ihr
Süppchen kochten.
Im Sommer graste Rindvieh. Dabei war die Futtersuche gar nicht so
einfach, denn damals sah Lühesand – sowie der Name ja sagt
– weitaus sandiger aus. Heute dagegen kann man sie fast als
gut begrünt bezeichnen. Blumen blühen und Weiden und Bäume und
Gräser wachsen gut und hoch.