Leuben -
Entwicklung bis ins 19. Jahrhundert
Leuben auf einer Karte aus dem Jahr 1784
Das Gebiet des heutigen Stadtteils war bereits vor 3000 Jahren
besiedelt. Darauf weisen Gräber und Siedlungsreste aus der jüngsten
Steinzeit hin. Zum Teil meisterhaft verzierte
Gefäße, rund 100 Sicheln, geborgene Beile und Lanzenspitzen stammen
aus der Bronzezeit. Einige Funde beschrieb Gotthard Neumann im Jahr 1928,andere gehen
auf die Entdeckungen eines Schülers in einer ortsnahen Kiesgrube
aus dem Jahr 1948 zurück.
Ende des 6. Jahrhunderts wurde das Gebiet im heutigen Bereich
der Leubener Himmelfahrtskirche von
Sorben besiedelt.Sie bauten einfache Häuser und
betrieben Viehzucht und Ackerbau, auch wenn der Boden kaum
fruchtbar war. Leuben entwickelte sich als Platzdorf und war zu dieser Zeit von einer gelängeähnlichen Streifenflur umgeben. Erst im 10. Jahrhundert
wurde Leuben von Deutschen unterworfen; vom 968 gegründeten
Bistum Meißen aus wurden die Sorben
christianisiert und Leuben ein Teil der Dresdner
Frauenkirchgemeinde, die vermutlich ab 1020 bestand.
Leuben mit der alten Kirche im Jahr 1820
Erstmals erwähnt wurde Leuben 1349 in einer Urkunde des Meißner
Bischofs Johann I. von Isenburg als
Luben. Zu dieser Zeit war es bereits ein Kirchendorf
– ein eigener Sakralbau ist für das Jahr 1362 bezeugt–
mit Vorwerk und bischöflichem Rastplatz. Die heutige
Pirnaer
Landstraße verlief bereits zu dieser Zeit durch das Dorf und
führte über die Burg Dohna nach Pirna und
weiter nach Böhmen. Die damals bestehende Kirche oder
Kapelle war die einzige zwischen Dresden und Dohna, auch
wenn über den Sakralbau selbst keine weiteren Nachrichten
vorliegen. Erst der Neu- oder Erweiterungsbau aus dem Jahr 1512,
die alte Kirche, ist bildlich
überliefert. Bereits im 14. Jahrhundert gehörten Dobritz und Niedersedlitz zum Leubener Kirchspiel, 1539
waren Laubegast, Seidnitz und anteilig Reick nach Leuben gepfarrt
sowie ab 1561 auch Tolkewitz. Die Toten der Dörfer wurden auf
dem Leubener Kirchhof beigesetzt. Als im 17. Jahrhundert weitere
umliegende Orte Teil des Leubener Kirchspiels wurden, legte man
1675 den Leubener Friedhof als neue, größere Begräbnisstätte des
Dorfes an.
Das Leubener Erbgericht kurz vor dem Abriss
1898
Obwohl Leuben als Kirchendorf eine wichtige Bedeutung für die
umliegenden Dörfer hatte, blieb es in seiner Struktur ein kleines
Bauerndorf mit Kirche und einem erstmals 1420 erwähnten Gasthof,
dem späteren „Erbgericht“. Die Einwohnerzahl lag 1547
bei 18 besessenen Mann, die 9 7/8 Hufen
bewirtschafteten. Frauen, Kinder und Hausangestellte wurden damals
nicht in der Zählung berücksichtigt. Im 14. und 15. Jahrhundert
gehörte Leuben verschiedenen, häufig wechselnden adligen und
bürgerlichen Lehnsherren. Die Söhne des Dresdner Bürgermeisters
Lorenz Busmann, Vincenz, Hans, Alex und Georg
Busmann, wurden 1408 von den Markgrafen Wilhelm II., Friedrich I. und Friedrich dem Friedfertigen
mit den Erbzinsen in 15 Dörfern bei Dresden belehnt, darunter auch
Leuben.Die Grundherrschaft über Leuben teilten sich 1547 die
Rittergüter Weesenstein, Gauernitz und Lockwitz sowie das Amt Dresden, zu dem Teile Leubens
als Amtsdorf gehörten. Die Verwaltung aller Anteile oblag seit dem
16. Jahrhundert ebenfalls dem Amt Dresden. Ein Teil Leubens gehörte
1674 Johann Georg von Osterhausen, dessen Initialen JHGVO sich noch
heute in der Windfahne der alten Kirche ablesen lassen.Im Jahr 1764
war Leuben zwischen den Rittergütern Lockwitz und Weesenstein
geteilt, wobei letzterer Teil dem Amt Pirna unterstand. Damals
bestellten elf besessene Mann acht Hufen Land zu je 24 bis 25
Scheffel. Daneben wohnten Mitte des 18. Jahrhunderts in Leuben 15
Häuslerfamilien, die von Lohn- und Handwerksarbeit
lebten.
Bedingt durch seine Lage an der Pirnaer Landstraße, erlitt die
Entwicklung Leubens im Laufe der Jahrhunderte immer wieder schwere
Rückschläge durch Kriege. Im Dreißigjährigen Krieg wurde
Leuben fast völlig zerstört und lag danach einige Jahre wüst. Die
1706 während des Großen Nordischen Krieges in Sachsen
einfallenden Schweden nahmen auch im mittellosen Leuben Quartier,
was zu sozialen Problemen führte. Große Dorfbrände 1728 und 1760
vernichteten Teile des Dorfs, während des Siebenjährigen Krieges Mitte des 18.
Jahrhunderts und der Befreiungskriege zu Beginn des 19.
Jahrhunderts fielen Bauerngüter, Scheunen und Felder
Kampfhandlungen und Plünderungen zum Opfer.Leuben erholte sich nur
langsam und blieb bis weit ins 19. Jahrhundert ein eher
unbedeutendes und armes Bauerndorf. Auf Basis der Sächsischen
Landgemeindeordnung von 1838 erhielt es den Status als
selbstständige Landgemeinde. Im Jahre 1856 lag Leuben
im Verantwortungsbereich des Gerichtsamts Dresden, 1875 dann der
Amtshauptmannschaft
Dresden.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Leuben#Geschichte)
Den Cache
findest du bei:
N 51°00. x-14
E 013°49. y-13