Aufgrund verheerender
Hochwasserschäden Ende des 19. Jahrhunderts wurde der
Mündungsbereich der Mattig in der Gemeinde Braunau reguliert: Die
Mündung wurde umgelegt und die Mattig selbst auf sechs Kilometer
Länge begradigt. Die Ufer wurden streng geometrisch ausgeführt und
mit Betonplatten kanalartig befestigt.
Zahlreiche Querbauten erschwerten im Laufe der Jahre das
Entstehen von Schotterbänken sowie Ufererosionen – beides
wichtig für die Ökologie des Gewässers. Aus dem Inn aufsteigende
Fische konnten wegen zahlreicher Rampen und Wehre die Mattig
flussaufwärts nicht durchwandern.
Bereits 1995 begannen auf Anregung des Fischereivereines
Planungen für die Renaturierung der Regulierung, von 2005 bis 2007
wurde das Projekt umgesetzt. Die Ziele waren zum einen
Hochwasserschutz für die direkt am Höfterwehr angrenzende Siedlung
Kücher-Gründe, zum anderen die Verbesserung des ökologischen
Zustandes der Mattig sowie eine Aufwertung des direkt an die Stadt
angrenzenden Naherholungsgebietes.
Neben den wasserbaulichen Maßnahmen zum Schutz vor Hochwasser
wurden im Mündungsbereich folgende Maßnahmen umgesetzt, um den
ökologischen Zustand der Mattig zu verbessern:
- Die Böschungssicherungen aus Steinen wurden entfernt, an
ausgewählten Strecken wurden Schotterbänke geschaffen und das
Bachbett aufgeweitet. Die Mattig kann sich dadurch wieder frei
entfalten, die naturnahe Gewässerlandschaft trägt zur Steigerung
der Artenvielfalt bei.
- Für die Entwicklung des Uferbegleitgehölzes wurden
standortgerechte Gehölze gepflanzt.
- Um die Längswanderung der Wasserlebewesen zu ermöglichen,
wurde das Höfter Wehr und die Höfter Stufe in zwei flache
Doppelrampen umgebaut. Die Rampen wurden so dimensioniert, dass
auch der größte hier heimische Fisch – der Huchen –
über diese Rampe nach oben wandern kann. Der Höhenunterschied der
Wasserspiegel von Becken zu Becken beträgt nur 15
Zentimeter.
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