Anlässlich des 1. Events
im
Büttenwarder Dorfkrug haben wir dieses kleine Döschen versteckt.
Der Bauer
Kurt Brakelmann ist zunächst einmal ein Mann, das heißt, er muss immer irgendetwas tun. In seinem Fall beginnt das meistens mit dem sogenannten Sinnieren.
Äußerlich von geradezu statuenhafter
Ruhe,
arbeitet
es um so
kraftvoller in ihm. Selbst wenn er also mit 'ner Buddel Bier in seiner
Bauernstube auf dem Sofa liegt, ist er ein Macher. Da sollte man sich auf gar keinen Fall täuschen lassen! Allerdings
interessiert sich Brakelmann beim Sinnieren weniger für das, was ihn umgibt (heruntergekommener
Hof),
sondern
mehr
für
das, was man
daraus
machen
könnte
(landwirtschaftlicher Erlebnispark!). So
gesehen
ist
er
ein
Macher und
Visionär. Aber das ist noch längst nicht alles.
Wenn
Kurt Brakelmann dann am weiten Horizont seiner geistigen Landschaft
ein
Ziel
ausgemacht hat, stürzt er sich voller Enthusiasmus ins
Grundlagenstudium. Man hat auf seinem Küchentisch schon so ziemlich alles gesehen, was die Leihbücherei
im
weltoffenen Nachbardorf Klingsiehl
hergibt.
Mit
diesem
Glauben
an die Kraft der Fachliteratur ist Brakelmann im besten Sinne ein Intellektueller.
Dabei
allerdings verliert er sich nicht in geistiger
Eigenbrötlerei, nein, immer wieder fordert er das Gespräch (mit Adsche), kommuniziert
(im
Dorfkrug!), sucht internationale Anbindung (USA
beziehungsweise auch China).
Hat es
also in Brakelmann erst einmal gearbeitet und ist dabei eine Idee entstanden und hat er sein Grundlagenstudium
absolviert, arbeitet er sodann mit Feuereifer an der Umsetzung seiner wirtschaftlichen
Ambitionen. Dabei erweist er sich als glühender Verfechter
der
Vorstellung, dass jede Form des Eigennutzes
erlaubt
ist,
solange
sie in
einem
allein von
Angebot
und Nachfrage regulierten Markt überleben kann. Mit anderen Worten: Man kann machen, was man will,
Hauptsache, man findet jemanden, der dafür bezahlt. Und damit ist Brakelmann ein waschechter, um nicht zu sagen kömklarer Neoliberaler.
Wir
fassen
also zusammen: Wer in Brakelmann einen trinkfesten Junggesellen
sieht,
urteilt
oberflächlich. Kurt Brakelmann ist ein visionärer Macher, ein neoliberaler Intellektueller, global
orientierter Kommunikator. Und ein trinkfester
Junggeselle ist er auch. Das stimmt schon.
(Quelle: www.NDR.de)
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„Lütt un Lütt“.