Die Brünner Straße Mystery Cache

v1.01 (29dec12): aufgrund häufiger Schwierigkeiten bei Frage 2 wurde eine Anmerkung hinzugefügt
v2.0 (11nov20): Der Bereich um dem alten Versteck wurde eingezäunt und das somit nicht mehr legal erreichbar. Das neue Versteck liegt nun 8 Milliminuten Richtung Süden und 8 Milliminuten Richtung Westen zu den alten Koordinaten. Die Formel wurde angepasse und der Geochecker gibt nur mit den neuen Koordinaten grünes Licht.

Wenn wir von Straßen sprechen, meinen wir oft nur asphaltierte und betonierte Wege, die uns dazu dienen mit dem Auto so schnell und so bequem wie möglich von A nach B zu gelangen. Heutzutage ist es für uns eine Selbstverständlichkeit solche Wege zu benutzen und überlegen nicht wie das zu früheren Zeiten gewesen sein mag.

Schon seit mehr als 6000 Jahren führte durch das Weinviertel eine wichtige Nord-Süd-Handelsroute. Später berichtete Plinius der Ältere von diesem aus dem Baltikum kommenden bis an das Mittelmeer reichenden Weg – der Bernsteinstraße. Die Bernsteinstraße verlor im 3. bis 4. Jahrhundert n. Chr. ihre Bedeutung und mit der Besiedelung und Erschließung des Landes verlagerte sich dieser alte Handelsweg von der March weg nach Westen.

Die Mährische oder Schlesische Straße, wie sie damals genannt wurde, querte bei Korneuburg oder Wien die Donau und verlief über verschiedene Routen nach Brünn. Auch wenn es damals schon Straßenbezeichnungen gab, hieß das nicht, dass genau ein Weg damit gemeint war. Es handelte sich dabei vielmehr um einen breiten Korridor in dem Reisende und Händler je nach Zustand der Wege, Überschwemmungen oder kriegerische Fehden ihre Route wählten.

Den Bau der Brünner Straße, wie wir sie heute kennen, ist Kaiser Karl VI. zu verdanken. Er erließ 1723 ein Dekret zur grundlegenden Erneuerung der Straße. Dieses Dekret bedachte aber nicht nur die Brünner Straße, sondern viele in der Monarchie wichtige Verkehrswege. Aufgrund von Bürokratie und anderer Umstände kamen die Planungen ins stocken, bis 1729 Seyfried Joseph Bonaventura von Werthental (ein Name mit Wiedererkennungswert) als Wegbaudirektor eingesetzt wurde. Nachdem die noch heute großteils gültige Trasse beschlossen war, konnten 1731 die Arbeiten für den Neubau der Brünner Straße endlich aufgenommen werden. Im Polnischen Thronfolgekrieg (1733 – 1738) fehlte das Geld für den Straßenbau und die Arbeiten wurden eingestellt. Die bis dahin fertiggestellten Abschnitte zwischen Gaunersdorf (heute Gaweinstal) und Poysdorf erhielten selbst von Werthentals Gegner großes Lob; der Rest der Straße versank jedoch wieder im Gatsch und Schlamm.

Grundlegende Verbesserungen am Straßennetz wurden erst wieder ab etwa 1750 unternommen. Unter der Herrschaft von Maria Theresia und ihrer Nachfolger wurde die Brünner Straße in ihrer vollen Länge zur Chaussee ausgebaut. Auch wurden in den darauf folgenden 100 Jahren verschiedene Verordnungen erlassen, wie zum Beispiel das Höchstgewicht von Fuhrwerken und das Verbot unbespannte Wägen auf der Straße abzustellen. Selbst das Anbringen eine Tafel mit Name und Wohnort des Fuhrwerkbesitzers (der Vorgänger der Nummerntafel) wurde vorgeschrieben (solche Tafeln sind immer noch an älteren Gummiwägen angebracht).

Berichte aus dieser Zeit lassen erkennen wie bedeutend die Brünner Straße war. Der Handel auf der Kaiserstraße verlor jedoch mit der Kaiser-Ferdinand-Nordbahn, die Wien mit Brünn verband, an Bedeutung.

Diese Nord-Süd-Verbindung brachte deren Anwohnern nicht nur Freud, sondern auch Leid. Der Ausbau der Straße begünstigte natürlich auch das Vorankommen von Armeen, eigenen wie feindlichen. So zog das schwedische Heer unter General Lennart Torstensson entlang der Schlesischen Straße gen Wien; die Franzosen unter Napoleon marschierten ebenfalls Richtung Wien (nach der Schlacht bei Austerlitz) und kurz darauf verfolgten sie (nach der Schlacht bei Wagram) den nach Norden fliehenden Kaiser Franz I.; die verglichen mit anderen Armeen höflichen und disziplinierten Preußen rückten bis nach Eibesbrunn vor. Die Soldaten plünderten, brandschatzten und steckten Dörfer in Brand oder brachten unbewusst Krankheiten und Seuchen mit sich. Kriegerische Auseinandersetzungen hatten oft flüchtende Zivilisten zur Folge, was die Brünner Straße auch über sich ergehen lassen musste. Der aus Italien gegen Wien vorrückende Napoleon verursachte einen Flüchtlingsstrom aus der Residenzstadt Richtung Norden. Bereits wenige Tage nach Ende des 2. Weltkrieges begann die Tschechoslowakei Sudetendeutsche zu vertreiben. Anfang Juni 1945 wurde 27.000 deutsch- und zweisprachige Bewohner Brünns und umliegender Dörfer zu Fuß zur 55km entfernten österreichischen Grenze getrieben. Der Zug des Brünner Todesmarsches bestand hauptsächlich aus Frauen, Kindern und alten Menschen (Männer wurden in Lagern interniert), von den viele den Marsch nicht überlebten.

Mit der Machtübernahme der Kommunisten in der Tschechoslowakei ging auch der Eiserne Vorhang herunter. Dieser schnitt für mehr als vierzig Jahre fast den gesamten Verkehr auf der Brünner Straße ab und trennte zwei Regionen, die seit Generationen wirtschaftlich, kulturell und familiär eng verbunden gewesen waren.

Die Wende von 1989 hat die Brünner Straße wieder zum Leben erweckt, und mit dem Verkehr kam die Geschichte wieder in Fluss.

Quellen:
Christian Jostmann: Die Brünner Straße
Wikipedia

Natürlich gäbe es noch einiges über die Brünner Straße zu berichten, aber das würde den ohnehin schon überzogenen Rahmen sprengen. Weitere Informationen könnt ihr, wie sollte es anders sein, über Wikipedia und Google beziehen, und die Kaiserstraße Drasenhofen weiß auch noch so manches zu erzählen.

Aber nun zum Cache. Ihr habt zwei Möglichkeiten die gestellten Fragen zu beantworten:

• die einfache – durchstöbert das Internet und findet die Informationen

• die kulturelle – besorgt euch das Buch Die Brünner Straße - Eine Geschichte des Verkehrsweges von Wien nach Brünn in Bildern (ISBN 978-3-9502688-6-7)

Um von vornherein Unklarheiten zu beseitigen:

• bei Buchstabenwerten ist wie folgt vorzugehen: a= 1, b= 2, c= 3, … z= 26

• bei den einzelnen Variablen handelt es sich um Ziffern

• Ergebnisse sind ganzzahlig

Auf welchem Berg mühten sich hier die Männer ab?

Weiße Berg A= 1
Schricker Berg A= 2
Kasanberg A= 3

Welchen Namen hat der hier abgebildete Platz?

Halbiert die Anzahl der Buchstaben. (Vergesst nicht den Vornamen!) B= ___

Wen zeigt das noch heute erhaltene Fresko im Obergeschoss?

Nehmt die Anzahl der Buchstaben. C= ___

Was beherbergte das rechte Gebäude?

An welcher Stelle steht der Buchstabe mit dem größten Buchstabenwert? D= ___

Wie wurde dieses Wirtshaus genannt?

Bildet vom Buchstabenwert des ersten Buchstaben die Ziffernsumme. E= ___

Was für ein Motorrad ließ hier die Kinderherzen höher schlagen?

Nehmt die größte Ziffer von der in der Typenbezeichnung vorkommenden Zahl. F= ___

In welchem Ort wurde diese Aufnahme gemacht?

Halbiert den Buchstabenwert des letzten Buchstaben des Ortsnamen. G= ___

In welchem Jahr musste das Haus am linken Bildrand einem Neubau weichen?

Zieht von der größten Ziffer die restlichen ab. H= ___

Von dieser Ansicht gibt es eine ähnliche, ältere Aufnahme.
Welchen Namen hatte damals (auf der älteren Aufnahme) die Brünner Straße?

Nehmt vom ersten Buchstaben im Alphabet der in diesem Straßennamen NICHT vorkommt den Buchstabenwert. J= ___

Wie ist die Abkürzung derer, die hier das rechte Pferdegespann zum Überholen ansetzte? (ohne Ortsnamen)

Nehmt den Buchstabenwert einer der Buchstaben. K= ___

Den Cache findet ihr bei

N 48° (A) (B) . (C) (D) (E)
E 16° (F) (G) . (H) (J) (K)

N 48° (A) (B) . (C) (D) (E) - 0.008
E 16° (F) (G) . (H) (J) (K) - 0.008

Um euch von der Richtigkeit der ermittelten Koordinaten zu überzeugen, könnt ihr euch das Ergebnis bestätigen lassen.

Als Bonus erhaltet ihr noch die ungefähren Koordinaten, an denen die Fotos aufgenommen wurden und die finalen Koordinaten als gpx-Datei.

happy caching & good hunt

masanari