Eine
Radstube war ein Bauwerk zur Aufnahme eines großen Wasserrades
(Kunstrad) und konnte unter- oder übertägig angelegt sein. Die
Drehung des Wasserrades wurde über einen Kurbelzapfen auf ein
Feldgestänge übertragen und so die Rotationsbewegung in eine Hin-
und Herbewegung übertragen. Man kann sich das Prinzip wie bei einem
Kfz-Motor, der umgekehrt, also von der Kurbelwelle her, angetrieben
wird, vorstellen, wodurch die Kolben auf und ab bewegt
werden.
Die hölzernen Wasserräder konnten über 10m Durchmesser haben
(GCXFY6) und die ebenfalls
hölzernen Feldgestänge (GCXFY8) eine Länge von einigen
hundert Metern erreichen. Die Hin- und Herbewegung des
Feldgestänges wurde am anderen Ende benutzt um Pumpen zur
Entwässerung der sonst durch Sickerwasser absaufenden Bergwerke
anzutreiben, oder um das beim Betrieb untertägiger
wasserkraftbetriebener Anlagen anfallende Abfallwasser wieder
hinauszubefördern.
Einzig die Polsterberger Hubkunst hatte eine andere Aufgabe,
nämlich das Heben von Wasser aus dem Dammgraben auf ein höheres
Niveau, um die potentielle Energie des Wassers (die
Antriebsenergie, die das Wasser für den Bergbau zur Verfügung
stellen kann) zu erhöhen und es über längere Strecken leiten zu
können.
Die beiden Wasserräder im Polstertal befanden sich auf niedriger
Höhe und wurden über Gräben von Wasser aus dem Fortuner Teich und
dem Hellertal (GC1VVR8 , GC2JDZZ) angetrieben. Die beiden
Feldgestänge, von denen eines über 500m lang war, führten bergauf
zum Polsterberger Hubhaus, wo die Wasser des Dammgrabens um 18m in
den Tränkegraben gehoben wurden. Der ganze Aufwand war nötig weil
am Hubhaus kein Wasser zum direkten Antrieb der Pumpen verfügbar
war.
Die obere der beiden Radstuben ist ein großer gemauerter Schacht im
Waldboden. Das 10m große Wasserad befand sich mit seiner unteren
Hälfte in diesem Schleiftrog, der Rest ragte nach oben hinaus. Die
Radstube ist hervorragend erhalten und teilweise freigelegt worden.
Die untere Radstube befindet sich 250m bergab vor der Wegekreuzung
und ist ebenfalls noch vorhanden, aber zum Teil verschüttet und
überwachsen.
Der Cache befindet sich an den Koordinaten bei der Ablaufrösche der
oberen Radstube, ca. 30m unterhalb der Radstube, an einem Baum
neben dem Hinweisschild. Der GPS-Empfang ist schlecht, aber hier
ist alles gut ausgeschildert und zu finden.