Das Köln-Mülheimer
Schanzenviertel entwickelt sich vom Industriegebiet zum Medien- und
Gewerbecampus.
Neun historische Gebäude und Hallen,
darunter das Kupfer-Walzwerk, die Stacheldrahtfabrik oder die Neue
Seilerei stehen bereits unter Denkmalschutz, weitere elf sollen
hinzukommen und neu genutzt werden, so das LVR-Amt für
Denkmalpflege im Rheinland.
„Wie dieser Prozess der Umwandlung von Werkshallen in Kultur-
und Medienstandorte angestoßen werden konnte, ist noch nicht
profund untersucht und aufgeklärt worden. Der Standort ist ohne
erkennbare landschaftliche Qualitäten, es fehlen günstige
Nahverkehrs- und Straßenanbindungen“, so Dr. Walter
Buschmann, zuständig für Technik- und Industriedenkmäler beim
LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland und Autor eines Artikels
über Felten & Guilleaume in der aktuellen Ausgabe der
Zeitschrift "Denkmalpflege im
Rheinland".
Warum aber trotz alledem aus
dem ehemaligen F&G-Gelände auf der „schäl Sick“ ein
neues und ganz anderes Stück Köln geworden ist, wurde bei einer
Führung am 27. April 2009 deutlich. Das LVR-Amt für Denkmalpflege
öffnete der Presse die Tore der Felten & Guillaume Werkshallen
und so erfuhr man viel über die geschichtlichen Details des
Umwandlungsprozesses. Natürlich war die Revitalisierung des
ehemaligen Elektrizitätswerkes 1989/90 in die Veranstaltungshalle
E-Werk maßgeblich für diese positive Entwicklung. Aber auch das
Palladiums und der Ansiedlung der Studios von Harald Schmidt und
Stefan Raab. Vor allem der behutsame Umgang mit der historischen
Bausubstanz und dem damit erhaltenen Flair einer Industriestadt des
19./frühen 20. Jahrhunderts zieht heute die Interessenten zahlreich
an. Zudem überzeugen die vergleichsweise günstigen
Mieten.