Dem in Hainichen geborenen Friedrich Gottlob Keller (1816 - 1895) gelingt 1843 die Erfindung des Holzschliffverfahrens.
Die Idee zum Holzschliff kommt Keller, als er ein Wespennest beobachtet, das aus eingespeichelten Holzfasern gebaut ist. Außerdem erinnert er sich an seine Kindheit, in der er durch Schleifen von Kirschkernen Ringe gebastelt hatte. Beim Schleifen war eine faserige Masse entstanden, die zu einem dünnen Papierblättchen trocknete.
Das bedeutet eine Wende in der bisherigen Papierherstellung, die bis dahin auf Hadern und Leinenlumpen basiert. Die in einem Schleifprozess mechanisch frei gelegten Holzfasern werden der neue Ausgangsstoff für preiswerte und gefragte Massenpapiere. Das ist gleichzeitig die Voraussetzung für das Entstehen der Papierindustrie.
In seinem Wohnhaus am Rahmenberg erfindet er 1843 den "Holzschleifer".
In seinen Lebenserinnerungen bemerkt Keller hierzu, „... dass die Verwendung des Holzes zu diesem Zweck nicht nur der Billigkeit wegen, sondern auch deshalb, weil es in ganz beliebigen Mengen zu beschaffen ist, sich gewiß mit Vorteil würde benutzen lassen. Ich unternahm es deshalb, mir einen größeren Schleifapparat mit Handbetrieb herzustellen, mit welchem ich in Gemeinschaft mit meiner Frau zur Nachtzeit viele Wochen hindurch mich der anstrengenden Tätigkeit unterzog, Holz zu schleifen. Nachdem ich endlich circa 2 Ctr. (100 kg) ausgepreßten Stoff zusammen hatte, schaffte ich denselben auf die Papiermühle in Altchemnitz, wo ich ihn mit dem dritten Teil Hadernstoff mischte und zu Papier formen ließ ... Auf Anregung eines Freundes ließ ich damals einige dreißig Bogen mit dem Text des Frankenberger Wochenblattes bedrucken ...“. - Und das mit Erfolg.
Heute erinnert eine Tafel am Haus an seinen früheren Bewohner und dessen große Erfindung.
Den Cache findet ihr nur ein paar Meter entfernt vom Wohnhaus.
Mehr Infos:
http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Gottlob_Keller
http://www.lwf.bayern.de/veroeffentlichungen/lwf-aktuell/54/lwf-aktuell_54-22.pdf
