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Der Waltenhofener Weiher Traditional Geocache

Hidden : 3/31/2011
Difficulty:
1 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:


Der Waltenhofener Weiher

Wer heute von Waltenhofen nach Rohr fährt oder geht, der kann bei Wuhr, wo der Rohrbach die Straße unterquert, linker Hand die Reste eines Dammes erkennen. Noch deutlicher ist die Aufschüttung von oben, aus dem Ballon, zu sehen. Hier war einst der Rohrbach (verstärkt durch Kaltenbach und Dreisenbach) zum riesigen Waltenhofener Weiher aufgestaut worden.

Man schrieb das Jahr 1683: Zur standesgemäßen Versorgung der Konventualen und ihres Hofstaats mit Fisch als „Fastenspeise" an fleischlosen Tagen hatte das Stift zu dieser Zeit schon drei große fischreiche Seen und 29 Fischteiche. Dem Fürstabt indes (seit 1678 Rupert von Bodman) war das noch zu wenig; neun Zentner Fisch allmonatlich brauchte die Klosterküche mindestens. Fachleute des Hofs hatten festgestellt, dass sich am Südrand des Waltenhofener Moors der kräftige Bach mit einem vergleichsweise kurzen Damm so aufstauen ließ, dass das Land dahinter großflächig unter Wasser gesetzt werden konnte. Der Damm wurde gebaut und war 1689 fertig. 688 Jauchert, also rund 1000 bayerische Tagwerk (Rottenkolber spricht von 555 Tagwerk) umfasste der neue Weiher. Nur 315 Jauchert dessen, was jetzt im Wasser versank, war Moor, der Rest gutes Bauernland. Familien aus zehn „zehntfähigen" Höfen mussten die Hofstelle verlassen und sich anderswo eine neue Existenz aufbauen. Pfarrer (bzw. Offizium Konstanz) und Stift stritten noch jahrelang darüber, wie der Ausfall an Zehnten und der Schaden am Widdum zu ersetzen seien. Arbeiter zum Dammbau musste man bis aus Tirol herholen.

Der Bau lief gegen eine Tendenz der Zeit. Der Bevölkerungsstand im Allgäu hatte sich seit dem Dreißigjährigen Krieg wieder gut erholt, und es wurde deshalb Bauernland wieder knapp. Allenthalben legte man deshalb Weiher und Teiche trocken; so in Memmingen, Frickenhausen, Benningen, Beilenberg ... Nur Rupert von Bodman sah das anders. Kaum war der Waltenhofener Weiher voll gelaufen und mit Karpfen, Schleien und Hechten besetzt, legte er (1693-1697) den Wagegger Weiher an, den er später (1715) noch zu einem See von 800 Tagwerk erweiterte. Mit der Stiftsherrschaft schlug auch dem Weiher die letzte Stunde. Bereits 1806 wurde er abgelassen. Möglicherweise versäumten unsere Altvorderen damals ein glän-zendes Geschäft. Oder sie hatten ganz einfach nicht das Geld zuzugreifen. Jedenfalls soll ihnen der ganze Weihergrund vom Staat für 600 Gulden zum Kauf angeboten worden sein. Sie kauften ihn nicht. Jahre später schon hatte das Areal den gut hundertfachen Wert und Preis. Allein der Torfstich hätte schon bald den Kaufpreis um ein Mehrfaches getilgt.
Die Ortsbezeichnungen Wuhr (= das Wehr) und Weiher erinnern uns noch heute an dieses Kapitel Waltenhofener Geschichte.
Eine (fast) vergleichbare Geschichte hier noch als Anhang: Im Mai 1970 starb in Leutenhofen der Altbauer Johann Geiger. Ehe er Bürger unserer Gemeinde geworden ist, hatte er drüben im Ostallgäu die Forggenmühle bewirtschaftet, den Hof seiner Ahnen (bis 1617 zurückverfolgbar), den er 1928 übernommen hatte. 1953 musste er das heimatliche Forggen (von dem der See den Namen hat) verlassen, das seit dem Frühsommer 1954 vom aufgestauten Lech bedeckt ist. Und dann verbrachte er den Rest seines Lebens gar nicht so weit von der Flur unseres Weihergebiets, wo 274 Jahre zuvor ein anderer künstlicher See Bauern vertrieben hatte.

Um eventuellen Plagiatsvorwürfen vorzubeugen: Ich habe den Text aus der Chronik von Waltenhofen von Dr. Erich Knoll übernommen ; ))
Heute führt auf einem Teil des alten Damms eine Straße entlang. Wer genügend Zeit mitbringt, kann eine Runde gehen, die ihn nach einer gemütlichen knappen Dreiviertelstunde wieder an den Punkt bringt. Bei schönem Wetter ist mit erhöhtem Muggelaufkommen zu rechnen.

Bitte Stift zum loggen mitbringen.

Additional Hints (Decrypt)

zntargvfpure uva haq zvg

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)