In der ruhigen Eifelidylle,
zwischen Bad Münstereifel und Nettersheim, sprudelt die
Erft unter dem Fels des Himbergs
hervor. Die Gemeinde hat die Umgebung der Quelle mit Natursteinen
eingefasst. Die Erft ist ein knapp
107 km langer linksseitiger bzw. südwestlicher Nebenfluss des
Rheins in Nordrhein-Westfalen. Sie mündet bei Neuss in den Rhein
und soll zur Römerzeit sogar schiffbar gewesen sein. Im vergangenen
Jahrhundert hat der Mensch die Erft
durch Begradigungen, Kanalisation und Grundwasserabsenkungen
verändert.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde die
Erft im 7. Jahrhundert. Sie hieß
zunächst „Arnapa", später
„Arnefe" und „Arlefe". Schließlich fand man 1320 den Namen
„Arfe".Die Quellhöhe beträgt 527
m ü.NN. Der Höhenunterschied bis zur
Mündung in den Rhein beträgt 496m.
Der ehemals fischreiche Fluss entspringt am
Nordwestrand des zur Eifel gehörenden Ahrgebirges im Kreis Euskirchen. Seine Quelle
befindet sich unterhalb des Himbergs (550 m ü. NN)
bei Nettersheim-Holzmülheim. Von dort
fließt die Erft anfangs in nordöstliche
und dann überwiegend in nördliche Richtungen unter anderem über Bad
Münstereifel und Euskirchen nach Weilerswist. Nur etwas nördlich
von Erftstadt empfängt sie den längsten Bach Europas, die
Swist, und unterquert dann die A1 und
fließt danach entlang der A61 über Kerpen - und Bergheim nach Bedburg. Vor
Grevenbroich unterquert die Erft die
A540 und erreicht Neuss, wo sie bei Neuss-Grimlinghausen in den Rhein mündet, wohin sie
im Jahre 1475 durch einen künstlichen Eingriff während einer
kriegerischen Belagerung verlegt wurde. Auf diesem Weg durchfließt
das Wasser der Erft drei Kreise und
jeweils deren Kreisstädte; flussabwärts gesehen sind dies: Kreis
Euskirchen mit Euskirchen, Rhein-Erft-Kreis mit Bergheim und Rhein-Kreis Neuss
mit Neuss.
Zwischen Türnich und
Bedburg ist die Erft stellenweise bis
zu 20 Meter breit. Das Flussbett wurde mehrfach verlegt; es musste
dem Braunkohlebergbau weichen und wurde später begradigt. Durch
Zuführung des Sümpfungswassers aus dem
Braunkohlebergbau wurde die Erft ein
wasserreicher Fluss. 1955 führte die Erft 5 m3 Wasser in der Sekunde ab,
zwischen 1965 und 1975 über 26 m3 Wasser. Durch
Verlagerung des Braunkohletagebaus in Richtung Erkelenz wird
zukünftig das Sümpfungswasser nicht
mehr in die Erft abgeleitet werden,
sondern unter anderem im Feuchtbiotop Schwalm-Nette-Tal versickern. Dadurch wird die
Erft zu einem kleinen Flüsschen mit
einer Wasserführung von weniger als 3 m3 Wasser in
der Sekunde werden und so ganz erheblich ihr Aussehen verändern.
Der Erftverband wird bis 2015 an der
Insel Hombroich (Neuss-Holzheim) die
Uferbefestigungen entfernen, damit sich die zukünftige Erft ein neues Bett suchen kann. Im Bereich des
Zubends in Wevelinghoven werden weitläufig alte Erftbetten aus der Römerzeit in das
Renaturierungskonzept des LVR miteinbezogen. Der Rückbau soll bis
2045 bis Bedburg fortgesetzt werden.
Geologie
Hier handelt es sich um eine
kräftig sprudelnde Quelle im Bereich einer Verwerfung zwischen
Gesteinsschichten des Unter- und Mitteldevons. Das Quellwasser
tritt aus wasserdurchlässigem Kalkgestein zu Tage. Diese Kalke sind
aus Korallenriffen entstanden, als die Eifel ein tropisches Meer
war. Die Kalkschichten wurden später zur Frohngauer Kalkmulde gefaltet und von
undurchlässigen Gesteinsschichten umgeben. Nur an dieser Stelle in
Holzmühlheim kann das Grundwasser aus dem tiefen Kalkstein durch
einen schmalen Spalt als Erftquelle
heraustreten und seine lange Reise beginnen.
Der südliche Teil des Flusses, der
etwa 20% seiner Länge ausmachen verläuft durch die Eifel. Hierbei
handelt es sich um anstehende Festgesteine wie Schiefer, Sandstein
und Kalke. Es finden sich
aber auch geringe Anteile von Fließgewässern, die durch
feinmaterialreiche silikatische,
karbonatische und löss-lehmgeprägte Sedimente charakterisiert werden.
Im Gegensatz dazu befindet sich die
Erft im nördlich gelegenen Teil, der
80% ausmacht, in der Niederrheinischen Bucht. Sein Flussbett ist
hier durch marine und terrestrisch-fluviatile Sedimente gekennzeichnet.
Teilweise durchkreuzt ihr Verlauf bis zu 100m mächtige
Braunkohleflöze in Wechsellagerung mit Sande, Kiese und
Tone.
Einschränkungen müssen jedoch in einigen
Bereichen mit gestörter Sedimentfracht gemacht werden –
bedingt durch technischen Ausbau und Laufveränderungen. Die Abflussverhältnisse sind
durch Querbauwerke und Ausbaumaßnahmen verändert. Im Bereich
Sümpfungswassereinleitungen sind die
natürlichen Abflussschwankungen stark gedämpft. Die Abflussmengen
sind für den Zeitraum der Sümpfungsmaßnahmen deutlich vergrößert. Die
Erft ist über weite Bereiche ausgebaut.
Durch Sümpfungswassereinleitungen sind
die Abflussverhältnisse für die Dauer der Sümpfungsmaßnahmen stark verändert. In den
Bereichen der Sümpfungswassereinleitungen und
Kühlwassereinleitungen ergeben sich erhebliche Wärmebelastungen. Im
Bereich der Mechernicher Blei-Zink-Lagerstätte treten erhöhte
Schwermetallgehalte im Gewässer und in den Sedimenten auf. Die
Erft im Hauptlauf ist überwiegend in
die Güteklasse II, zu einem geringeren Anteil in die Güteklasse
II–III einzustufen. Die Nebengewässer der Erft zeigen einige wenige bessere Abschnitte, z. B.
am Steinbach im Oberlauf (Güteklasse I–II); es gibt aber auch
deutlich schlechtere Abschnitte wie z. B. am Veybach unterhalb des Burgfeystollens. 62 % der Gewässer des Erfteinzugsgebietes sind mit Güteklasse II, 36 %
mit Güteklassen schlechter als II, d.h. II–III und III
bewertet worden. Ursachen für die schlechtere Gewässergüte liegen
z.B. in der schlechten Gewässerstruktur (Ausbau), der vorwiegend
intensiven landwirtschaftlichen Nutzung oder der Einleitung von
schwermetallhaltigen Wässern.
Logbedingungen
Macht bitte optional ein
Foto von euch ODER eurem GPS (mit sichtbaren Koordinaten) und fügt
es eurem Log-Eintrag hinzu.
Außerdem schickt mir eine Mail
mit folgenden Angaben, die ihr im Bereich der Infotafeln
findet:
1. Vor wieviel Mio. Jahren entstanden die Kalke, als die
Eifel noch ein tropisches Meer war?
2. Gib an
wie hoch das Quellwasser aus dem Boden über der Wasserlinie heraus
sprudelt
( Gemeint ist die Stelle, an der das Wasser aus dem Boden tritt
).
Parken könnt Ihr bei: N 50° 29.964 E 006°
43.994
Danach könnt Ihr sofort loggen.
Wenn irgendetwas nicht in Ordnung sein
sollte, melden wir uns.