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Schloss Püdensdorf Multi-cache

Hidden : 3/11/2011
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:


Schloss Püdensdorf

Das Schloss stand im völlig ebenen, leicht sumpfigen Gelände unmittelbar am linken Regenufer, ca. 1500m östlich von Cham und ca. 1000m nordwestlich von Chammünster. Die Stelle des ehemaligen Schlossgebäudes kennzeichnete nach dessen Abbruch 1829 lange Zeit nur noch eine leichte Erhebung im Wiesengelände unmittelbar am Regenufer. Erst im Jahre 2003 wurde an dieser Stelle auf Initiative der Altstadtfreunde Cham und mit Unterstützung des Lions Club Cham ein Gedenkstein errichtet und ein Birnbaum gepflanzt. Der alte Birnbaum, von dem die Chamer Chronisten Brunner und Strasser berichteten, war der letzte "Überlebende" vom verschwundenen Schloss Püdensdorf. Er stand noch jahrzehntelang "einsam und allein in weiter Flur (Regentalaue)" war unten bereits ausgehöhlt, als ihn vor mehr als 25 Jahren Lausbuben anzündeten und somit den letzten Zeugen von Schloss Püdensdorf vernichteten.

Die Herkunft des Namens Püdensdorf ist bislang ungeklärt. Die Familie der Püdensdorfer, welche der Ministerialität der Diepoldinger zuzurechnen ist, lässt sich wohl bis in die Mitte des 12. Jahrhunderts zurückverfolgen, als ein wahrscheinlich auf dieses Püdensdorf zu beziehender "Aerbo de Pudemingesdorf" als Zeuge in einer Güterübergabe der (Kirchen-)Rohrbacher an das Kloster Reichenbach erscheint.

Zu dieser Zeit dürfte auch die erste Befestigungsanlage gegründet worden sein, die höchstwahrscheinlich als von einem Wassergraben umzogener Turmhügel (Motte) angelegt war.

Als nächste Püdensdorfer sind 1250 die Brüder „Syfridus, Pertholus und Fridericus“ als Lehensleute des bayerischen Herzogs Otto II. belegt. Die Familie war u.a. mit den Göttlingern, Chamerauern, Thierlingern, Traubenbachern und Pösingern verwandt. Syfridus wird in einer auf das Jahr 1300 datierten Schönthaler Urkunde als „miles de Pudminestorf“ bezeichnet, was einen ziemlich klaren Beleg für das Bestehen einer Burg zu dieser Zeit ergibt. Die Püdensdorfer wurden zu einer nicht unbedeutenden Familie, So ist z.B. 1379 Ulrich Püdensdorfer als Richter auf der wichtigsten Burg Wetterfeld belegt und 1437 sein gleichnamiger Nachkomme, der auch 1433 bei Hiltersried gegen die Hussiten kämpfte, als Pfleger von Neunburg vorm Wald. Mitglieder der Familie waren u.a. im zeitweiligen Besitz von Tasching, Gutmaning, Hof, Arnschwang und Schachendorf. Unter Leonhard Püdensdorfer ist 1488 erstmals der Status als Hofmark bezeugt. Am 1. April 1528 ist Michael Püdensdorfer, zeitweise Landrichter in Cham, aus einer finanziellen Notlage heraus, die die Familie auch weiterhin belastete, gezwungen, den Stammsitz an den Neunburger Landschreiber und Chamer Kastner Christoph Otinger zu verkaufen.

Über das Aussehen und die Baugeschichte der Anlage bis zu diesen Zeitpunkt ist praktisch nichts bekannt, lediglich eine niedrige Umfassungsmauer und der (Wasser-)Graben werden 1528 genannt. Die älteste Ansicht bei Apian 1568 zeigt einen zweigeschossigen Satteldachbau mit einem großen, seitlich angebauten Turm. Die vermutlich stark stilisierte Ansicht verlegt zudem Püdensdorf auf die falsche, also rechte Regenseite.


Inzwischen war die Anlage zwischen 1534 und 1537 an Hans Wenstl von Windischbergerdorf übergegangen. Über dessen Tochter kommt sie an den Chamer Dekan Oswald Ruland, der Erweiterungsbauten vorgenommen haben soll. Dessen Sohn Dr. Hilarius Ruland erwarb Püdensdorf 1577 von seinem Vater und verkaufte es 1583 an seinen Stiefsohn Johann Walter Helberger, der es 1603 wiederum an seinen Sohn Johann Ulrich weiterveräußerte, welcher die Anlage aber schon 1606 an Hans Wilhelm Fuchs auf Arnschwang weitergab. Von 1609 bis 1618 war Püdensdorf im Besitz von dessen Basse Sibylla Elisabetha von Eyb auf Runding. Noch 1618 gelangte die Hofmark aber an Wolf Georg von Schönstein.

Zwei Jahre zuvor entstand eine bemerkenswerte Ansicht der Anlage, die einem ca. 17m langen, dominierenden Westflügel, und einen rechtwinklig kleinen, ca. 12m langen Nordflügel, jeweils mit Satteldach, und beides umgeben von einer nicht zu hohen Mauer zeigt. Diese L-förmige Baugruppe, deren Entstehungszeit in dieser Form unklar ist, bestand bis zum Abbruch. Bei M. Merian ist dabei der Westflügel wesentlich höher und größer gezeichnet, doch mag dies geschehen sein, um ihn als Haupttrakt hervorzuheben. M. Wenig zeigt die Gebäude um 1700 mit geschweiften Barockgiebeln, während auf der Ansicht von 1769 Treppengiebel zu sehen sind. Zusätzlich sind hier die hölzernen Nebengebäude gut zu erkennen. Püdensdorf war mittlerweile bis 1663 in Händen der Poyßl von Loifling gewesen, deren Besitznachfolger Josef Simeon von Preu es 1689 an die Freiherren von Gleißenthal auf Zandt verkaufte. Doch erwarb es 1693 Ferdinand Simeon Preu zurück. Ab 1710 besaß die Familie Vieregg das Schloss, das äußerlich nicht mehr von seinem mittelalterlichen Vorgänger erahnen ließ und hatte es, angeblich mit nochmaliger Unterbrechung durch die Gleißenthal auf Zandt, bis 1829 inne, als die letzten Bewohner, vier Schwestern von Vieregg, den überschuldeten Besitz an die sogenannte „Püdensdorfer Weidengemeinschaft“, einen Zusammenschluss von 272 Chamer Bürgern, veräußerte.

Das Schloss selbst, das eine Hauskapelle im Inneren und zahlreichen Nebengebäude besaß, war bereits 1806 bei einem Eisstoß des unmittelbar vorbeifliessenden Regen beschädigt worden. Nach dem Einsturz eines Giebels infolge eines Unwetters 1826 ließ ein weiterer Eisstoß, der die Umfassungsmauer zerstörte, den Bau, von dem J. Schuegraf schon zuvor befürchtet hatte, das er bald zu Ruine würde, 1829 zur Hälfte einstürzen, so dass er in der Folge vollständig abgetragen und eingeebnet wurde, während man das Abbruchmaterial verkaufte. Der Abbruch war so gründlich, dass lange Zeit nicht einmal mehr die genaue Lage des Schlosses bekannt war, die erst jüngst wieder genau festgelegt werden konnte.



Das Final findet ihr bei den folgenden Koordinaten:



N 49° 13.ABC
E 12° 41.DEF




[Quelle: Spuren aus vergangener Zeit in Cham, Touristinfo Cham]

Additional Hints (Decrypt)

zntargvfpu

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)