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Aquäduktenmarmor oder "Travertin selbst gebaut" EarthCache

Hidden : 3/8/2011
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

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Geocache Description:


Aquäduktenmarmor oder “Travertin selbstgebaut”



Einleitung:
Dieser Cache soll sich mit der Entstehung von Travertin beschäftigen, der, wenn er wie hier als Folge eines Eingriffs in die Natur durch den Menschen entsteht / entstanden ist, auch als Aquäduktenmarmor, Kanalmarmor oder Eifelmarmor bezeichnet wird. Voraussetzung für die Entstehung von Travertin ist ein hartes, d.h. stark kalkhaltiges, Quellwasser, wie es von den Römern für die Einspeisung in ihre Wasserleitung verwendet wurde. (Das kalkhaltige Eifelwasser galt bei den Römern als hochwertig). Dieses Aquädukt-System (lat. aqua = Wasser, ducere = leiten) war von etwa 80n Chr. bis zur Plünderung Kölns durch die Germanen 260n. Chr in Betrieb.

1) Wie entsteht Travertin chemisch?
2) Welche Rückschlüsse kann man in Bezug auf die Travertin-Wachstumsgeschwindigkeit ziehen?



Bild © by Marcus Schweiß


1) Wie entsteht Travertin chemisch?
Genau genommen handelt es sich bei Travertin nicht um Marmor, wie die oben genannten Trivialnamen vermuten lassen könnten, sondern um einen Kalkstein, der im Gegensatz zum Marmor keiner Metamorphose durch hohe Drücke und Temperaturen unterworfen worden ist.
Er besteht aus dem Carbonatanion CO32- und Calciumkationen Ca2+, wobei die letzteren auch durch Magnesiumkationen (Mg2+) ersetzt worden sein können. Der Einfachheit halber soll dieser Umstand aber vernachlässigt werden. Daraus ergibt sich die Formel CaCO3.
Ob sich ein ionischer Stoff noch in Wasser löst oder nicht, bestimmt sein Löslichkeitsprodukt (KL). Es gibt die maximale Konzentration der Ionen an, die in Wasser erreicht werden kann und ist abhängig von der Temperatur.
KL = c(CO32-) · c(Ca2+)
Wird dieses Löslichkeitsprodukt überschritten, fällt fester Kalkstein aus und zwar so lange bis sich die Konzentration der Ionen wieder im Rahmen des Löslichkeitsprodukts befindet.

Wie kann es sein, dass das Löslichkeitsprodukt überschritten wird?
Dafür kann es drei Ursachen geben:
a) Verdunstung: Das Wasser wird weniger. Dadurch wird zwar kein Einfluss auf die Anzahl der Ionen genommen, aber durch die Verringerung des zur Verfügung stehenden Lösungsmittelvolumens erhöht sich die Ionenkonzentration. (Derselbe Vorgang lässt sich bei einem handelsüblichen Wasserkocher auch in der eigenen Küche beobachten. )
b) Temperaturerhöhung: Wie oben erwähnt ist das Löslichkeitsprodukt KL keine unabhängige Konstante, sondern abhängig von der Temperatur. Im Falle von CaCO3 bedeutet dies, dass die Löslichkeit mit steigender Temperatur sinkt. → Je wärmer das Wasser wird, desto mehr CaCO3 fällt aus. Da das Quellwasser in der Regel kälter ist als die Umgebungsluft, setzt dieser Vorgang sofort bei Austritt an die Oberfläche ein - im Sommer stärker, im Winter schwächer. (Auch dieser Vorgang ist ursächlich für die Ablagerungen im Wasserkocher und zum Leidwesen aller Waschmaschinenbesitzer auch in derselbigen).
c) Kohlenstoffdioxid: In der Umgebungsluft, mit der das Quellwasser nach Austritt in Kontakt kommt, befindet sich Kohlenstoffdioxid. Zu Zeiten der Römer zwar weit weniger, als heute, aber der Effekt bleibt der gleiche: Kohlenstoffdioxid löst sich in Wasser und verbindet sich gemäß CO2 + H2O → 2H+ + CO32- zu Carbonatanionen, was deren Konzentration ebenfalls erhöht. Im Falle von stark kalkhaltigem Wasser verläuft dieser Vorgang jedoch möglicherweise sogar in die umgekehrte Richtung, sodass er hier eher zu vernachlässigen ist. (Dennoch kennt man ihn vielleicht aus dem Chemieunterricht als Kalkwasserprobe)

Damit entstand dieser Travertin auf dieselbe Art und Weise, wie auch der Travertin, der bei Tivoli (lat. = Tibur) für den Bau der Peterskirche und des Kolosseums abgebaut wird/wurde - nämlich durch Ausfällung. Er unterscheidet sich dadurch von den meisten anderen Kalkgesteinen, die durch die Überreste kalkhaltiger Meerestiere gebildet wurden (Muschelkalk).
Von diesem Abbaugebiet leitet sich auch der lateinische Name lapis tiburtinus (Tiburtinischer Stein), der sich im Verlauf der Sprachgeschichte zu Travertin weiterentwickelte.


2) Welche Rückschlüsse kann man in Bezug auf das Travertin-Wachstumsgeschwindigkeit ziehen?
Die Beantwortung dieser Frage ist deine (Log-)Aufgabe:
1) Bestimme die Oberfläche des Travertinquerschnitts am Eingang des Aquädukts so exakt, wie es dir möglich ist [in cm2]. Ein Zollstock o. Ä. ist dafür sehr empfehlenswert. Die Nichtmathematiker dürfen näherungsweise je ein Dreieck an der rechten und linken Seite des Aquädukts annehmen. Siehe Bild.
(Die Fläche (A) eines Dreiecks berechnet sich nach: A = Breite·Höhe/2)
2) Berechne, wie viele cm2 des Travertinquerschnitts sich danach pro Jahr gebildet haben.
3) Mache, wenn du möchtest, ein Foto von dir/deinem GPS vor Ort.

Sende die Antworten auf die Fragen 1) und 2) über mein Profil an mich und du erhältst so schnell es geht, eine Logerlaubnis.


Viel Spaß wünscht


Miraculix84



PS: Dieser Cache lässt sich gut mit 225m ü. NN. - auf den Spuren der Römer kombinieren.

Weiterführende Literatur:
Hollemann/Wiberg: Lehrbuch der anorganischen Chemie, Berlin 2007.
Wikipedia: Aquäduktenmarmor
Wikipedia: Eifelwasserleitung









Calc-sinter or travertine done by yourself



Introduction:
This cache shall deal with the genesis of travertine. A precondition for the genesis of travertine is a very hard spring water, as it was used by the ancient Romans for feeding their aqueduct (see photo). The Romans appreciated the hard spring water from Eifel. The aqueduct was in operation from 80 A.D. to 260 A.D., when Germanic peoples despoiled Cologne.

1) How does travertine grow, seen from a chemical point of view?
2) What conclusions can be drawn from this relating to the rate of increase of travertine?


Bild © by Marcus Schweiß


1) Travertine is just a special modification of lime, which is composed of CO32- und Ca2+. Normaly parts of Ca2+ are replaced by Mg2+, but to simplify matters this shall be disregarded here. So the chemical notation is CaCO3.
If a ionic substance is soluble in water is defined by it’s solubility product KL:
KL = c(CO32-) · c(Ca2+)
It is indicating the maximum concentration of ions in water and is depending on temperature.
If the solubility product is overspent, lime (here: travertine) is precipitated until the solubility is reached agin. That’s the way travertine grows, but why is the solubility product overspent? It hadn’t been overspent, when the water left the spring.

There are three reasons:
a) Evaporation: Water is evaporating, as soon as it has left the spring. This doesn’t change the amount of ions, but their concentration. So the more water is evaporating, the more travertine is generated. (You can watch this phenomenon also in your kitchen: Have a look into your electric kettle!)
b) Increase of temperature: As written above the solubility product is not an independent constant, it depends on temperature: An increasing temperature causes a decreasing solubility product. So the warmer the water becomes, the more travertine is generated. As spring water is usually cold, the process starts as soon as water leaves the spring. (You can watch this phenomenon also in your electric kettle, but, in contrast to the evaporation, travertine caused by increase of temperature can also be watched in your washing machine! So this is the phenomenon your plumber is most grateful for - it safeguards his job! )
c) Carbon dioxide: In the atmosphere is carbon dioxide. This is soluble in water and produces CO32-: CO2 + H2O → 2H+ + CO32-. So carbon dioxide causes an increase of the concentration of CO32- - ions. But in case of very hard spring water this process can also proceed in the other direction. So we should be allowed to neglect it here.

So this travertine was generated right the same way, as the travertine in Tivoli (lat: Tibur), which was used for Colosseum and St Peter’s Basilica in Rom, was generated, too - just without an aqueduct having been built - by chemical precipitation. That’s what distinguishes travertine from most other kinds of lime, which emerged from the rests of fossils.
By the way the name travertine has its origin in the city Tivoli (lat: Tibur), as Romans called it lapis tiburtinus (stone from Tivoli). Over the years lapis tiburtinus developed into travertine.


2) What can we guess about the rate of increase of travertine by this?

That’s your task for logging this cache:
1) Determine the cross sectional area of the travertine on both sides of the aqueduct in cm2 as well, as it is possible for you. Use a folding ruler or the like! You are allowed to approximate the two cross section areas as triangles.
(The formula for calculating the surface area (A) of a triangle is: A = width·height/2)
2) Calculate, how many cm2 of travertine cross section were generated each year.
3) Take a photo (optionally), to prove, that you have been here indeed.


Send the answers of the task 1 and 2 to me via my profil and you will get the permission to log as soon as possible!


Have fun!


Miraculix84



PS: This Cache can easyly be combined with 225m ü. NN. - auf den Spuren der Römer.

Further literature:
Hollemann/Wiberg: Lehrbuch der anorganischen Chemie, Berlin 2007.
Wikipedia: Aquäduktenmarmor
Wikipedia: Eifelwasserleitung



Additional Hints (Decrypt)

Jraa qh nhpu mh qrara truöefg, qvr rure qra Uvag nyf qra Grkg yrfra:) Mbyyfgbpx zvgaruzra!

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)