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Der Steinbruch Bernhardshammer EarthCache

Hidden : 1/25/2011
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

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Geocache Description:



Geschichte


 

Die Namen der beiden Steinbrüche Bernhardshammer und Binsfeldhammer stammen aus der Zeit der Kupfer- bzw. Reitmeister. Reitwerke entstanden im Spätmittelalter in der Eifel. Die ersten Hütten wurden bereits Anfang und Mitte des 14. Jahrhunderts gegründet. Ihre Verbreitung wurde durch einen erhöhten Bedarf der in dieser Epoche neu entstandenen Städte und durch spätmittelalterliche Preissteigerungen bei Fertigwaren und Preisverfall bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen begünstigt. Die so erwerbslos gewordene Landbevölkerung konnte in und um die Reitwerke ihr Brot verdienen: neben Fachkräften beschäftigten die Reitwerke und ihre Nebenbetriebe auch eine große Anzahl ungelernter Arbeiter für die Holzkohle- und Erzgewinnung sowie den Transport dieser Güter. Zwischen Oberstolberg und Vicht lagen die Reitwerke Dollartshammer, Bernardshammer und Binsfeldhammer. Von ihnen ist nur der Bernardshammer erhalten. Wegen Holzkohlemangels wurden im 18. Jahrhundert diese Reitwerke aufgegeben und von den Kupfermeistern zu Kupferhöfen umgebaut. Andere Reitwerke fungierten nach dem Ende der Eisenherstellung als Kupfer- oder Kornmühlen. Endgültig zum Erliegen kam das Eisengewerbe im heutigen Stolberg erst im Laufe des 19. Jahrhunderts. Bis zum Jahr 1846 existierte in Stolberg ein Kupferhof Binsfeldhammer, der nach seinem Abriss der Bleihütte Binsfeldhammer weichen musste. Das Reitwerk Bernhardshammer wurde im 17. Jahrhundert in einen Kupferhof umgewandelt. Bis heute existiert das Gebäude. Nach der Aufgabe der Steinbrüche zur Kalksteingewinnung erfolgte keine Renaturierung. Sie wurden der Natur überlassen, die sich das Gebiet allmählich zurück erobert.

 

Während im Raum Stolberg bei Aachen der Galmei überwiegend karbonatisch ausgebildet ist, bestanden insbesondere die tiefer liegenden Erzlager im Altenberg vorwiegend aus silikatischem Galmei. Im deutsch-belgischen Grenzgebiet war für Galmei der mundartliche Ausdruck Kelmis weit verbreitet, der sich auch in der Bezeichnung des im Gebiet des Altenberges gelegenen Ortes gleichen Namens widerspiegelt. Der französische Ausdruck Calamine wurde als international übliche Bezeichnung für Galmei übernommen. Entsprechend trägt der Ort Kelmis in der französischen Variante den Namen La Calamine.

Galmei war bereits zur Römerzeit (römisches Messing) und später auch zur Zeit der Kupfermeister unabdingbarer und einzig möglicher Grundstoff zur Herstellung von Messing. Bei dem damals üblichen Verfahren der Messingherstellung (Zementation) war der Einsatz von metallischem Zink nicht erforderlich, sondern Galmei konnte direkt als Zuschlagsstoff (zusammen mit Stück-Kupfer) eingesetzt werden.

 

Geologie

 



Typischerweise ist Galmei ein durch Metasomatose entstandenes Sekundärerz. Galmei liegt meist in fester, stückig-kompakter Form vor (Felsgalmei), kann jedoch auch, abhängig vom Verwitterungsgrad, als erdige Massen (Mulm) auftreten (Erdgalmei). Letzterer ist meist zwar weniger rein, ließ sich jedoch ohne vorhergehenden Mahlvorgang zum Messingbrennen verwendet (römisches Messing). Galmei ist bergmännisch- hüttmännisch ein Sammelbegriff für nicht-sulfidische (schwefelfreie) Zinkerze. Hauptsächlich sind dies Zinkspat (Zinkkarbonat) und Kieselzinkerz (Zinksilikat) bzw. Willemit. Abhängig davon, welcher der Erztypen jeweils dominant vertreten ist, spricht man von karbonatischem oder silikatischem Galmei.

Neben der relativ einfachen metallurgischen Verarbeitbarkeit ließ Galmei sich recht leicht abbauen, da er als typisches Sekundärerz (Metasomatose) in sehr geringen Tiefen bzw. direkt an der Oberfläche dort lagerte, wo der Gebirgskörper durch Störungen gelockert war. Bezogen auf das einzusetzende Kupfergewicht benötigte man bei der Messingherstellung ungefähr die doppelte Gewichtsmenge an Galmei, was generell dazu führte, dass die Messingstandorte an Galmei-Lagerstätten gebunden waren. Galmei wurde über lange Zeit nicht als Zinkerz erkannt, sondern galt als eine Art Farbstoff, der dem Kupfer eine goldgelbe Farbe verlieh (Zementation).

Die Bildung des Galmeis erfolgte durch Metasomatose (Umwandlung) der primär entstandenen Zinkblende (Schalenblende-Entstehung). Die ursprünglich entstandenen Primärerz-Lagerstätten (Schalenblende) gelangten, teilweise auch unterstützt durch allmähliche Hebung des Grundgebirges und dessen Abtragung, in den Einflussbereich von Verwitterungsmechanismen, die durch sauerstoffhaltige Wässer eingeleitet wurden (Oxydationszone). Unter Einbeziehung der chemischen Bestandteile des Nebengesteins wurde hierdurch über eine komplexe chemische Umsetzung die sulfidische Zinkblende zu Galmei umgebildet.

Da sich diese Umbildung auch auf die anderen Bestandteile der Schalenblende bezog, bildeten sich weitere Verwitterungsmineralien, welche in ihrer Gesamtheit als Sekundärerzparagenese bezeichnet werden.

Der Steinbruch in Bezug auf die Ökologie



Das Naturschutzgebiet besteht aus zwei benachbarten, inzwischen aufgegebenen Kalksteinbrüchen. Umsäumt sind diese von aufgeforsteten Waldflächen. Der ursprünglich vorhandene Orchideen-Kalk-Buchenwald ist nur noch in Resten vorhanden. Am zum Teil bis zu 50 m tiefen Grubenrand hat sich eine Ruderal- und Schuttflora mit Hochstauden und Pioniergebüschen gebildet. Der Grubengrund enthält einen von Grund- und Regenwasser gespeisten See. Aufgrund der vorliegenden Felsklippen, zahlreicher Kleingewässer sowie Heide- und kleinerer Grünlandbereichen in Kombination mit den für die Stolberger Region typischen Schwermetallstandorten findet man eine hoch spezialisierte Tier- und Pflanzenwelt vor.

Typisch für dieses Gebiet ist eine Vegetation, die sich zum überwiegenden Teil auf trockene Standorte spezialisiert hat. Hinzu kommt eine dem galmeihalten Boden angepasste Pflanzengesellschaft, so dass hier eine den Naturschutzgebieten Schlangenberg, Bärenstein oder Brockenberg vergleichbare Fauna und Flora existiert.Eine Untersuchung aus dem Jahre 1995 ergab folgende prozentuale Aufteilung des Gebietes entsprechend der gefundenen Vegetationstypen:

Den höchsten Anteil von 37 % an der Gesamtfläche weisen Binnenlandfelsen, Geröll- und Schutthalden sowie Sandflächen auf. 25 % werden als Deponien, Gruben und Industriegebiet deklariert. Prozentual weniger bedeutend ist der Anteil von 8 % der Naturschutzfläche, der aus feuchtem und mesophilem Grünland besteht. 12 % sind Laubwald und 10 % Kunstforsten, die hier speziell aus Pappelbeständen bestehen. 4 % des Gebietes sind stehende beziehungsweise fließende Binnengewässer. 2 % des Geländes entspricht dem Vegetationstyp Salzsumpf, Salzwiese bzw. Salzsteppe. 1 % zeigen Uferbewuchs sowie weitere 1 % Heide und Gestrüpp. Typische Pflanzen des Naturschutzgebietes sind die an den Schwermetallgehalt des Galmeibodens angepasste Gelbe Galmeiveilchen Viola lutea ssp. calaminaria, die Galmei-Grasnelke Armeriaspecies alaminaria sowie das Galmeitäschelkraut Thlaspicalaminare.Eine Spezialität ist die im Orchideen-Buchenwald zu findende Bienenragwurz Ophrys apifera.

Logbedingung

Bitte auf den Wegen bleiben. Das es sich hier um ein Naturschutzgebiet handelt, indem sich eine sehr empfindliche und einzigartige Natur entwickelt hat, darf der Steinbruch auf keinen Fall betreten werden.

Zur Beantwortung der Fragen ist dies auch nicht notwendig.

Macht bitte optional ein Foto von euch ODER eurem GPS (mit sichtbaren Koordinaten) und fügt es eurem Log-Eintrag hinzu.

Außerdem schickt mir eine Mail mit folgenden Angaben:

1) Auf wie vielen Ebenen wurde hier das Gestein abgebaut?

2) Ermittle vor Ort die Gradzahl der Schichtung des Gesteins auf der gegenüberliegenden Seite.

Parken könnt Ihr bei: N50° 45.309 E006° 14.587

Danach könnt Ihr sofort loggen. Wenn irgend etwas nicht in Ordnung sein sollte, melden wir uns.

 

 

 

Quellen und Literatur

·          Ramm, Hans-Joachim (Redaktion): Mühlen, Hammerwerke und Kupferhöfe im Tal der Vicht und ihre Besitzer, Beiträge zur Stolberger Geschichte Bd. 23, Stolberg 1998, ISBN 3-926830-12-3

·          Neu, Peter: Eisenindustrie in der Eifel. Band 16 der Reihe Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.:) Werken und Wohnen. Volkskundliche Untersuchungen im Rheinland. Köln 1988

·          Wikipedia

·          Stolberger Heimatkunde ABC

 

 

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