Doppelt
historisch
An dieser geschichtsträchtigen Stelle findet
ihr sowohl eine Begräbnisstätte der ehemaligen Herren des Schlosses
Gartrop, als auch eine Wallburg aus dem
Hochmittelalter (9. oder 10. Jh.). Selbige wurde erstmals
schriftlic erwähnt durch Gustav
Ebe in „der deutsche Cicerone:
Führer durch die Kunstschätze der Länder deutscher Zunge.“
(1897)
„Im Gartroper Busch liegen zwei größere Wallburgen: die
größere am Mühlenbach besteht aus zwei Hügeln mit hufeisenförmigem
Wall umgaben; die kleinere bildet eine rechtwinklige 5 Meter hohe
Aufschüttung, die wieder von einem hufeisenförmigem Wall umgeben
wird.“
Als Wallburg werden im deutschsprachigen Raum
Wallanlagen aus ur- und frühgeschichtlicher Zeit, einschließlich
des frühen Mittelalters bezeichnet.
Die Umwallung bestand aus einem Wall als
solchem, oder einer darin eingearbeiteten Mauer aus Steinen oder
Holzstämmen. Reine Steinmauern sind in unseren Breitengraden eher
selten. Die Mauer, bzw. der Wall konnte mehrere Meter hoch sein und
hinderte fremde am Betreten. In der Regel vorhandene Gräben sind
heute zwar häufig durch Erosion verfüllt, an dieser Anlage kann man
sie jedoch noch erahnen. Zumindest der Wassergraben und die
Erhöhungen sind deutlich Erkennbar.
Innerhalb der Wälle lag mitunter eine
Freifläche, die groß genug war, ein Dorf samt Tieren aufzunehmen,
obgleich Spuren von Gebäuden sehr selten sind. Aufgrund der Größe
der hiesigen Wallanlage kann davon ausgegangen werden, dass hier
kein ganzes Dorf Schutz gefunden hat. Die Größe mancher Wallanlagen
lässt vermuten, dass sie als Fluchtburgen dienen.
Hier bei dieser Anlage ist jedoch zu vermuten,
dass sie als vorgelagerte Befestigung
diente.
Auf einem der Wallhügel steht ein Grabstein
der ehemaligen Herren des Schlosses Gartrop.. Der Wallhügel
wurde offensichtlich als Begräbnisstätte der Familie Quadt-Hüchtenbruck von 1821 bis 1823 genutzt wurde.
Nach dem dort befindlichen Grabstein wurden dort nur zwei weibliche
Familienmitglieder bestattet.
Zum einen die Gräfin Gertrud von Quadt-Hüchtenbruck, geb. Freiin von Nagell zu Ampsen sowie
die Äbtissin Reichsfreiin Dorothea von Quadt Wickrath gen. Hüchtenbruck.
Hier ein kurzer historischer Hintergrund zu
den Herren des Schlosses Gartrop:
Die Namen auf dem Grabstein lassen auf eine
Zugehörigkeit zur Familie Hüchtenbruck
schließen, welche durch Heirat um 1400 mit der letzten Erbin des
alten Rittergeschlechtes de Gardapen
das Anwesen rund um Gartrop erwarb. Die
Hüchtenbrucks vermehrten den Besitz und
stiegen allgemein im Ansehen, bis sie in die Dienste des Kurfürsten
von Brandenburg und der Könige von Preußen traten. Sie stiegen dort
zu Drosten, Erbkämmeren(1609),
Amtmännern und Räten auf. 1646-1650 wurde die Gerichtsbarkeit
u.a. für Gartrop, Rodelöw, Bühl,
Heeren und Gahlen auf sie übertragen.
Die männliche Linie starb mit Albrecht Georg Frh. von Hüchtenbruck
zu Gartrop 1716 aus. Er setzte noch zu
Lebzeiten seinen Enkel Wilhelm Albrecht Freiherr Quadt von
Wickrath zu Zoppendorf zum Erben ein, da er selbst nur zwei
Töchter hatte. Jedoch unter der Auflage, die beiden Familienwappen
zu vereinen.
Das Ansehen der Familie erlitt keinerlei Schaden. Sie stand
weiterhin in der Gunst der preußischen Herrscher.
Die Familie der Reichsfreiherren von Quadt zu Wickrath und Hüchtenbruck stellten mit den Erbmarschällen
Dyck und Ehreshoven die einflussreichsten Vertreter Preußens
im Rheinland dar.
1805 ging der Besitz durch Eheschließung in den Besitz des
niederländischen Obersten Freiherr von Nagell über, da wieder ein männlicher Nachfahre
fehlte. 1993 wurde das Schloss erstmals privat ohne die
dazugehörigen Ländereien verkauft. Nach einigen Besitzerwechseln
ist das Schloss nun seit 2003 in privater Hand und wird Schritt für
Schritt saniert.
Nach unserer Einschätzung gehörte die auf dem Grabstein aufgeführte
Gräfin Gertrud von Quadt Hüchtenbruck zum Familienstamm der Nagell.
Die Äbtissen
Reichsfreiin Dorothea von Quadt Wickrath gen. Hüchtenbruck könnte ihr Amt im Prämonstratensern-Orden Wesel, dem Damenstift
Oberndorf, das sich auch „hohes Kloster“ nannte,
geführt haben. 1802 wurde das Kloster aufgehoben. Von dem Bau blieb
nichts übrig.
Allgemeines:
Es muss nicht gegraben werden. Ein gutes Auge
oder feines Gespür reicht aus, den Cache zu finden. Mit dem Auto
kann man nicht bis zum Cache fahren, plant bitte gute zehn Minuten
Fußmarsch zum Cache ein und vergesst in der Berechnung nicht den
Rückweg. Viel Spaß!!!
Parken könnt ihr zum Beispiel hier:
N: 51°40.153 E: 006°50.270
oder ihr kommt auf einer Radwanderung am
Kanal hier vorbei und macht einen kleinen Abstecher.