Bau der Bahn: Erstmals wurde 1869 von dem Gutsbesitzer Adolf Freiherr von Pittel und dem Bauunternehmer Peter Giacomozzi vorgeschlagen, das Traisen-, Gölsen- und Triestingtal für die Verbindung der Kaiserin-Elisabeth-Westbahn mit der Südbahn zu nutzen. Im Jahre 1875 wurde der Bau der Strecke St.Pölten - Leobersdorf samt der Zweigbahn nach Schrambach der Firma Carlo Ronchetti übergeben. Als Sitz der Bauleitung wurde der Markt Hainfeld gewählt. Nach Vollendung der Trassierungsarbeiten und gründlicher Überprüfung der abgesteckten Strecke, kam der Oberbau, die Schwellen und die Schienen, die Schotterfüllungen, Errichtung der Bahnübergänge und Stationen, bis schließlich zum Setzen der Kilometersteine. Nach Eintreten von finanziellen Schwierigkeiten mussten die Bauarbeiten für kurze Zeit eingestellt werden, da das Konsortium seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen konnte. Sie mussten ihre Stammaktien der Regierung anbieten, die aber nur den zehnten Teil des Normalwertes bezahlte und damit billig in den Besitz der gesamten Stammaktien gelangte. Am 1. September 1877 konnte die Strecke Kaumberg-Leobersdorf und am 3. Oktober 1877 die Strecke Kaumberg - St.Pölten als "k. k. Niederösterreichische Südwestbahn" eröffnet werden.
Das traurige Ende: Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2004 fährt der letzte planmäßige Personenzug über den Gerichtsberg. Mai bis Oktober 2005 fährt der Erlebniszug Triestingtal jeden Sonn- und Feiertag von Wien Süd nach Lilienfeld, meist mit schöner Nostalgiegarnitur, Radwaggon und an der Spitze eine Dieselelektrische Lok R 2050, über den Gerichtsberg. Während dieser Zeit werden auch die jeweiligen Bahnhöfe wieder mit Personal besetzt. Seit Einstellung des Erlebniszuges am 26. Oktober 2005 ist die Stecke verwaist, die Geleise verwachsen. 2010 übernimmt die NÖVOG die Strecke und versucht mit einem privaten Betreiber einen touristischen Draisinendienst für Radfahrer einzurichten – das Projekt scheitert jedoch. Der NÖ Straßendienst (!!!) soll die Strecke erhalten – die erforderlichen Geldmittel bleiben aber aus – der Verfall schreitet fort!
UPDATE 12/2017 Im Jahr 2015/16 wird das Schienenmaterial an eine deutsche Firma verkauft. Diese baut die Geleise in Windeseile ab - somit ist das letzte halbwegs wertvolle Teil (Alteisenpreis) auch vertan. Die Anrainergemeinden können nun das Streckenband um einen symbolischen Euro erwerben, aber nur wenn alle Gemeinden dies tun: Die MG Altenmarkt hat großes Interesse um die Steilstücke des Radweges , aber auch die gefährlichen Hausausfahrten im Ortsteil Thenneberg zu entschärfen. Die MG Kaumberg möchte ebenfalls den Radweg durch den touristisch interessanten Gerichtsbergtunnel legen um die Steilstrecke zur Araburg zu sistieren. Da sich aber die MG Weißenbach, wegen der möglichen Brückenerhaltung über die Triesting nicht dazu entschließen kann, die Strecke in ihrem Gemeindegebiet zu übernehmen, aber auch die Stadtgemeinde Hainfeld eine Sambaschrittepolitik betreibt, scheitert das Projekt. Die Firma Zöchling kauft plötzlich mit ihrer Tochtergesellschaft "Plattl GmbH" die ganze Strecke um die Durchschneidung des Firmenareals zu beseitigen. Nun könnten die interessierten Gemeinden Streckenteile pachten, um dennoch das bisher gescheiterte Radwegprojekt wenigstens teilweise zu realisieren - die Zukunft wird es weisen.....
UPDATE 11/2021: Da nun die Fußballjugend in das ehemalige Stationsgebäude eingezogen ist, hat sich auch rundherum einiges verändert. Die Brunnenpumpe, mein altes Hiding wurde abgebaut. Ein Motorikpark ist östlich des Häuschens entstanden. All diese Umstände haben mich veranlasst ein neues Versteck mit altem Bahnbezug suchen zu lassen. So ist die Dose nun deutlich nach Osten gewandert und befindet sich auf den noch vorhandenen, unrestaurierten, spärlichen Originalteilen der Haltestelle. Da sich in unmittelbarer Nähe die Fußballmuggles befinden, bitte ich um unauffälliges Agieren. Die Bahntrasse wurde zwischenzeitlich von der Marktgemeinde Altenmarkt erworben und ist daher in öffentlichem Besitz.
UPDATE 11/2022: Die Bürgermeister treffen einander wieder (einmal) um über die Realisierung des Radwegprojektes zu beraten....