Die Eulen sind eine Gruppe von Mathematikern aus
dem 18. Jahrhundert, deren plötzliches Verschwinden bis heute
ungeklärt ist. Der Name der, in den Wäldern um Syke geheim
existierenden, Organisation, ist historischen Quellen nach, auf den
bekannten Mathematiker Leonhard Euler zurückzuführen.
In dem Umschlag eines unscheinberen kleinen
Buches, das in dem Archiv von Syke aufbewahrt wurde, stießen
Wissenschaftler vor Kurzem auf einen aufwändig zusammen gefalteten
Zettel, der mit einem in einen Kreis eingefasstes Dreieck
gekennzeichnet war. Seit dem Fund eines Gedichtes unter dem Titel
"Der Berg der Königs" weiss man sicher, dass dies das Zeichen der
Eulen ist. Bei der von Hand geschriebenen Botschaft auf dem Zettel
handelt es sich offenbar um ein weiteres Rätsel, zu dessen Lösung
man die, von der Sonne beschiehene, Fläche des Mondes bei einer
Sonnenfinsterniss aus dem 18. Jahrhundert berechnen muss. Der
Originaltext lautet folgender Maßen:
Das Licht der Eulen
„Dem Herrn Gutfried
Euch, der Ihr uns gefragt, wie es uns ist
gelungen, den Radius der Erde, ihre Entfernung zu der Sonne und zu
dem Mond und gleichermaßen den Durchmesser genannter Himmelskörper
zu ermitteln, sei hiermit nun eine kurze und zusammenfassende
Antwort gegeben, denn Folgendes ist es, was die Theorie unseres
Vorhaben ist gewesen.
Seit langem schon ist es einem Betrachter möglich, anhand der
Festen Sterne des Himmels, welche ständig an gleichem Orte sich
relativ zueinander befinden, zu ermitteln, wie weit in nördlicher
oder südlicher Richtung der Betrachter sich befindet. Doch die
Bestimmung der Ostkoordinate der eigenen Position ist es, was dem
Betrachter blieb lange verborgen.
Uhren sollen nun lösen, das genannte Problem, durch den
Zeitunterschied bestimmter Sternenaufgänge oder Sternenuntergänge
relativ zum Ausgangspunkt der Reise, auf welche sich der Beobachter
gemacht. Reist der Beobachter einmal um den gesamten Erdball, so
findet er einen Zeitunterschied von vierundzwanzig Stunden. Findet
genannter in Bezug auf eine Reise entlang des Äquators einen
Zeitunterschied von einer Stunde, so hat er sich um ein
Vierundzwanzigstel des Erdrumfangs fort bewegt.
Solch eine Entfernung ist es uns möglich zu messen. Gemessenes
ermöglicht nun, ein Vierundzwanzigeck zu konstruieren, dessen
Innenkreisradius dem Erdradius entspräche. Ein rechtwinkliges
Dreieck der Hypotenuse v, der Gegenkathete g und der Ankathete r
neben dem Winkel y zwischen v und r, lässt nun direkt auf den
Erdradius schließen, wenn y der Hälfte eines vierundzwanzigstels
von dreihundertsechzig entspräche, g die Hälfte der gemessenen
Strecke ist, r der Erdradius bedeutet und v der Entfernung von
einer Ecke des Vierundzwanzigecks zum Mittelpunkt desselben
gleicht.
Mit Hilfe des errechneten Erdradius ist es nun möglich, die
Entfernung der Erde zur Sonne zu bestimmen. Hierzu solle ein Schiff
derart sich positionieren, dass es sich im Zenit der Sonne sehe.
Ein zweites Schiff entfernt sich um eine messbare Strecke von dem
ersteren in nördliche Richtung und misst mittels geeigneter
Teleskope den Einstrahlwinkel des Sonnenlichtes.
Durch die Entfernung der beiden Schiffe, den Erdradius und den
gemessenen Eistrahlwinkel des Lichtes lässt sich an dieser Stelle
die Entfernung zwischen dem Erdmittelpunkt und dem
Sonnenmittelpunkt errechnen.
Richtet man sein Teleskop im Zenit der Sonne auf den Rand des
Himmelskörpers, so lässt sich aus dem gemessenen Winkel zwischen
Rand und Mittelpunkt und der Entfernung zur Erde der Radius der
Sonne bestimmen. Gleiches gelte auch für den Mond.
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So wäre es uns möglich, durch das Heranziehen
von Ergebnissen einiger im Laufe der Zeit eines Jahres, die Größe
der Großen und der kleinen Halbachse der Ellipse zu ermitteln,
welche der Erde zur Bahn um die Sonne ist gegeben.
Eine Sonnenfinsternis war es, die vor einiger Zeit uns beschäftigt,
doch mit oben genannten Erkenntnissen ermöglicht es sich sogar, die
von der Sonne beschienene Fläche des Mondes während der genannten
Sonnenfinsternis zu berechnen, da uns nun ist bekannt, dass
dieselbe an dem Tage sich ereignete, als die Erde sich an der
Stelle ihrer Bahn befand, an welcher die durch den zweiten
Brennpunkt des Systems verlaufende Orthogonale zur großen Halbachse
den Weg unseres Planeten kreuzt und dass Sonne, Mond und Erde
annähernd exakt auf einer Linie standen während beschriebenem
Ereignis. Alle gefundenen Werte sind nun nötig, um beschriebene
größe zu errechnen, da die von der Sonne beschienene Fläche des
Mondes durch das gefundene Verhältniss der Radien von der Sonne und
dem Mond stets größer als die Hälfte der Oberfläche des Mondes sich
wird finden.“
Anbei findet sich ein Notizzettel auf welchem einigen in dem Text
vorkommenden Größen Zahlenwerte zugeordnet sind, welche anscheinend
einigen Messungen entstammen. Hier heißt es:
„So können wir über den Erdradius e, die Entfernung p
zwischen Sonnenmittelpunkt und Erdmittelpunkt bei Periheldurchgang,
die Entfernung a zwischen Sonnenmittelpunkt und Erdmittelpunkt bei
Apheldurchgang, die Entfernung b zwischen Mondoberfläche und
Erdoberfläche, den Mondradius m, den Sonnenradius s und die von der
Sonne beschienene Fläche M des Mondes bei der genannten
Sonnenfinsternis nun folgendes sagen:
e = 6368 km
s = 695700 km
m = 1738 km
a = 152100000 km
p = 147100000 km
b = 37385 km
M = ?
Nur das M gilt es nun noch zu finden, und in die
am Schlusse stehende Rechnung ein zu binden. Während der Rechnung
seien alle Ergebnisse bis auf die zehnte Stelle hinter dem Komma zu
ermitteln, wobei für die Zahl des Kreises der Wert 3,141592654 zu
verwenden sei. Seit Ihr der Mathematik, der wahren Sprache der Welt
mächtig, so sei es Euch gleichermaßen möglich, gesuchte Größe zu
ermitteln und den letzten der drei Hinweise zu finden, welche zu
unserem Vermächtnis, dem letzten Werk der Eulen Euch führen werden.
Denn der Mond ist das Licht der Eulen und durch die Lösung des
Rätsels führe es Euch in den Wald des Zeichens, in welchem Ihr in
dem Zeichen der Eulen sollt finden, was Ihr sucht.
Sucht den Eingang zum Wald des Zeichens an folgendem Ort, wobei M
in Quadratkilometern anzugeben sei und hierbei die natürliche Zahl
K der folgenden Gleichung genüge.
K = 10³ * 10³ * 10³ * M - 19066721483698980
N 52° [K + 47].[K + 371]'
E 008° [K + 45].[K + 910]'
Seit Ihr an dem gesuchten Orte, welcher Euch
gleichermaßen kann dienen, um Eure Kutsche dort ab zu stellen,
angelagt, so suchet nach dem Weg der Eule, durch dessen Farbe er in
den Weg des Zeichens soll führen. Die Anzahl A der Buchstaben,
durch welche die gesuchte Farbe sei gebildet, leite Euch an
folgendem Orte, an welchem den ersten Hinweis wir haben versteckt.
Acht dieser Hinweise sollen nun durch Euch gefunden, wenn Ihr der
Sprache der Welt seit mächtig; und durch den letzten Hinweis
gelanget Ihr zu dem Zeichen der Eulen, welches die Belegung der
dritten und letzten Variablen an seinem Fuße birgt. Durch diese
letzte Erkentnis sollt Ihr in die Lage versetzt, das letzte Werk
der Eulen, welches durch den Höchsten ist verfasst, zu finden.
Suchet den ersten der acht fehlenden Hinweise an der Position:
N 52° [K + 47].[A + 328]'
E 008° [K + 45].[A + 879]'