Belvedere auf dem Klausberg Traditional Geocache

Ein Besuch beim Cache lässt sich gut mit der Suche nach anderen schönen Orten und Caches in und um Sanssouci verbinden. Interessant ist beispielsweise das Drachenhaus bei N 52° 24.368 E 13° 01.294 am Rande des Weges zum Klausberg.

Das Belvedere auf dem Klausberg

Dieses schöne Gebäude im Park Sanssouci liegt etwas abseits der Touristenströme. Man kann vom Belvedere aus auf einer Prachtstraße zum Schloss Sanssouci spazieren. Vom Klausberg hat man einen schönen Ausblick über den Park Sanssouci hinweg auf die hügelige, seenreiche Landschaft und die Stadt Potsdam. Unter dem Belvedere erstreckt sich ein zu Sanssouci gehörender, derzeit noch verfallener Weingarten (die Sanierung läuft derzeit und soll bis 2019 abgeschlossen werden; auch Weinstöcke wurden wohl schon gepflanzt). Interessant sind die beiden sichbaren Gebäude mit Schornsteinen: um die Reben in der kalten Jahreszeit zu erwärmen, konnte früher von diesen Ofen-Häusern aus warme Luft zu den in terrassenförmigen Gewächshäusern befindlichen Rebstöcken geleitet werden.

Nach der Vollendung des Neuen Palais 1769 ließ Friedrich der Große im Rahmen eines Verschönerungsplanes für die Umgebung des Schlosses das Belvedere auf dem Klausberg erbauen. Der von Georg Christian Unger nach antikem Vorbild 1770 bis 1772 errichtete Bau ist das letzte Gebäude, das unter Friedrich II. in Sanssouci entstanden ist. Der zweigeschossige, mit zwei Altanen versehene und von einer Kuppel bekrönte Rundbau hatte nach dem Willen Friedrichs des Großen sein Vorbild in einem Rekonstruktionsversuch des Kaiserpalastes Kaiser Neros in Rom.

Als erstes Belvedere in Potsdam begründete der Bau die Tradition der architektonisch gestalteten Aussichtspunkte in der königlichen Residenzstadt; "Belvedere" bedeutet in der Übersetzung "Schöne Aussicht" (ein weiteres, bekannteres Belvedere in Potsdam befindet sich auf dem Pfingstberg). Im Jahr der Fertigstellung des Neuen Palais 1769, am Westrand des Parks Sanssouci, begannen außerhalb des Parkgeländes die Arbeiten für eine gärtnerische Nutzung. Am Südhang des Klausbergs wurden Obstbäume und Weinreben gepflanzt und zur architektonischen Verschönerung mehrere Gebäude gedacht, von denen lediglich das Belvedere und das zeitgleich errichtete Drachenhaus zur Ausführung kamen. Neben seiner schmückenden Funktion diente das Belvedere zu Lebzeiten Friedrichs des Großen der schönen Aussicht auf den Park Sanssouci und das Umland.

Nachdem an der ursprünglich S-förmigen, doppelläufigen Freitreppe an der Nordseite Feuchtigkeitsschäden auftraten, wurde sie 1839 saniert und in die noch heute bestehende Hufeisenform gebracht. Bei einer umfassenden zweiten Sanierung 1903 ließ Wilhelm II., der letzte deutsche Kaiser, in die Treppenwangen einen Anrichte- und Aufenthaltsraum für Bedienstete sowie Sanitäranlagen einbauen, um der kaiserlichen Familie kleine gesellige Aufenthalte in dem Aussichtsgebäude zu ermöglichen.

In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wurde das Belvedere fast vollständig zerstört. Durch Artilleriebeschuss im April 1945 brannte es aus und wurde in den folgenden Jahrzehnten nur notdürftig gesichert. Die Münchner Messerschmitt Stiftung entschied bereits 1990, den Wiederaufbau zu finanzieren. Nach einer aufwändigen Sanierung des Gebäudeinneren und des Außenbaus konnte das Belvedere 2002 der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg übergeben werden. Heute erstrahlt der obere Saal wieder mit seinem Stuckmarmor, dem rekonstruierten Deckenbild in der Kuppel und dem Eichenparkett in altem Glanz.

Wenn Ihr auch das Innere des Belvederes besichtigen wollt, achtet auf die Öffnungszeiten:
Mai bis Oktober: Samstag, Sonntag und Feiertag, 10–18 Uhr
November bis April: geschlossen
Letzter Einlass jeweils 30 Minuten vor Schließzeit