Winter 2001: Kurz vor der Einführung des
€uro rollen auf geheimen Routen Züge durch die Republik, in
denen das neue Geld transportiert wird. An den alten Gleisanlagen
in Lübeck arbeiteten damals nur noch wenige Männer und nur noch
wenige Güterzüge wurden hier abgefertigt. Daher erregte ein streng
bewachter Zug, der an einem verschneiten Weihnachtstag über diese
Gleise rollte, die Aufmerksamkeit der letzten verbliebenen
Arbeiter. Niemand durfte in die Nähe des extra für diesen Zug
abgesperrten und bewachten Gleises.
Zwei Freunde aber gelangten mehr zufällig als
wirklich in krimineller Absicht auf das Gleis und in einen Waggon.
Dort mussten sie mehrere Stunden ausharren, bis sie
ihr Versteck im Schutz der Dunkelheit unbemerkt von den Wachen und
vor Abfahrt des Zuges verlassen konnten. In den Stunden des Wartens
öffneten sie eine der
Kisten und staunten, als sie auf die frischen Banknoten und Münzen
starrten... Reichtum, wie sie ihn nur aus dem Fernsehen
kannten!
Die beiden Freunde nahmen sich einen Behälter
aus der Kiste und vernagelten sie wieder.
Sie
trauten sich nicht, ihren Fund vom Gelände zu nehmen und
versteckten ihn gemeinsam an ihrem Arbeitsplatz – einem
vermeintlich sicheren Ort. Zusammen wollten sie in ruhigeren Zeiten
gemeinsam entscheiden, was damit zu tun sei. Doch die Zeiten wurden
nicht ruhiger…
Nach
ihrer Entlassung, der Schließung des Geländes und der Zerstörung
einiger Gebäudeteile beschlossen sie, ihren Schatz zu retten und
sich endlich das Leben zu ermöglichen, von dem sie immer
träumten.
Einer
der beiden schlich sich auf das Gelände, um den Fund aus dem
Versteck zu holen und ihn an einem sichereren Ort zu verstecken. Da
er alleine war, hinterließ er in dem alten Versteck eine Nachricht,
mit Hinweisen auf das neue Versteck, falls ihm etwas
zustieß.
Und so
kam es.
Familie
und Polizei rätselten erfolglos, warum er sich nachts auf dem
Gelände herumtrieb, auf dem der von einer Güterbahn zerschmetterte
Körper morgens aufgefunden wurde.
Einer
wusste es.
Und
sagte nichts.
Und tat
nichts.
Schwieg.
Jahrelang.
Erst
jetzt, als alter Mann, selber schon dem Tode näher als dem Leben,
offenbarte er mir –seinemGroßneffen- sein Geheimnis und
vertraute mir die Lage des
ursprünglichen Versteckes an.
Ich
wende mich an Sie, weil ich gehört habe, dass Sie über Erfahrung im
Suchen versteckter Schätze haben. Ich traue Ihnen zu, unerkannt den
Schatz zu finden, achtsam und respektvoll damit umzugehen und vor
allem bei Entdeckung ihrer Suche durch Dritte nichts von diesem
Geheimnis preiszugeben!
Wenn
Sie also furchtlos sind und stark genug, die Aufgabe zu bewältigen,
dann setze ich mein ganzes Vertrauen in Sie! Suchen sie das alte
Versteck. Finden sie heraus, ob der verstorben Freund meines
Großonkels dort einen Hinweis hinterließ. Finden Sie heraus, ob der
Schatz noch existiert!
Und hier haben die beiden früher gearbeitet:
Lat: N53° 51.733' Lon: E10° 39.498'