Die alte Maria-Hilf-Kapelle die 1906 durch einen
Neubau ersetzt wurde.
(Foto: Archiv Franz Hauröder)
Station 1: Maria-Hilf-Kapelle
N 50° 23.988 E 007° 24.844
Die Maria-Hilf-Kapelle an der Brücke über den Mühlbach wurde im
Jahr 1906 von dem Miesenheimer Baumeister Johann Göddertz erbaut
nachdem der Vorgängerbau ein Jahr zuvor wegen Baufälligkeit
abgerissen werden mußte. Von der alten Kapelle weiß man jedoch
nicht wer der Stifter war noch wann sie errichtet wurde. Sie war
ebenfalls der Gottesmutter Maria geweiht und muß bereits zur Zeit
des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/71 gestanden haben. Aus
dieser Zeit ist überliefert, dass die Angehörigen von 44
Miesenheimer Männern, die zum Kriegsdienst eingezogen waren, jeden
Abend in dieser Kapelle für deren glückliche Heimkehr beteten.
Tatsächlich kamen 43 von ihnen lebendig zurück
Neben der Kapelle befindet sich ein Votivkreuz der Eheleute
Mathias und Elisabeth Hauröder aus des Mitte des 17. Jahrhunderts.
Aus Platzgründen hat der Seinmetz einige Buchstaben miteinander
verschmolzen. Das Schriftbild wirkt aus heutiger Sicht sehr
kryptisch und ließt sich wie folgt THEIS HAVREDER SEIN HAVSFRAW
ELISABETH. Das Ornament unter der Jahreszahl an der Basis des
Schafts ist ein Familien- bzw. Berufssymbol das entweder eine
Pflugschar für den Berufsstand des Landwirts oder eine
Schäferschippe für den Berufsstand des Schäfers darstellt.
Für die ersten Variablen der Zielkoordinate benötigt man zwei
Jahreszahlen.
A = Jahreszahl auf dem Votivkreuz
B = Jahr des Abriss der alten Kapelle
Station 2: Kapelle der Heiligen Dreifaltigkeit
N 50° 23.834 E 007° 25.216
Die Kapelle der Heiligen Dreifaltigkeit stammt aus dem Jahr
1947. Sie wurde von der Familie Hauröder-Weller als Dank für die
Verschonung Miesenheims von den Bombenangriffen des 2. Weltkriegs
gebaut. Das Relief im Inneren zeigt Gott Vater als Weltenherrscher
mit den Insignien Krone und Erdball, daneben ist Jesus als Erlöser
dargestellt und darüber schwebt der Heilige Geist in der Gestalt
einer Taube. Die Kapelle erhielt ihren Namen vermutlich in
Anlehnung an einen alten Bildstock der Heiligen Dreifaltigkeit der
damals schräg gegenüber stand und mittlerweile abgebrochen
wurde.
Auf dem Wegkreuz neben der Kapelle sind die Buchstaben IHS zu
lesen. Dabei handelt es sich um das sogenannte Jesusmonogramm womit
die ersten drei Buchstaben des griechischen Wortes für Jesus
gemeint sind. Das Symbol auf dem Sockel ist nicht der Buchstabe V
sondern diente zur Abwehr böser Mächte. Vermutlich stand das Kreuz
früher an einer Wegkreuzung an denen im Glauben unserer Vorfahren
böse Geister lauern konnten.
Für die nächsten Variablen der Zielkoordinate muß man das
Gittertor der Kapelle näher in Augenschein nehmen. Hier noch als
Hinweis: Auch durchgehende Stäbe können von einer Stelle nach zwei
Richtungen abgehen.
C = Anzahl der Stellen von denen 4 Stäbe in verschiedene
Richtungen abgehen
D = Anzahl der Stellen von denen 5 Stäbe in verschiedene Richtungen
abgehen
Station 3: Hochkreuz-Kapelle
N 50° 23.717 E 007° 25.591
Im Jahr 1848 wurde das barocke Heiligenhaus aus verputzem
Bruchstein für die Summe von 150 Talern errichtet. Die Idee ein
hohes Kreuz in einer Kapelle am Ende des Stationsweges zu errichten
stammte von dem damaligen Pastor Heinrich Sauerborn. Sein Vorgäner
Dr. Johannes Kraft spendete alleine 20 Taler für den Bau. Die
restliche Summe stammte aus weiteren freiwilligen Spenden und aus
dem Etrag des Klingelbeutels. Das 1,40 Meter hohe Kreuz im Inneren
wurde in Tirol angefertigt. Jedes Jahr geht am Samstag vor den 5.
bzw. 6. Fastensonntag eine Prozession „zur Sühne für alle
Kriegsgreul“ und „zum Dank für die Verschonung von
Miesenheim im Krieg“ zu dieser Kapelle.
Anfang des Jahres 2008 wurde von dem Miesenheimer Verein MiT
(Miesenheim im Team) ein Treppenaufgang aus 22 Basaltstufen
angelegt. Für die letzten Variablen der Zielkoordinate müssen diese
Treppenstufen genauer untersucht werden. Dabei ist nur die vordere
Steinreihe jeder Sufe von Bedeutung.
E = Wieviel Steinblöcke wurden insgesamt zum Bau der Stufen
gebraucht?
F = Eine Stufe hat eine Besonderheit. Diese läßt sich durch eine
Zahl ausdrücken.
Berechnung der Zielkoordinate
N 50° (F + C + 2).(B - A + 296)
E 007° (F x D + 6).0(E + C)
Quellen:
- Aufsatz von Gerd Waßweiler „Grabkreuze, Votivkreuze und
Unfallkreuze aus dem 16. bis 20. Jahrhundert in Miesenheim“
aus den Andernacher Analen 7, 2007/2008
- Beiträge von Gerd Waßweiler „Kapellen in
Miesenheim“ aus den Veranstaltungskalendern Miesenheim 2009
und 2010