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Der Weg des Scharfrichters - Die untote Hand Mystery Cache

Hidden : 3/13/2010
Difficulty:
4 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:


Am Final von Rollende Köpfe steht ganz in der Nähe eine Infotafel, gebt das Wort nach "Original:" in den Checker ein und ihr wisst wie es hier mit dem Weg des Scharfrichters und der untoten Hand weiter geht. Viel Spaß!


Du kannst deine Rätsel-Lösung mit certitude überprüfen.

"...Da geht was nicht mit Rechten Dingen zu, ich beschwöre sie, verehrtes Gericht, diese Frau ist eine Hexe!" Diese Worte lösten tumultartige Zustände im Stralsunder Gerichtshaus aus. Schließlich wurde nicht jeden Tag die Frau des Bürgermeisters Charisius bezichtigt, eine Hexe zu sein! Man schrieb das Jahr 1716, die Stadt erholte sich gerade langsam von der Belagerung und Einnahme der Stadt während des Nordischen Krieges, die im Jahr zuvor Stralsund erschüttert und Hunderte von Toten gekostet hatte. Scharfrichter Albert Friedrich schaute sich das Ganze mit unerschütterlicher Ruhe und Gelassenheit in seiner Funktion als Gerichtsdiener an. Er wusste, was unweigerlich kommen musste, aber noch niemand ausgesprochen hatte. Die Wasserprobe! Nur damit ließ sich klären, ob jemand eine Hexe war oder nicht! Da konnte der Bürgermeister noch so sehr beteuern, dass seine Gattin eine ehrenwerte Frau sei und nicht mit dem Teufel im Bunde stehe, wenn erst einmal ein solcher Verdacht öffentlich ausgesprochen wurde, hatten die Herren Richter kaum eine andere Wahl.

In diesem Fall gab es sogar Beweise. Der angesehene Ratsherr Christian Francke hatte bei einem Besuch beim Bürgermeister mit eigenen Augen gesehen, wie die Hausherrin allerlei verdächtige Kräuter in das Essen geschüttet und dabei Beschwörungsformeln des Teufels gemurmelt hätte. Aus Angst, ein verhextes und vielleicht vergiftetes Essen zu sich nehmen zu müssen, sei Francke sofort aus dem Haus geflüchtet und am nächsten Tag gleich bei Gericht vorstellig geworden, um seine Anklage auszusprechen. Ein anderer angesehener Bürger Stralsunds, ein Arzt, sagte aus, dass die Angeklagte vor ein paar Wochen unvermutet von einer schweren Krankheit geheilt worden war, ohne dass er ihr etwas verschrieben hätte. Als Dritter mischte sich noch der Bauer Joachim Brandt ein, der gesehen haben wollte, dass die Frau des Bürgermeisters vor zwei Tagen am Rande seines Feldes gestanden habe und kurze Zeit später wäre es über seinem Acker zu einem starken Hagelschauer gekommen und hätte einen Großteil der Ernte vernichtet. Der Bürgermeister beschwor daraufhin seine Frau, das Vaterunser aufzusagen. Ein besonderes Kennzeichen einer Hexe war es nämlich, bei der sechsten und siebten Bitte ins Stocken zu geraten und im Gebet nicht fortfahren zu können. Als sie das Vaterunser fehlerfrei herunter betete, atmete Charisius erleichtert auf.

Doch die Entscheidung des Gerichts und der Bürger im großen Saal stand noch aus. Schon bevor der Oberster Richter seine Anordnung kundtat, forderten erste Zwischenrufe die Hexenprobe, auch Wasserprobe genannt. Daher war es nicht weiter überraschend, dass dies dann auch die einstimmige Meinung des Gerichts war. Es half nun auch nicht mehr, dass der Bürgermeister als Stadtoberhaupt über viel Einfluss verfügte, diesen Schiedsspruch konnte niemand mehr abschmettern. Die Frau des Bürgermeisters Elvira Charisius wurde daraufhin festgenommen und am nächsten Tag zum Knieper-Teich gebracht. Eine berechtigte Frage ist, wie man eigentlich auf die Wasserprobe gekommen ist. Nun, man nahm wohl an, dass das Wasser spätestens seit der Taufe Jesu ein Zeichen Gottes ist. Und alles Schlechte würde von ihm abgestoßen werden, so also auch die Hexe.

Eine große Menge Schaulustiger hatte sich schon am Teich versammelt, um dem Spektakel beizuwohnen. Elvira wurde an Armen und Beinen gefesselt und zum Ende des Stegs geschleift, dabei murmelte sie leise beschwörend vor sich hin, was aber niemand mitbekam. Friedrich hatte zwei seiner Männer mit der Aufgabe betraut, die Wasserprobe vorzunehmen. Während ein Geistlicher das Geschehen im Namen Gottes überwachte, ließen die beiden Männer die gefesselte und bewegungsunfähige Frau an einem Seil ins Wasser herunter. Sank sie nun unter, so galt das für einen Beweis ihrer Unschuld, und man zog sie schnell wieder herauf; schwamm sie aber oben, so wurde sie für schuldig erklärt! Ein Raunen ging durch die Menge, als Elvira erst eine Zeitlang oben schwamm, um dann nach etwa 10 Sekunden langsam im Wasser zu versinken. Was sollte das nun bedeuten? Erst ging sie nicht unter und dann doch! War das ein eindeutiger Beweis, das die Frau des Bürgermeisters eine Hexe war? Die Meinungen waren geteilt, als die Männer mit der völlig durchnässten Frau wieder am Ufer ankamen. Eine heftige Diskussion entbrannte, bei der keine Seite von ihrem Standpunkt abwich.

Schließlich mischte sich der Stralsunder Scharfrichter in die Diskussion ein und schlug vor, nachdem die kalte Wasserprobe kein eindeutiges Ergebnis gebracht hatte, noch die heiße Wasserprobe abzuhalten, um ganz sicher zu gehen! Damit waren alle sofort einverstanden und die Vorbereitungen dafür wurden gleich in der Nähe vor einem Haus am Knieper-Teich getroffen, man wollte keine Zeit verlieren. Ein Kessel wurde mit Wasser gefüllt und zum Kochen gebracht. Dann tauchte man die rechte Hand der Angeklagten für 3 Sekunden in das siedende Wasser ein. Daraufhin wurde die verbrühte Hand in einen kleinen Sack eingebunden, den der Henker so sorgsam versiegelte, dass an der kranken Hand nichts gemacht werden konnte. Nach drei Tagen wurde der Sack vor Zeugen geöffnet und die Hand untersucht. War sie unbeschädigt geblieben, so wurde die Person für unschuldig erklärt; im anderen Fall war sie eindeutig als Hexe überführt.

Wie sah nun Elviras Hand aus? Die Haut wies eine leichte Rötung mit ein paar winzigen Bläschen auf. Wieder kein ganz eindeutiges Ergebnis, wie der Scharfrichter an den grimmigen Gesichtern um sich herum erkannte, die sich im Hexenturm versammelt hatten, wo Elvira drei Tage lang gefangen gehalten worden war. Was konnten sie tun? Der Scharfrichter ging im Kopf ein paar Methoden durch, die ebenfalls manchmal dazu eingesetzt wurden, eine Hexe zu überführen, doch diese waren noch unsicherer. Da gab es die Hexenwaage, bei der die Hexe gewogen wurde. War sie leichter, als sie vorher geschätzt worden war, galt sie als Hexe. Oder die Tränenprobe, wo ein Mangel an Tränen während der Folter als Zeichen der Schuld angesehen wurde. Es wurde gemutmaßt, dass nur das rechte Auge einer Hexe fähig war, drei Tränen zu vergießen. Er verwarf diese Ideen und machte stattdessen den Vorschlag, noch die Nadelprobe durchzuführen! Damit ließe sich hoffentlich endlich zweifelsfrei feststellen, ob Elvira mit dem Teufel im Bunde stand.

Nachdem sein Vorschlag angenommen worden war, trat Friedrich vor die Frau hin und riss ihr die letzten Fetzen vom Leib, so dass sie vollkommen nackt vor ihm stand. Zwei Männer traten hinzu, stützten und hielten die inzwischen völlig erschöpfte und apatisch wirkende Frau fest, während Friedrich ihren Körper nach auffälligen Warzen oder Muttermalen absuchte. Nichts erinnerte mehr an die einst stolze Frau des Bürgermeisters. Sie fing an, leise sinnloses Zeug vor sich hin zu brabbeln, was sofort den Unmut des Scharfrichters auf sich zog. Er verpasste ihr eine schallende Ohrfeige, woraufhin wieder Ruhe einkehrte. Als Friedrich ein großes auffälliges Muttermal an ihrer Hüfte entdeckte, scharten sich die Anwesenden enger um den Scharfrichter. Der zückte eine große Nadel und stach mitten in das Muttermal hinein. Kein Schmerzensschrei erklang und es floß auch keinerlei Blut aus der Wunde. Triumphierend beglückwünschten sich die Richter und Geistlichen, hatten sie es doch gleich geahnt! Nun war man sicher, ein "stignum diabolicum", ein Hexenmal, gefunden zu haben, was nun endgültig mit dem Tod auf dem Scheiterhaufen gleichzusetzen war.

Am darauffolgenden Tag fand auf dem Alten Markt die Hexenverbrennung statt. Elvira, an einen Pfahl gefesselt, schaute den Scharfrichter mit einem Blick an, der hätte töten können. Nichts erinnerte mehr an die teilnahmslose Frau von vor ein paar Stunden. Hatte sie allen nur etwas vorgespielt? Dann fing sie auch noch an, wieder leise Beschwörungen vor sich hin zu murmeln, ihren Blick diesmal auf ihre rechte Hand fokussiert. Friedrich ließ sich nicht beirren und zündete persönlich den Scheiterhaufen an. Gleich würde es vorbei sein. Im Hintergrund jaulte und jammerte Bürgermeister Charisius, der wohl nicht mehr lange die Geschicke Stralsunds leiten würde. Sein Ansehen hatte stark gelitten. Elvira schien derweil in eine Art Trancezustand zu verfallen, den sogenannten Hexenschlaf, in dem Hexen angeblich keine Schmerzen mehr verspürten.

Das Feuer leckte hoch und begann ihr schäbiges Kleid in Brand zu setzen. Im nächsten Moment stand die Hexe in Flammen. Friedrich wollte sich schon zufrieden abwenden, da bemerkte er durch die Flammen eine ungewöhnliche Bewegung. Das konnte nicht sein! Was er sah, ließ ihn frösteln. Das schien sein bisheriges Weltbild ins Wanken zu bringen. Elvira schien tatsächlich mit dem Teufel im Bunde! Das lichterlohe Feuer kam für einen Moment ins Stocken und erstickte kurz. Elvira, stark verbrannt, wurde wieder an ihrem Pfahl sichtbar, ihre Lippen bewegten sich, doch kein Laut war zu hören. Ihre rechte Hand hatte begonnen, ein Eigenleben zu entwickeln und schnürte sich langsam vom rechten verbrannten Arm ab. Dann ging alles ganz schnell. Das Feuer sprang wieder in die Höhe und durch die Flammen huschte ein Schatten und fiel auf den Boden des Alten Marktes. Es war tatsächlich die rechte Hand Elviras, die dort zuckend und qualmend zum Liegen kam, wie der Scharfrichter erkannte. Die Menschenmenge fing an zu schreien und begann kopflos vom Markt zu flüchten. Einige wenige, darunter auch Friedrich, näherten sich vorsichtig der Hand.

Da geschah es, die abgetrennte Hand richtete sich auf, ließ sich auf ihre fünf Finger fallen und flitzte davon, immer wieder Haken schlagend und mitten durch die aufgescheuchte Menge zwischen ihren Beinen hindurch. Was niemand ahnte, die untote Hand hatte von Elvira den Auftrag bekommen, die letzten Stationen in ihrem Leben aufzusuchen. Nur so würde es ihr möglich sein, von den Toten zurückzukehren. Die Beschwörungsformeln, die sie an den Aufenthaltsorten der letzten Tage leise vor sich hin gemurmelt hatte, hatten dazu geführt, dass diese Orte mit einem unsichtbaren Imprint versehen worden waren, sozusagen einem geistigen Fingerabdruck, der der untoten Hand den richtigen Weg weisen würde. An ihre Beschwörungen hatte sie gleichzeitig eine magische Wachstumsformel angehängt. Von Station zu Station würde die Hand also wachsen und zum Schluß hätte Elvira ihren Körper wieder, sie wäre unversehrt wiedergeboren und frei.

Scharfrichter Albert Friedrich hatte sich inzwischen vom ersten Schock erholt und versuchte in dem ganzen Durcheinander, die Verfolgung aufzunehmen. Er schnappte sich eine Fackel, die Nacht über Stralsund brach langsam an, und rannte der Hand hinterher. Er schwor sich, er würde die untote Hand jagen und zur Strecke bringen!

Versucht, den Weg des Scharfrichters nachzuvollziehen und begebt euch ebenfalls auf die Suche nach der untoten Hand!

Achtung: Ihr benötigt neben einer normalen Taschenlampe, Papier und Bleistift noch ein bestimmtes Hilfsmittel aus eurer erweiterten Cachergrundausstattung, um die untote Hand zu sehen und verfolgen zu können!

Deine Lösung für die Koordinaten des Final kannst du per Geochecker überprüfen. .


Diese Stralsunder Cacheserie um den Scharfrichter Albert Friedrich, die in Teilen auf historischen Tatsachen beruht, umfasst 4 Teile:

  1. Der Weg des Scharfrichters - Die Bewerbung (Mystery-Multi, etwa 30 min)

  2. Der Weg des Scharfrichters - Rollende Köpfe (Mystery-Multi, etwa 2-3 h)

  3. Der Weg des Scharfrichters - Die untote Hand (Nachtcache, etwa 2-3 h)

  4. Der Weg des Scharfrichters - Totenmesse (AC) (Mystery-Multi, etwa 1 h)

Wer noch nicht genug hat von mittelalterlichen Verschwörungen und Geschichten, Der Weg des Alchemisten und Der Weg des Badstubers bieten mehr als genug davon.


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