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Kleinbahn Hetzdorf - Eppendorf - Großwaltersdorf Mystery Cache

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saxony315: ... Zeit, für bessere Ideen!
... und Tschüss, dies sagt das Team saxony315

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Hidden : 8/30/2011
Difficulty:
5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

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... hier nun die Nummer XVII. der Kryptoserie.

Zur Serie gehören außerdem bisher:

  1. Teil ZERO - POLYBIUS-Code GC1MVFV - Kantors Ruh' in Augustusburg
  2. Teil ZERO - A - Flaggensignale GC1REMG - Zschopau-Badespaß in Kunnersdorf
  3. Teil ZERO - B - Lochstreifen GC1WT6W - Konrad Zuses Erbe in Bautzen
  4. Teil ZERO - C - Hieroglyphen GC1XWB4 - Lernschwester Linda in Chemnitz
  5. Teil I - Verschiebechiffre GC1MHHT - Bin's Zentrum ... in Chemnitz
  6. Teil II - CÄSAR-Chiffre mit Keyword GC1MHK3 - Franzosenfriedhof in Augustusburg
  7. Teil III - VIGENERE-Chiffre mit Zahlenmustern GC1MK6Y - DELTA LIMA ZERO GOLF YANKEE MIKE in Flöha
  8. Teil IV - VIGENERE-Chiffre mit Keyword GC1MPAG - Napoleons langer Arm ... in Flöha
  9. Teil V - PLAYFAIR-Chiffre mit Keyword GC1MMNA - Prinz Lieschen nahe Augustusburg
  10. Teil VI - Rotor-Verschlüsselungsmaschinen - die ENIGMA-Chiffre mit Spruchschlüssel GC1MT8Q - Nie gab's so wenig ... in Augustusburg
  11. Teil VII - Textseiten-Chiffre GC1PF14 - Schwedenlöcher bei Flöha
  12. Teil X - Geheimnachrichten ohne Schlüsselaustausch GC1N207 - ... da haut's die Miez vor'n Baum!!! in Erdmannsdorf
  13. Teil XI - Gartenzaun-Transpositionschiffre GC1N4KW - Der Roland zu Chemnitz in Chemnitz
  14. Teil XII - Sägezahn-Transpositionschiffre GC1NVK8 - Märchenhaftes in Augustusburg in Augustusburg
  15. Teil XIII - Rotationsschablonen-Chiffre GC1NT88 - Villa derer von Einsidel in Flöha
  16. Teil XIV - Semagramme GC1HRNV - Adoptivling 56 - Stauklappenwehr Flöha/Plaue in Flöha
  17. Teil XVI - Dr. Richard-Sorge-Code GC2FF31 - ... hoch über'm Höllengrund in Falkenau


Die Kleinbahnlinie Hetzdorf - Eppendorf - Großwaltersdorf


Mit den Dampfeisenbahnen enstand in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein Verkehrsträger, der imstande war, den völlig neuen Anforderungen der sich entwickelnden Industrie in vielerlei Hinsicht gerecht zu werden. Die Eisenbahn war schneller, sicherer und billiger als jedes bisher verwendetes Verkehrsmittel.
In außerordentlich raschem Tempo entstanden deshalb immer neue Eisenbahnlinien. Den Auftakt dazu gab die 6,04 Kilometer lange Ludwigseisenbahn von Nürnberg nach Fürth. Neben zahlreichen Passagieren beförderte der erste Zug am 7. Dezember 1835 auch ein erstes Frachtgut: Bier. Statt bisher 25 Minuten mit der Pferdekutsche benötigte man jetzt nur noch zehn. Eine ganz andere Sache als dieses Bähnelchen war die zweite deutsche Eisenbahn von Dresden nach Leipzig. Dort mußten erstmals in Deutschland Tunnel und größere Brücken gebaut werden. Doch die Techniker schüttelten alle Zweifel an der Durchführung dieser Projekte ab, und am 7. April 1839 zog die nach ihrem Erbauer benannte „George Stephenson“ den ersten sächsischen Zug an, obwohl im Jahr zuvor in Übigau mit der Saxonia bereits die erste deutsche Lok konstruiert wurde. An diese Bahnen anschließend wuchs das deutsche Eisenbahnnetz bis 1850 auf rund 5900 km an.
Schmalspurbahnen waren schon aus den dreißiger Jahren aus England bekannt und in einzelnen europäischen Ländern bereits angewandt, zum Beispiel in Belgien, Frankreich und Österreich.
Im Deutschen Bund wurden Schmalspurbahnen erstmals in Oberschlesien 1854/55 zum Gütertransport genutzt. Zum Teil noch mit Pferden betrieben, dienten sie hauptsächlich der Verbindung wichtiger Gruben und Hüttenwerke des Kattowitzer Reviers mit den Hauptbahnen. Diese oberschlesischen Bahnen hatten einheitlich 785 mm Spurweite und waren oft nur ein oder zwei Kilometer lang.
Die erste umfangreichere Diskussion über den Wert von Schmalspurbahnen ging von Sachsen aus, dem deutschen Staat, der wegen seiner expansiven industriellen Entwicklung an einer dichten verkehrsmäßigen Erschließung auch abseits gelegener Gebiete interessiert war und wo gleichzeitig der hohe Staatsanteil am Eisenbahnbesitz die finanziellen Voraussetzungen für den Bau auch weniger ertragreicher Bahnen bot. Trotzdem orientierte man auch hier zuerst auf regelspurige Nebenbahnen, zum Beispiel Flöha- Reitzenhain-Komotau (1875), Annaberg-Schwarzenberg, Annaberg- Komotau, Pockau-Neuhausen(1876).
1881 wurde die erste sächsische, vom Staat gebaute Schmalspurbahn von Wilkau nach Kirchberg mit 6,7km Länge eröffnet, die in den Folgejahren noch erweitert wurde und eine beachtliche Entwicklung der Schmalspurstrecken in Sachsen einleitete. Allein in den zwölf Jahren bis 1893 wurden 19 Linien gebaut, 1897/98 noch vier dazu. Weitere entstanden 1902, 03, 13, 17 und 21 meist als Verbindungsstrecken zwischen den bereits bestehenden. Dadurch entstanden wahrliche Schmalspurbahnnetze, von denen die um Mügeln und Wilsdruff besonders auffällig sind. 1920 verfügte Sachsen über 520 km Schmalspur, meist 750 mm, was ca. 17% des Normalspurnetzes entsprach.
Erst 1881 tauchte der Gedanke, den durch seine Spielwarennfabrikationen bekannnten Ort Eppendorf in das sächsische Staatsbahnennetz aufzunnehmen, erneut auf. Es stellte sich aber heraus, daß für die meisten der beteiligten Orte der Bau einer regelspurigen Nebenbahn von Berthelsdorf über Brand und von dort geteilt über Müdisdorf nach Großhartmannsdorf beziehungsweise über St. Michaelis bis Langenau vorteilhaft sei, besonders wegen des Erzbergbaus. Diese Bahnlinien wurden 1889 und 1890 verwirklicht. Heute ist nur noch letztere in Betrieb. Eppendorf blieb zunächst ohne Eisenbahn.
Die Hoffnungen auf ein Eisenbahn hinterließen ihre Spuren. Einige Unternehmen, zum Beispiel die Kistenfabrik Robert Bellmann (1886) und die Schuhfabrik Haug & Leonhardt (1891), wurden neu gegründet, andere, Fabrik Metzdorf von Spinnerei zu Parkettproduktion (1878), wurden umgerüstet.
Für die hier angesiedelte Leichtindustrie waren zwar relativ geringe Massen, dafür aber große Volumina an Rohstoffen und Produkten an- und abzutransportieren. Dazu waren die vorherrschenden Pferdefuhrwerke völlig uneffektiv und eine Kleinbahn äußerst günstig.
Der Bau einer solchen Kleinbahn wurde erst erreicht, nachdem die Ständeversammlung in Dresden 1889/90 den Bau einer Schmalspurbahn von Hohenfichte nach Eppendorf, dem Vorschlag der sächsischen Regierung entsprechend, genehmigt hatte. Die schmale Spur wurde gewählt, um den Windungen des Lößnitztales folgen und die Fabriken unmittelbar anschließen zu können.
1892 - wahrscheinlich im Frühjahr - begann der Bau. Als Anfangspunkt der Strecke wählte man jedoch nicht wie geplant Hohenfichte, sondern eine eigens zu diesem Zweck errichtete Bahnstation nahe der Hetzdorfer Brücke. Bereits 1875 wurde eine Normalspurstrecke von Flöha über Pockau nach Marienberg eingeweiht. An diese schloß man nun die Schmalspurbahn an und mußte das kleine Gleis nicht bis Flöha errichten. Dieser Bahnhof Hetzdorf - 291,88 m über dem Meeresspiegel - hatte also ausschließlich den Charakter eines Umlade- bzw. Umsteigebahnhofs.
Das Bahnhofsgebäude wurde, wie das ein Jahr später in Eppendorf errichtete, anders gebaut als die umliegenden an den regelspurigen Strecken. Dieser Typ - die Klinkerbauweise - ist sehr selten anzutreffen.
Das Gleis wurde von Hetzdorf aus ca. 1200 m entlang der Flöha und der Pockauer Flöhatalbahn gelegt, ehe man dann über die einzige Flöhabrücke einer Schmalspurbahn in das Lößnitztal mündet. Am untersten Abschnitt dieses Tales liegt Metzdorf - heute Ortsteil von Hohenfichte - mit seiner bereits erwähnten Parkettfabrik, oberhalb derer man den ersten Haltepunkt, Metzdorf - nach der Eingemeindung „Hohenfichte“ -, einrichtete. Die Haltepunkte waren nur mit dem Nötigsten, Warteraum und zum Teil Toilette, ausgestattet. Dem bis Eppendorf fast durchgängig bewaldeten Lößnitztal weiter folgend gelangt man nach Lößnitzthal, einem Ort, der administrativ teilweise Breitenau und Hohenfichte zugehörig ist. Er ist eine typische Industriesiedlung. Um die Jahrhundertwende gab es dort mehrere - vier? - Fabriken, darunter eine Selfaktorspinnerei mit selbständigen, d.h. wasserkraftunabhängigen Spinnereimaschinen, in der Grobgarne für Militärdecken und Scheuertücher gesponnen wurden, und eine Lackfabrik. Auch hierher kam ein Haltepunkt. Im nahegelegenen Hammerleubsdorf baute man eine Haltestelle, die sich von den Haltepunkten dadurch abhob, daß sie mehrgleisig war und entgegenkommende Züge hier kreuzen konnten. Außerdem sollten hier Güter aus und für Gahlenz umgeschlagen werden. Die Lößnitz mehrmals überqerend erreichte man die Fabrik Gersberg. Kurz zuvor passierte man das Bergmännel. In mühevoller Arbeit wurde dieses kulturhistorisch einmalige Werk von Carl August Nendel auf dem Weg von Leubsdorf zum Bergwerk im Freiberger Revier 1830 geschaffen. In der Gersberger Fabrik wurden Lumpen zerrissen und ebenfalls zu Grobgarnen für derbe Tücher versponnen. Anschließend kam man zum Bahnhof Eppendorf, vorläufig Endstation dieser 9,77 km langen Strecke. Dieser, mit zehn Gleisen und zirka 20 Weichen größte Bahnhof der Strecke, lag mit 428,44 m üNN 136,56 m höher als der in Hetzdorf, was bedeutete, durchschnittlich 13 bis 14 Promille Steigung zu bewältigen (auf 100 m Länge 130 bis 140 cm Höhe). Die größte Steigung bis Eppendorf lag bei 25 Promille. Die Geraden waren zwischen 4 und 450 Meter lang. Der kleinste Bogenradius der meist 15 Meter langen Schienen der Form S 33 betrug etwa 100 m. Der Extremwert bei anderen Bahnen lag bei 40 m. Diese Großzügigkeit in der Streckenführung wird später noch von Bedeutung sein. Durch erhebliche Ablagerungen in der Talsohle der Lößnitz ist die Mäandrierung (Schlängelung) des Baches sehr ausgeprägt. Es mußten deshalb - einschließlich der späteren Erweiterung - 25 größere und kleinere Brücken über die Flöha (eine) und die Lößnitz und einige Nebenbäche gebaut werden.
Bei der Eröffnung am 1. Dezember 1893 wurde der erste Personenzug feierlich in Eppendorf empfangen.
Für den stets mäßigen, aber konstanten Personenverkehr waren drei Zugpaare eingesetzt, meistens mit vier oder fünf Wagen für Fahrgäste und einem Gepäckwagen besetzt. Bis 1929 nutzte man ausschließlich Wagen vierter Klasse - in ihnen standen Holzbänke mit einer Leiste als Lehne. Ab 1930 führte man auch einen Wagen dritter Klasse mit, der mit geschweiften Sitzbänken und ebensolchen Lehnen ausgestattet war und ein Abteil zweiter Klasse mit Lederpolsterung hatte. Oftmals wurden an die Personenzüge - deren zulässige Höchstgeschwindigkeit bei 25 km/h lag - auch leere Güterwagen angehängt.
Die Bimmelbahn transportierte natürlich nicht nur für die Industrie. Der Bahnhof Eppendorf für Großwaltersdorf, Kleinhartmannsdorf und Eppendorf genauso wie Hammerleubsdorf für Gahlenz Umschlagplatz für landwirtschaftliche Produkte. Für den Transfer vom bzw. zum Bahnhof diente jedoch weiterhin das Pferdegeschirr, was vor allen Dingen für Großwaltersdorfer Bauern sehr zeitaufwendig war. Besonders die Großbauern forderten deshalb eine Erweiterung der Bahn.
Entsprechend diesen Forderungen genehmigte die Ständeversammlung in Dresden 1913 die Verlängerung der Strecke von Hetzdorf über Eppendorf hinaus bis nach Großwaltersdorf. Im September 1914, also dem zweiten Kriegsmonat, begann der Bau der 3,79 km langen neuen Anlage, die ausschließlich über Wiesen und Felder an der oberen Lößnitz und am Großwaltersdorfer Dorfbach führte. Zwischen den Bahnhöfen Eppendorf und Großwaltersdorf wurden weitere 39 Höhenmeter bewältigt, 20 davon auf dem Kilometer zwischen Haltepunkt und Bahnhof des neu angeschlossenen Orts. Die größte Streckenneigung der nun 13,56 km langen Linie lag nun zwischen dem neuen Haltepunkt und Endlers Gut. Auf 680 m Länge betrug der relative Höhenunterschied 34 m.
Der erste Zug fuhr am 1. November 1916 in Großwaltersdorf ein. Die Erweiterung der Bahn forderte vom sächsischen Staat nicht nur die leider unbekannten Baukosten; an Eppendorfer und Großwaltersdorfer, die durch die Gleisanlagen Landeinbußen hatten, wurden 33.249,58 Mark Entschädigung gezahlt.

Einblicke in den Fahrplan



  Ab  Großwaltersdorf            5.10            10.20           15.12           19.40

An  Eppendorf                     5.23            10.33           15.25           19.53

Ab  Eppendorf                     5.32            6.04             10.40           15.30       20.00

An  Hetzdorf                        6.07            6.39             11.15           16.05       20.35

Ab  Hetzdorf                        6.12            7.37             11.22           16.15       20.45

An  Chemnitz                       6.49            8.09             12.03           16.56       21.25

Ab  Chemnitz                       -                  6.20             11.54           17.21       19.33

An  Hetzdorf                        -                  6.54             12.46           18.22       20.19

Ab  Hetzdorf                        -                  7.00             12.50           18.35       20.50   

An  Eppendorf                     -                  7.41             13.31           19.07       21.31

Ab  Eppendorf                     4.35            7.47             13.46           19.14       -

An  Großwaltersdorf             4.45            8.03             14.00           19.30       -



Doch auch- und vor allem- war dieser Transportweg für leichtverderbliche Güter, zum Beispiel aus der Landwirtschaft, vorteilhaft. Jeden Tag wurden allein in Großwaltersdorf bis zu vierzig Milchkannen aus dem Lehngericht Großwaltersdorf und dem Rittergut Gränitz für die Molkerei in Chemnitz verladen. Die Bauern lieferten hauptsächlich Kartoffeln, Getreide, Stroh, Heu, Flachsstroh, Rinder, Schweine und anderes ab und bezogen dafür über die Bahn Jungvieh, Mineraldung aus Lommatzsch, Bierfässer aus Chemnitz Kappel, Kanalisationsjauche aus Chemnitz- Fürth für Großwaltersdorf.
Für die Industrie beförderte die Bimmelbahn Holz, Wolle, Glas und weitere Rohstoffe zu den Standorten hin, Spielzeug, Garn, Gewebe, Schuhe, Bretter, Möbel, Parkett und vieles mehr. Jeden Tag wurden etliche Kohlewaggons entladen, an den Bahnhöfen, am Gaswerk, an der Lößnitzthaler und Metzdorfer Fabrik. Etwas später, in den zwanziger Jahren wurden allein in Lößnitzthal Täglich zwei Güterzüge mit je 3-4 Waggons ent- bzw. beladen. Es ist also anzunehmen, daß dies vor dem Krieg ähnlich war. In Hammerleubsdorf, wo selbst kaum Industrie seßhaft war, wurden hauptsächlich Güter für Gahlenz umgeschlagen, neben Landwirtschaftsprodukten vor allem Holz für das Sägewerk.
Während des 1. Weltkrieges wurde unsere Bimmelbahn um mehr als ein Drittel erweitert. Großwaltersdorf hatte endlich seinen mehrmals erwogenen Eisenbahnanschluß. Und doch begannen in dieser Zeit erste für die Bahn ungünstige Entwicklungen.
Männer, das heißt auch Eisenbahner mußten an die Front, Loks wurden für Feldbahnen abgezogen. Es gab viele Probleme, den Personen- und Güterverkehr aufrechtzuerhalten. Die erste Krise war da.
1920 wurde unsere Bahn mit dem gesamten Netz der Sächsischen Staatsbahnen vom Deutschen Reich übernommen.
Mit dem Voranschreiten der Inflation der Reichsmark bahnte sich der nächste schwere Schlag für die Bahn an. Der Großteil der Menschen hatte zur Zeit der Währungsreform im November 1923 kaum genug Geld, sich zu ernähren, geschweige denn, mit der Bimmelbahn zu fahren. Die kleinere Industrie lag völlig darnieder, der Gütertransport war rückläufig. Die Folge waren Entlassungen im Personal. Bereits zu dieser Zeit mußten viele Schmalspurbahnen von den Hauptbahnen „durchgeschleppt“ werden. Von den 33 sächsischen Kleinbahnen waren Anfang der 30er Jahre nur zehn rentabel. Die Linie Hetzdorf-Eppendorf-Großwaltersdorf verschluckte damals jährlich 10 000 -12 000 Reichsmark.
Zu Beginn der vierziger Jahre hielt auch in Eppendorf die Kriegsproduktion Einzug. Im Hauptgebäude der vormaligen „Planet GmbH“ wurden von der Firma Roger Kanert, Berlin, Uniformen produziert. Das war die erste Textilproduktion von Eppendorf, obwohl das ein typischer Wirtschaftszweig dieser Gegend war. In den beiden letzten Kriegsjahren begann man auch gegenüber der alten Turnhalle für die Front zu arbeiten. Es handelte sich wahrscheinlich um Munition, ist aber wegen der Geheimhaltung nicht belegbar. Trotz allen Aufschwungs konnte sich die Bimmelbahn finanziell nicht selbst tragen.
Unter den unzähligen, wahrscheinlich etwa 58 Millionen Opfern des Krieges waren auch zwei Eisenbahner. Am 16. April 1945 - es lag noch Schnee - kamen bei einem Tieffliegerangriff auf die Kleinbahn in der Nähe von Metzdorf der Großwaltersdorfer Lokheizer Paul Streubel und der in Mittelsaida wohnhafte, erst aus Ostpreußen zugezogene Lokführer Fritz Benning ums Leben. Durch einen Einschuß im Kessel strömte Dampf aus, und die Maschine kam zum Stehen. Hilflos stürzten die Passagiere aus den Wagen und stolperten durch den kniehohen Schnee davon.
In der Kriegszeit mußten oft auch Gefangene aus polnischen und sowjetischen Armeen, die in der Gegend bei Bauern oder Handwerkern im Dienst standen, mit der Bimmelbahn zu Arbeitseinsätzen fahren, entsprechend den damaligen Notwendigkeiten. Bemerkenswert ist auch die Tatsache, daß während des Krieges die Glocken der Großwaltersdorfer Kirche mit der Kleinbahn und danach mit der Hauptbahn nach Hamburg gefahren wurden. Eine der - für uns unerklärlich - abhanden gekommenen Heiligtümer der Großwaltersdorfer wurde in Hamburg wiedergefunden und später zurückgebracht; sie läutet noch heute.
Im Frühjahr 1945, als die Amerikaner fast bis Chemnitz vorgedrungen war, erhielt eine Volkssturmabteilung den Befehl, die Hetzdorfer Brücke zu zerstören, um den Vormarsch zu stoppen bzw. zu verzögern. Dank der Besonnenheit des Offiziers Uhlich aus Augustusburg, der vorsätzlich den Befehl verweigerte, gelang es, dieses Wahrzeichen der Geschichte zu erhalten.
Alle Fahrzeuge haben etwas Faszinierendes an sich, Autos, Motorräder, natürlich auch die Eisenbahn. Besonders Kinder waren regelrecht begeistert. In Großwaltersdorf standen die Kleinen oft am Bahndamm und sangen: „Puff, puff, puff, zenn Endler nuff, bim, bim, bim, zenn Bohnhof nimm!“
Aber auch für Erwachsene, für die die Bimmelbahn oft Alltag war, hatten ihre Idioms: Besonders große Zigarren waren zum Beispiel „länger wie dor Achte-Zuch“, weil an diesen unterwegs oftmals leere Waggons von den Anschlußgleisen angehängt wurden. Verschiedene Tätigkeiten waren zeitlich mit der Durchfahrt des Zuges verbunden.
Viele Leute machten Witze über das „Bahnl“, auch wegen seiner Geschwindigkeit. Für die Reisenden war das Umsteigen in Hetzdorf bei der Heimkehr immer etwas Besonderes; man fühlte sich in der Heimat, spürte die Nähe des zu Hause.
Doch die Kleinbahn hatte auch ihre Härten. Leute, die in Chemnitz arbeiteten, fuhren von Oktober bis März im Dunklen los und kamen erst zurück, wenn die Sonne wieder verschwunden war. Sie lebten sechs Tage in der Woche nur, um zu arbeiten, zu essen, zu schlafen und wieder zu arbeiten. Sonntags saßen sie dann mit der Familie zusammen oder mußten im Haushalt weiterarbeiten.
Auch die Oberschüler nutzten die Kleinbahn, nach Flöha zu gelangen, hinzu wurden Vokabeln gelernt, rückzu das Skatspielen. Überpünktliche hatten auch mal Pech und sahen das Schlußlicht nur noch von Weitem. Dann wurde das Fahrrad geschnappt und unterwegs zugestiegen, bei dem Tempo kein Problem.
Das „Bahnl“ überquerte mehrmals die Straße und einige Wege. Die Sicherungsanlagen waren sehr bescheiden. Es gab keine Schranken. Etliche Meter vor den Übergängen standen Schilder für die Lokführer, damit diese zur rechten Zeit hupten. An jeder Kreuzung bimmelte die Lok, auf dem Ortsgebiet von Großwaltersdorf beinahe durchgängig, um die Bauern vor dem herannahenden Zug zu warnen.

... und hier einige besonders schöne Modellbau-Ipressionen der ehemaligen Kleinbahn

... noch mehr Informationen zur Bahn

... und nunmehr hier die Cachedaten im VERNAM-Chiffre (CCITT2 - nicht1!!!) - ein Drive-in, wenn die Aufgabe gelöst ist!


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... und hier der Keysatz - eingetragen übrigens ab Position 37 auf den Ciphertext im Binärcode ;-)


11101 01010 01000 01011 11101 01000 10110 00100 11101 01010 10111 01001 00010 11011 11101 11000 01011 10111 11000 11011 01111 10100 01100 10001 11101 11010 00101 01101 00100 10001 01110 10010 11001

Happy Hunting - dies wünscht wie immer das Team saxony315

PS mit wichtigem Hinweis - gegeben zu Flöha, den 5.9.2011 um 19:13 Uhr: wenn die Bits seriell notiert werden, dann gibt es je nach Lesegerät, aber auch nach angewandter Literaturquelle eine umgekehrte Anordnung des Musters (natürlich nur innerhalb eines 5-Bit-Blockes)!!!

Additional Hints (Decrypt)

- vpu yvrtr jvrqre na qre nygra Fgryyr - qre Mnha vfg arh trfrgmg haq qnzvg qvr Qbfr irefpujhaqra - arora qrz tebßra syrkvoyra Nojnffreebue hagre rvarz Fgrva - zvg qrz nygra TNEZVA-RGERK yvrtra qvr Xbbeqvangra rgjn 10 Zrgre vz BSS - qnf Pbqvreiresnuera ung avpugf, nore nhpu tne avpugf zvg qrz ibenatrfgryygra Grkg mh gha - nyyr Vasbezngvbara orsvaqra fvpu vz Pvcuregrkg, qrz Xrl fbjvr qre Orfpuervohat, jvr'f trznpug jveq! - Irezrex ibz 18.10.2012: frue ahrgmyvpure Yvgrengheuvajrvf: Puvssevreznfpuvara haq Ragmvssrehatftreägr vz Mjrvgra Jrygxevrt Frvgr 91 ss. - ... qvr Q-Jreghat orehug avpug mhyrgmg nhs qre Gngfnpur, qnff qre Fpuyüffry no 37 haq avpug no 1 bqre 36 rvatrfrgmg jveq!!!

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)