Das Leipziger Messe Hotel
Ein schickes und edel glänzendes Behältnis, für dessen Auffinden
ihr das Messegelände nicht betreten braucht. Den Schlüssel werdet
ihr schon irgendwie finden. Legt ihn aber bitte mit Sorgfalt wieder
zurück.
Mit ihrer über 800-jährigen Geschichte ist die Leipziger Messe
eine der ältesten der Welt.
1015 war die erstmalige Erwähnung Leipzigs als "urbs Lipzi". Am
Schnittpunkt der beiden großen Handelsstraßen Via Regia (Paris -
Nowgorod) und Via Imperii (Bergen - Rom) entwickelte sich in der
kleinen Siedlung ein reger Handel zwischen weit gereisten
Kaufleuten. Zum Schutz der Märkte und der Kaufleute entsteht die
deutsche Burg "Libzi".Um 1165 verlieh der Meißner Markgraf Otto der
Reiche der Stadt Leipzig das Marktrecht. Im Jahre 1497 erhob Kaiser
Maximilian I. die bisherigen Jahrmärkte zu Reichsmessen. Das
bedeutete, dass im Umkreis von 15 deutschen Meilen (rund 115 km)
keine andere Stadt das Recht hatte, ebenfalls Messen abzuhalten.
Auf der Grundlage dieses Privilegs entwickelte sich Leipzig nach
allen Richtungen im Verlaufe der Jahrhunderte kontinuierlich zu
einem der bedeutendsten Handelsplätze Europas.
Im Jahre 1895 erfolgte die Umstellung von der Warenmesse zur
weltweit ersten Mustermesse. Dem 1904 vollendeten Städtischen
Kaufhaus folgten zahlreiche weitere Messehäuser, welche bis heute
das Bild der Leipziger Innenstadt prägen. Von nun an wurden die
Waren nicht mehr direkt vor Ort verkauft. Durch die Präsentation
von Mustern wurden Handelsverträge geschlossen, auf deren Grundlage
dann der Transport der Ware in vorher vereinbarter Menge und
Qualität und zu vereinbarten Konditionen vom Hersteller zum Kunden
erfolgte.
Das Logo der Leipziger Messe mit zwei übereinandergestellten M
wurde für die Herbstmesse 1917 entworfen und stellt den Begriff
Mustermesse dar. Georg Baus wurde von Erich Gruner beauftragt, 1921
ein Corporate Design für die Messe zu entwerfen, eines der ersten
weltweit. Ab 1964 war das Messemännchen eine populäre
Werbefigur.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam auch die Leipziger Messe vorerst
zum Erliegen. Am 8. Mai 1946 öffnete die erste Leipziger Messe nach
dem Kriegsende, die von den Veranstaltern Friedensmesse genannt
wurde, im Ring-Messehaus. Man wollte Normalität und Leistungskraft
demonstrieren. Auch westdeutsche Aussteller waren vertreten. In den
darauffolgenden Jahren entwickelte sich die Leipziger Messe
allmählich zu einem wichtigen Zentrum im Ost-West-Handel.
Alljährlich fand nun eine Frühjahrsmesse und eine Herbstmesse in
Leipzig mit Ausstellern aus Ost und West statt und bot der DDR vor
allem bis 1970 die Möglichkeit, ihre technische Leistungsfähigkeit
mit dem „Weltniveau“ zu vergleichen. Nach dem Ende der
DDR fielen auch die speziellen Bedingungen weg, unter denen die
Leipziger Messe ihre herausragende Stellung entfalten konnte.
Innerhalb kurzer Zeit musste sich die Messe völlig veränderten
Bedingungen anpassen. Die bisherigen Universalmessen (jährlich im
Frühjahr und Herbst) wurden nun durch Fachmessen ersetzt. Durch
diesen Schritt und die Verlegung der Messe vom alten Messegelände
zur 1996 eröffneten modernen neuen Messe am Stadtrand, konnte die
Leipziger Messe im Wettbewerb mit den Standorten Frankfurt am Main,
Düsseldorf, Köln, Berlin, München und Hannover bestehen.
2001 bietet die Leipziger Messe als erste deutsche
Messegesellschaft im Internet ganzjährig einen tagesaktuellen
mobilen Infodienst zu allen Messeveranstaltungen an. Die Leipziger
Messe GmbH mit ihren etwa 35 Messen im Jahr gehört mittlerweile zu
den zehn größten Messegesellschaften in Deutschland.