Wir schreiben das Jahr 2407. Die
gesamte Welt befindet sich seit 63 Jahren im Krieg - im Krieg
Mensch gegen Maschine. Die seit Beginn des 19. Jahrhunderts von
Menschenhand geschaffenen und immer weiter verfeinerten Maschinen
haben im Jahr 2219 gegen Ihre Schöpfer rebelliert und weiteren
Gehorsam verweigert. Über eine friedliche Koexistenz der Maschinen
und der Menschen auf der Erde wurde über Generationen verhandelt,
jedoch immer ohne zählbare Ergebnisse. Die intelligenten Maschinen
- genannt Mechabots - wussten, dass sie nur auf Zeit spielen
müssen, um die alleinige Herrschaft über den Planeten zu
übernehmen. Die vom Menschen im 20. und 21. Jahrhundert geschaffene
Umweltverschmutzung und die daraus resultierende Klimaerwärmung
würde im Laufe der Jahrhunderte für die Menschen ein Leben auf dem
Planeten unmöglich machen. Den Maschinen machte dieser Klimawandel
jedoch nichts aus. Die Menschen wussten dies, wurden von den
Mechabots jedoch trotz fortgeschrittener Wissenschaftserkenntnisse
daran gehindert, die Wirkung dieser Umwelteinflüsse zu reduzieren.
Das Wissen zur Umkehr der Umweltkatastrophe stand bereit, die
Technik konnte jedoch ohne Mithilfe der Maschinen nicht gebaut
werden. Um das Überleben der Menschheit zu ermöglichen, musste der
Kampf gegen die rebellischen Maschinen gewonnen werden.
Der Plan der Menschheit sah vor, die Anführer der Maschinen
außer Gefecht zu setzen und mit den restlichen Maschinen über eine
friedliche Koexistenz unter Leitung der Menschheit zu verhandeln.
Zur Planung und Ausführung dieses Planes gründeten die vereinten
Nationen das sogenannte Kommandozentrum, welches durch eine
Handvoll ausgewählter Wissenschaftler, Strategen und Militärs
besetzt wurde. Damit das Kommandozentrum in Ruhe den Plan
entwickeln und die Ausführung überwachen konnte, wurde es in aller
Abgeschiedenheit unterirdisch angelegt. Für die an der
Erdoberfläche agierenden Personen wurden in einem
komplizierten Verfahren besonders geeignete Personen ausgewählt,
denen besondere Kräfte und Überlebenskünste mittels Nanotechnologie
eingepflanzt wurde. Diese Nanotechnologie bestand aus winzig
kleinen Maschinen, auf die die Mechabots keinen Einfluss hatten und
nur der Menschheit gehorschten. Diese Nanotechnologie wurden den
auf der Erdoberfläche agierenden Personen - sogenannten Ultimaten -
intravenös eingesetzt. Über die Blutzirkulation kamen die
Nanomaschinen an die für sie vorgesehene Stelle im Körper und
dockten an die dort befindlichen Zellen an. Die Nanomaschinen
veränderten die DNA und die Gehirnstruktur der Ultimaten und geben
Ihnen besondere Kräfte.
Diese Geschichte handelt vom Ultimaten Taylor, dem vor 3 Monaten
seine Portion Nanomaterial verabreicht worden war. Er bemerkte seit
kurzer Zeit die Wirkung der vom Kommandozentrum gesteuerten
Visionen und entwickelte "hellseherische Fähigkeiten".
Einer der Schachzüge für den Kampf gegen die Maschinen ist die
Spionage eines Stützpunktes der Mechabots im Rheinland. Es handelt
sich hier um ein weit verzweigtes, ebenfalls unterirdisches
Labyrinth in einem Hügel. In diesem Labyrinth werden von den
Maschinen Ihre Nachkommen hergestellt. Der Stützpunkt wurde von
einem riesigen Mechabot bewacht - dem Giganten. Taylors Mission ist
die Auskundschaftung des Giganten und die Installation einer
Abhöreinrichtung. Aus diesem Wissen entwickeln die Wissenschaftler
und Strategen dann den Plan zur Besiegung der Mechabots.
Das Kommandozentrum besass die Möglichkeiten, Menschen durch die
Dimensionen zu transportieren, um sie an den Einsatzort zu bringen.
Es wurde keine "Teleportation" eingesetzt, so etwas ist Science
Fiction. Vielmehr gelang es den Wissenschaftler zu Beginn des 23.
Jahrhunderts die Kontrolle über die Verbindungen der 3 Dimensionen
zu erhalten. Durch Verschiebung der Dimensionsverknüpfungen konnten
Menschen zeitlos an einen anderen Ort der Welt geschickt werden.
Die Menschen wurden dazu in eine Narkose gesetzt und durch
"Faltung" der Dimensionen zum Zielort transportiert. So auch
Taylor...
Als er aufwachte, lag er mitten auf einem ehemaligen Parkplatz vor
einem verfallenen Vereinsheim auf der Goltsteinkippe. Durch die
Nanofähigkeiten wusste er ohne weitere Untersuchung, dass er sich
an den Koordinaten
N50 50.858, E006 22.269 befand.
An diesem Platz standen vor langer Zeit hin und wieder Autos, dass
konnte er durch den Kontakt seiner Hände mit dem Boden
fühlen.
Mühsam raffte er sich auf. Seine Mission kehrte augenblicklich
in sein Bewusstsein zurück. Er sollte den Wärter der Mechabots
auskundschaften und an einer vom Kommandozentrum berechneten Stelle
einen Behälter ablegen. Dieser Behälter würde das Treiben rund um
den Stützpunkt festhalten und über digitale Logskripte dem
Kommandozentrum mitteilen. Andere Ultimaten würden nach Ihren
Missionen zu diesem Behälter hinkommen und Ihre Erfolge im
Logskript festhalten.
Er machte sich auf den Weg. Ohne auf eine Karte schauen zu müssen,
wusste er wohin er gehen musste. Erklären konnte er es sich nicht,
woher dieses Wissen kam. Es musste von der vom Kommanozentrum
gesteuerte Nanotechnologie stammen.
Er nahm den direkt an den Parkplatz angrenzenden nördlichen Weg und
ging in Richtung Nordwest am Waldrand entlang. Er hatte freien
Blick auf die Lichtung, in der er den Giganten vermutete. Durch den
Nebel konnte er ihn aber nicht sehen. Nach etwa 400 Metern tauchte
linkerhand im Nebel der Umweltverschmutzung ein Mechabot auf,
es war der gesuchte Gigant.
![[Bild des Giganten]](http://img.geocaching.com/cache/ccc965ba-5de5-4e09-9c4b-6f9fe3b83f49.jpg)
Der Wächter reagierte nur auf die
originale menschliche DNA, so dass Taylor unbemerkt zu ihm gelangen
konnte. Zur Erfüllung seiner ersten Mission reichte es aus,
Aufzeichnungen über den Aufbau der aktuellen Wächter-Generation zu
machen. Im Kommandozentrum gab es kein genaues Wissen über die
aktuelle Wächtergeneration, so dass Taylor die wichtigsten Daten
aufnehmen sollte. Das Kommandozentrum würde aus diesen Daten den
Plan für einen weiteren Einsatztrupp generieren. Als Erstes sollte
er die Anzahl der Aussenecken der Beine des Giganten aufnehmen.
Diese speicherte er unter
"A". Als zweite Erkenntnis
benötigten die Statiker des Kommandozentrums die Anzahl der
senkrechten, quadratischen Felder der gesamten
Giganten-Frontansicht und zwar
inkl. Beinen und Gesicht, aber
ohne Arme. Da die Anzahl
der Felder zweistellig war, bildete er die einstellige Quersumme
und merkte sich diese als Code
"B". Er schaute dem Wächter nun ins
Gesicht. Die Anzahl der quadratischen Felder, die die Ansicht des
Gesichts des Wächters ausmachten, war seine Information
"C". Der Bauch des Wärters
war
"D" Felder breit. Das
war die letzte benötigte Information. Er prüfte seine Erkenntnisse
noch einmal und legte sie nun endgültig auf seinem internen
Speicher ab. Mehr konnte er an dieser Stelle nicht mehr tun. Diese
Informationen würden den Wissenschaftlern vorerst reichen.
Mit diesem Wissen ausgerüstet machte er sich an die Erfüllung der
zweiten Mission. Er ging schnellen Schrittes vom Wärter in Richtung
Nordwesten weg, bis er auf einem Schotterweg neben einer Strasse
war. Taylor sollte diesem Schotterweg folgen, bis er einen
Verbündeten der Menschen treffen würde. Dieser Verb
![[Bild des Weges]](http://img.geocaching.com/cache/ca966f59-8947-4025-bbef-f9800ee4de43.jpg)
ündete würde ihn erkennen und ihm die
exakte Stelle zur Positionierung seines Behälters bekanntgeben. Der
Verbündete war kein Mensch, so dass auch er nicht vom Giganten
wahrgenommen werden konnte. Er folgte also diesem Schotterweg
geräuschlos. Die ersten Meter ging der Weg nur ein paar Meter neben
der ehemaligen Zufahrtsstrasse, die nun nicht mehr von den Menschen
genutzt wurde und verwilderte.
Nach der Linkskurve jedoch
wurde die Distanz zur Strasse grösser und der Weg folgte nicht mehr
der Strasse, sondern ging in Richtung Wald. Dort irgendwo war der
Treffpunkt. Taylor kam an eine Abzweigung, an der auch eine
Sitzgelegenheit aus vergangenen Zeiten stand. Dort sagte ihm sein
Nano-Wissen, dass er den Weg weiter parallel zur Straße folgen
sollte. Während die Straße nun bergab führte, blieb er auf dem
höhengleichen Weg und ging weiter in Richtung des Verbündeten, der
seine Koordinaten als Wegpunkt in diesem Listing hinterlegt hatte.
Das war sehr schlau vom Verbündeten, denn so war der Treffpunkt
klar. Taylor ging dorthin. Hier irgendwo musste der Verbündete
warten. Er schaute sich rasch um. Da er nicht wusste, welcher
Gattung der Verbündete angehörte, wurde er nicht sofort auf die
Anwesenheit des anderen Wesens aufmerksam. Es war ein Magnetobird.
Er begab sich zu ihm und erkannte ihm beim Näherkommen. Es war
Meisen-Mike. Sie hatten sich in Hamburg kennengelernt und dort
gemeinsam eine Piep-Show besucht. Meisen-Mike war froh über das
Treffen und übergab Taylor direkt die für die Positionierung des
Aufzeichnungsbehälters notwendigen Informationen. Trotz allen
Fortschritts kommunizierte man immer noch mittels GPS-Koordinaten.
Nachdem sich Taylor die Berechnungsformel vom Zettel abgeschrieben
hatte, gab er ihn Meisen-Mike zurück. So konnte im Falle seines
Scheiterns ein anderer Ultimat die Mission erfüllen. Meisen-Mike
erklärte, dass zur Kenntnis der Zielposition er noch einen
versteckten Code würde finden müssen. Die von Meisen-Mike
übergebene Berechnungsformel war ohne diesen Code nicht
aussagekräftig, um im Falle einer Gefangenschaft durch die
Maschinen nicht entschlüsselbar zu sein. Der Code würde an einer
Stelle des weiteren Weges auf Taylor warten. Taylor wünschte dem
Verbündeten Lebewohl und trat in Richtung des Giganten auf den
Hauptweg zurück. Dort wandte er sich nach rechts - also in Richtung
Süd/Ost.
Er folgte dem Weg geräuschlos und schnellen Schrittes. Es blieb
nicht mehr viel Zeit, um die Mission zu erfüllen. In kurzer Zeit
würde er ins Kommandozentrum zurückgefaltet werden und dort Rapport
erstatten. Er schritt schnell weiter bis er am rechten Wegesrand
ein paar Meter nach einer verfallenénen Bank ein Bauteil eines
frühen Mechabots auf dem Boden neben dem Weg liegen sah. Hier
hatte vor Generationen ein offener Kampf zwischen Menschheit
und Maschinen stattgefunden. Das Bauteil musste ein
Überbleibsel des Kampfes sein. Er blendete die Schreckensvisionen
über die Kämpfe damals aus und untersuchte das Bauteil. In diesem
sollte die Zahl zur Entschüsselung von Meisen-Mike´s Code sein.
Schnell fand er einen Rest eines Schultergelenk-Kugellagers vom
gefallenen Mechabot. Das Kugellager bestand nicht aus Metall,
sondern aus Gründen der Gewichtsreduktion bestand es aus einer
Kunststoffkompostion mit besonderer Oberfläche zur Minimierung der
Reibung.
(Edit 24.08.2010: Achtung, die gebastelte Station ist
gemuggelt worden. Bis ich etwas ähnliches gebaut habe, habe ich auf
dem beschriebenen Bauteil den Wert für E mit Edding hinterlassen. E
ist aber bei Bedarf auch leicht aus der Formel kombinierbar.)
Nun hatte er die vollständigen Zielkoordinaten. Es musste nun nur
noch der Zugangsweg zu diesem Ziel gefunden werden.
![[der Wegpunkt]](http://img.geocaching.com/cache/2a9b28ad-515a-4deb-ab7e-95e8bd920920.jpg)
Nicht weit weg von seinem jetzigen
Standort sah er den von Meisen-Mike beschriebenen
Kennzeichnungspunkt, an dem er den jetzigen Weg verlassen sollte.
An diesem Wegpunkt blickte er sich rasch um. Er wurde nicht
beobachtet, weder eine Maschine noch eine Muggle war in Sicht.
Muggle waren eine Form der Menschheit, die durch mangelnde
Fähigkeiten nicht an dem Kampf teilnahmen. So waren sie
sowohl für die Menschheit als auch die Maschinen nicht von
Interesse und konnten so ohne Kenntnisse der aktuellen Lage den
ganzen Tag ziellos umherwandern. Sie störten jedoch die Missionen
der Ultimaten und waren generell einfach nur lästig.
Taylor checkte die Lage. Kein Alarm schien ausgelöst zu sein. Also
schritt er am gekennzeichneten Wegpunkt direkt in den Wald hinein.
Hierbei half ihm die kleine Schneise, die von diesem Wegpunkt
abging. Nachdem er diese Schneise betreten hatte, aktivierte er
seine GPS Einheit. Er berechnete an sichtgeschützter
Stelle mittles Meisen-Mike´s übergebenener Formel und der auf
der Mission gesammelten Werte die Zielkoordinaten und wusste
nun, wo er den Behälter platzieren musste. Er begab sich direkt,
jedoch mit der angebrachen Vorsicht, zum Zielpunkt. Die Hanglage
erschwerte das Vorankommen. Nach kurzer Zeit war er jedoch am
Zielpunkt. Hier also war die errechte Koordinate zur Platzierung
des Abhörbehälters. Mit seinem Klappspaten hob er eine kleine
Vertiefung aus, in die er den Container hineinstellen konnte. Bevor
er den Container endgültig platzierte, kontrollierte er noch einmal
den Inhalt. Der vorgesehene Stempel und das Logbuch waren
enthalten. So konnte genau Protokoll über die Vorkommnisse geführt
werden - auf eine verschlüsselte und nicht abhörbare Art und Weise.
Ebenso waren ein paar Coins als Notgeld für andere Ultimaten
enthalten. Die unabdingbaren Metallplaketten mit dem stark
vergrösserten Abdruck der Nanomaschinen waren auch im
Container enthalten. So konnten die Ultimaten miteinander
kommunizieren und Ihre Wege verfolgen. Er schloss den Container und
versteckte ihn im ausgehobenen Versteck. Er tarnte ihn mit ein
wenig Ast- und Laubwerk. Seine Mission war nun erfüllt.
Nach getaner Arbeit begab er sich weiter die Böschung hinab. Er kam
auf einen Weg. Diesem folgte er in Richtung Osten und kam nach ein
paar Minuten wieder am Ausgangspunkt an. Hier sollte er nach
getaner Mission warten, bis er vom Kommandozentrum zurückgefaltet
werden würde und dort bestimmt bald eine weitere Mission erhalten
würde.
Nachwort des Autors
Wir hoffen, dass Euch die kleine
Geschichte und auch die Cachesuche gefallen hat. Bitte nehmt diese
Geschichte als Fiktion wahr. Nein, es gibt (noch) keine bösen
Maschinen und nein, die Goltsteinhalde ist kein unterirdisches
Maschinenlager. Dies muss Euch keine Alpträume schaffen. Der Gigant
ist eine friedliche Stahlkonstruktion, die von Euch nicht
verunstaltet oder bekämpft werden sollte.
Es wäre schon, wenn im Container immer Trackables vorhanden wären,
damit der Bezug in der Geschichte nicht nur bei den ersten Cachern,
sondern möglichst dauerhaft erhalten bleibt. Als "gutes Beispiel"
habe ich beim publishen schon mal einen guten Vorrat zum Tauschen
hineingetan (3 Travelbugs, 6 Geocoins).
Wenn Euch die Geschichte gefallen hat, so gebt doch ein kurzes
Feedback in Euren Logs. Vielleicht gibt es dann mal eine
Fortsetzung.
Ein besonderer Dank und Gruss geht an
Aragorn22 für den Betatest!
Update 14.03.2011:
Es gibt jetzt sogar ein wirklich sehenswertes Video über diese
Letterbox - zu sehen bei Animoto.
ACHTUNG: Das Video enthält Spoiler!
Besonderen Dank an das Team Mupfel
und an die KrasseHerde für dieses Video.
