Aber wo ist er denn, der Fluss ? Ist er eigentlich noch im
Bett? In einem ca.2 km langen Multi durch die (ehemaligen) Hauptverkehrsstraßen von Idar-Oberstein versuchen wir, der nicht mehr sichtbaren Nahe zu folgen. Eine Stadtführung der etwas anderen Art....
"Warum eine Überbauung?"
Schon in den 50er Jahren gab es Überlegungen, den
Verkehrsengpaß Oberstein zu beseitigen.Die Hauptstraße Obersteins
litt unter dem hohen Verkehrsaufkommen.
Ein erstes Projekt verfolgte die Überlegung, mit einem Tunnel
unter der Struth hindurchzufahren,Hohl und Volkesberg zu
durchtunneln um am Bahnhof wieder herauszukommen.
Abgeschreckt durch hohe Kosten und komplizierte Anschlüsse an den
Stadtkern wurde das Projekt nicht
weiter verfolgt.
Schon damals war klar, dass nur eine stadtnahe Lösung realisierbar
sein würde.Der Stadtrat gab 1956 die Planung für eine "kleine
Naheüberbauung" in Auftrag: Zwischen der Häuteverwertung an der
unteren Hauptstraße und dem Platz auf der Idar sollten im Abstand
von 35 Metern Pfeiler in das Nahebett gesetzt werden.
Idar-Oberstein hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 30.000 Einwohner
und eine Stadt dieser Größe hätte die Baukosten alleine aufbringen
müssen.Trotzdem musste eine Lösung gefunden werden und so
veranlasste der Stadtrat 1962 einen Generalverkehrsplan für das
gesamte Stadtgebiet zu erstellen.
Das Projekt, eine 1,8 km lange Brücke längs über die Nahe zu bauen, nahm seinen
Lauf, das Gesicht der Stadt würde sich stark verändern, denn das Flussbett sollte dauerhaft zugedeckt werden:
1964 : Modellversuch bei der Bundesanstalt für Wasserbau ergibt
eine verwertbare konstruktive Lösung zur Überbauung der Nahe. Es
folgen zahlreiche Gutachten.
1967 : Gegenvorschlag "Zentralüberbrückung", Rechtsstreit 1971 mit
Urteilsverkündung vor dem Verwaltungsgericht Koblenz, 1972
Weiterführung vor dem Bundesverfassungsgericht.
1975 : Richtlinienplanung für den Stadtkern Oberstein, Beteiligung
der Bürger und Zielgruppen.
1976 : Baubeginn am Nahewehr,Flächensanierungen
1980 : Baubeginn der Naheüberbauung und Gründung der
Bürgerinitiative "Stoppt die Naheüberbauung".
1986 : Am 24. September wird die Naheüberbauung für den Verkehr
freigegeben.
1988: In einem von deutschen Städteplanern durchgeführten „Wettbewerb um die konsequenteste Verschandelung eines historischen Stadtbildes“ erlangt Idar-Oberstein den ersten Platz.
Eure Aufgabe besteht darin, markante Punkte entlang der Naheüberbauung zu finden. Sammelt 7 Zahlen (A-G), setzt sie in die Formel unten ein und ihr erhaltet die Finalkoordinaten. Parkplätze gibt es direkt an der ersten Station (Parkleitsystem Nahe-Haus P2), gebührenpflichtig. Die Terrainwertung habe ich auf 2 gesetzt, da euch euer Weg auch zur Nahehochstraße führt. Damit sich unterwegs keiner in der Stadt verirrt, gibts in der Beschreibung regelmäßig Kontrollwegpunkte (im Listing als PK abgelegt) die ihr mit eurer aktuellen Position abgleichen könnt. Und bitte beschwert sich keiner über Station 1! Ich bin auch der Meinung, da könnte mal jemand aufräumen :O).
Station 1: 49° 42.066 007°19.325Wir beginnen natürlich da, wo auch das Wasser ist : Unter der Nahehochstraße - seid vorsichtig mit Kind und Hund, da gibts Glasscherben. Auf dem Beton hat wohl ein Fan des türkischen Fußballs mit dunkler Farbe einen Namen hinterlassen. Seht ihr auf der linken Seite die letzten Buchstaben hinter dem Gebäude herausschauen?Anzahl der Buchstaben =A . Schaut doch mal genau unter der Schrift durchs "Fenster". Von links erscheint die Nahe, geradeaus mündet der Idarbach ein und es geht stadtabwärts.Wir folgen dem Wasser über einen kleinen Fußweg 49° 42.034 007° 19.346, danach bitte Straße überqueren.
Station 2: 49° 42.075 007° 19.405 Die Nahehochstraße verteilt den Verkehr in verschiedene Richtungen. Schaut euch um , ein Flughafen ist hier ausgeschildert.Welche Farbe hat das Flughafenschild? Position des dritten Buchstabens im Alphabet = B. Über die Fußgängerbrücke wechseln wir zur anderen Stadtseite.
Station 3: 49° 42.104 007° 19.474 Hier stand früher einmal die Auschleife. Eine Gedenktafel erinnert daran. Uns interessiert auch ein anderes Detail an diesem Platz:Was war Herr Güler von Beruf? Die Position im Alphabet des ersten Buchstabens seiner Berufsbezeichnung = C.
An einer sogenannten "befahrbaren Reinigungsöffnung" werfen wir noch schnell einen Blick ins Bett bei 49° 42.182 007° 19.589. Auf dem Bürgersteig gegenüber gehts danach weiter stadtabwärts. Seht ihr auf dem Boden die dicke schwarze Fuge? Hier trennt sich ehemals fester Ursprungsboden vom sogenannten "Nahedeckel".
Station 4: 49° 42.271 007° 19.675 Dort, wo heute die Touristinformation ihren Sitz hat, verlief früher die Marktbrücke von dieser Flußseite zur gegenüberliegenden. Welche Hausnummer hat die Touristinformation? Die zweite Ziffer der Hausnummer = D. Möchte man heute zur anderen Seite der Nahehochstraße, kann man die Fußgängerbrücke "Stadttheater" nutzen, die ihr schon vor euch sehen könnt. Das solltet ihr auch tun, denn bei 49° 42.250 007° 19.850 gibt es noch einen kurzen Einblick, bevor ihr nun der ehemaligen Hauptader für den Verkehr stadtauswärts folgt!
Station 5: 49° 42.207 007° 19.953 . Werft einen Blick durch das Tor auf den Eingang zur Werkstatt und rechts davon auf den Fahrbahnunterbau. Beim sogenannten Jahrhunderthochwasser 1992 lief aus der Fuge zwischen Fahrbahn und Fundment das Hochwasser! Notiert euch als Merkzahl die Anzahl der Buchstaben des Familiennamens des Werkstattbesitzers, wie es auf dem weißen Schild an der Eingangstür der Werkstatt zu sehen ist = E.An der Kreuzung überqueren wir an der Fußgängerampel (49° 42.142 007°20.215) die Straße und befinden uns am einstigen Verkehrsknoten der beide Spuren (stadtein - und auswärts) vereinte und doppelspurig weiterführte 49° 42.172 007° 20.279 . Bevor der Verkehr durch den 1992 fertiggestellten Altenbergtunnel fließen konnte, gings hier entlang.
Dem seitlich abgehenden Fußweg folgend,vorbei an der letzten Öffnung bei 49° 42.205 007° 20.384 können wir an unserer nächsten Station sicher sehen, dass die Nahe zuverlässig im Bett geblieben ist, denn hier, am "Auslassbauwerk" der Nahehochstraße, gehts wieder raus.
Station 6: 49° 42.203 007° 20.479 Die Quersumme der Bauwerksnummer = FG . Die Nummer ist nicht schwer zu finden.
Nachtrag 31.5.2010 : Die Bauwerksnummer ist beschädigt. Vollständig lautet sie : 6210699 !
Das ist aber nicht gerade der gemütlichste Platz, deshalb verlasst die Straße bei 49° 42.228 007° 20.600. In der Nähe seht ihr bei 49° 42.270 007° 20.606 das Idar-Obersteiner Pegelhaus. Sucht euch ein Plätzchen und rechnet mit der folgenden Formel :
N 49° 42. CEA E 007° 20.(B-D-G) F (C+E)
Zu welchem "Relikt" aus früherer Zeit führt euch euer Weg?
Viel Spaß