Hier, mit
Blick auf den Fluss, der ihren Wohlstand sicherte, wohnten im
Mittelalter die Kaufleute. So manchem von ihnen gelang es, im Laufe
seines Lebens große Reichtümer anzuhäufen. Und der eine oder andere
wurde, weil er den Wert des Geldes höher schätzte als alles andere,
zum Geizkragen und Menschenhasser.Ein solcher soll in der Altstadt
den Menschen das Leben noch nach seinem Tod schwer gemacht haben.
Jede Nacht erschien er Schlag Mitternacht im Keller seines Hauses
und klimperte mit den letzten Münzen, die so gut versteckt waren,
dass die Erben sie noch nicht gefunden hatten, und fluchte und
schimpfte dabei lauthals über jene Prasser und Taugenichtse, die
nun mit beiden Händen sein mühsam erspartes Geld zum Fenster hinaus
warfen. Das gefiel besagten Erben natürlich gar nicht, denn damit
war das Haus für sie selbst unbewohnbar, aber auch nicht mehr
verkäuflich. Wer wollte schließlich einen solch unangenehmen
,,Untermieter“ haben? Also bat man einen Mönch um Rat, von
dem es hieß, er habe Erfahrung im Geisteraustreiben. Der versprach,
sich um die Angelegenheit zu kümmern. Bereits am nächsten Abend sah
man, wie er kurz vor Mitternacht mit einem leeren Sack in der Hand
das Haus betrat. Etwas später kam er, diesen nun prall gefüllt auf
dem Rücken tragend, wieder heraus. So schleppte er sich ans
Rheinufer, wo ein Schiffer auf ihn wartete, um ihn
mit seiner schweren Last ins Siebengebirge zu bringen. Dort entließ
der Mönch den Geist, den er in dem Sack gefangen hatte, in die
Freiheit, nicht ohne ihn jedoch vorher mit einem Bannspruch zu
belegen, damit er nie wieder nach Köln zurückkehren konnte. Noch
heute soll er dort sein Unwesen treiben und jammern und klagen,
dass er nicht mehr nach seinen Schätzen sehen darf.
Grinköpfe
Mancherorts sieht man in der Altstadt seltsame
Steinmasken,die ziemlich furchterregend dreinblicken. Zu diesen so
genannten ,,Grinköpfen" soll es folgendermaßen gekommen sein:
Gegen Ende des 11. Jahrhunderts lebte in Köln eine Witwe, die,da
sie auch keine Kinder hatte, ganz auf sich alleine gestellt
war.Eines Tages ging sie zu einem reichen Kaufmann und gab bei ihm
eine große Bestellung auf. Wie es damals üblich war, wurde der
Handel mit einem Handschlag besiegelt und die Ware im Voraus
bezahlt. Die Frau kehrte heim und war gewiss, dass der Handler sie
benachrichtigen würde, wenn ihre Sachen eintrafen. Doch Woche um
Woche verstrich, und keine Nachricht kam. Schließlich fragte sie
den Kaufmann, was denn die Lieferung so lange hinauszögere. Dieser
glaubte jedoch, die betagte Dame ungestraft um ihr Geld betrügen zu
können. Er stellte sich unwissend und tat so, als habe er nie einen
Handel mit ihr abgeschlossen, geschweige denn Geld dafür bekommen.
Als sie aber gar nicht locker lassen wollte, begann er, sie zu
beschimpfen,und forderte sie auf, ihre Zeugen zu nennen. Da sagte
die Frau:,,Zeugen habe ich keine, außer Gott. Möge der es dir
vergelten, was du mir angetan hast" Die Sache ließ ihr keine Ruhe.
Was war nahe liegender, als ihr Recht bei den Schöffen zu suchen?
So machte sie sich auf und trug ihre Klage den zwölf Schöffen vor.
Doch die waren von dem Kaufmann langst bestochen. Auch sie sagten
der Frau, sie könnten ihr kein Recht geben, solange sie keine
Zeugen für den Handel habe. Und sie antwortete wieder: ,,Zeugen
habe ich keine,außer Gott. Möge der euch vergelten, was ihr mir
angetan habt!“ in ihrer Verzweiflung wusste sich die Frau nun
keinen anderen Rat mehr, als sich an Anno, den
Kölner Erzbischof zu wenden, der in jener Zeit die Stadt regierte.
Der hielt sich gerade in der Abtei Siegburg auf, so dass sie auch
noch eine beschwerliche Reise auf sich nehmen musste. Endlich
angekommen, erzählte sie dem Erzbischof wie übel man ihr in Köln
mitgespielt hatte. Anno schwor daraufhin, dass er solch
schändliches Verhalten in seinem ,,Heiligen Köln" nicht dulden
werde. Sofort befahl er die Schöffen und den Kaufmann zu sich und
nahm sie aufs Schärfste ins Verhör. Anfangs versuchten die Dreizehn
zu leugnen, doch einer der Schöffen, der früher in Annos Dienst
gestanden hatte und wusste, was für ein harter Herr dieser sein
konnte, rückte schließlich mit der Wahrheit heraus. Annos Urteil
erwies sich in der Tat als hart: Er ließ sie alle blenden. Dem
einen jedoch, der die Wahrheit gestanden hatte, wurde als besondere
Gnade nur ein Ange ausgestochen, damit er die anderen nach Köln
zurückführen konnte. Über den Hauseingängen der Übeltäter aber ließ
Anno grausige Steinfratzen anbringen, die wie tot oder ausgestochen
wirkende Augen hatten, um die Kölner zu warnen, dass sie nicht vom
rechten Weg abkommen sollten, da ihnen sonst Ähnliches drohen
könnte.
Kölsche Originale:
Maler
Bock Heinrich Peter Bock 1822 - 1878 Entertainer, Showman,
Künstler
Eigentlich sollte er das Metzgerhandwerk erlernen. Doch Heinrich
Peter hatte anderes im Sinn; schon während der Schulzeit hatte er
begonnen, für die Kunst zu schwärmen und sein phantasievolles
Auftreten rief Ärger in der Schule, aber Heiterkeit bei der
Bevölkerung hervor. Als Neunzehnjähriger zog es ihn zu den
Dragonern, die in Deutz ihr Quartier hatten. Doch die Preußen, die
sonst mit jedem Narren fertig wurden, hatten in ihm ihren Meister
gefunden und entfernten ihn so schnell es ging. Den jungen Bock
konnte das allerdings nicht verdrießen: zur Erinnerung an sein
kurzes Militärgastspiel trug er fortan einen Sporn am Schuh, der
ihn als "ehemaligen leichten Kavallerist" auswies. Wieder in
bürgerlicher Umgebung wurde er schnell zur stadtbekannten Figur,
die ihre Wohnsitze ständig wechselte. War es im Sommer die
Promenade oder ein Bogen der Stadtmauer, so zog es ihn,
ausgestattet mit einer guten Gesundheit, in der kälteren Jahreszeit
zu einem Möbelwagen oder Kohlenkarren oder er bezog "sein Hotel",
einen großen eisernen Dampfkessel, am Ufer des Rheins. Bocks
gestelzte Sprache sorgte für ständige Heiterkeit insbesondere bei
den Marktfrauen, deren "Star" er war. Zu jedem Geburtstag erschien
Bock als Gratulant. In der rechten Hand einen selbstgepflückten
Blumenstrauß, unter dem linken Arm eine Mappe, angeblich
Zeichnungen und Bilder enthaltend. Gesehen hat die Bock'schen
Kunstwerke niemand. Doch das war auch nicht so wichtig.
Alles liebe Euer Schafis
und der HaegarDK
Mehr Info hier:
Kölner Festungsring
Bitte nichts zerstören das Tor ist in einem maroden Zustand !
Und den Stein bitte wieder min 20cm nach hinten schieben!!!
;-)
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