Die
Partnachklamm
English description below
Der
Fluss:
Die Partnachklamm ist eine der eindrucksvollsten
Klammen in den bayerischen Alpen, die das Flüsschen Partnach auf
700m Länge tief in den Fels gearbeitet hat und seitlich durch bis
zu 86m hohe Felswände begrenzt wird.
Die Partnach wird aus dem Schmelzwasser des letzten
Gletscherrestes am Zugspitzblatt, des Schneeferners,
in 2500m Höhe gespeist. Sie entspringt dann ca. 500 Höhenmeter
weiter unten dem Grund im Hinteren Reintal, ca. 20 Gehminuten
westlich der Reintalangerhütte. Im weiteren Verlauf stürzt
sie über den Partnachfall und fließt anschließend bis zur
sog. "hinteren blauen Gumpe". Ab dort geht es ein Stück
unterirdisch weiter, bis sie an der "vorderen blauen Gumpe"
wieder zu Tage tritt.
Reintalangerhütte bei N 47° 24.317 E 011°
02.140
Bild: Bay. Staatsministerium für
Umwelt
Geschichte:
Während des "mittleren" Trias, einem
Zeitabschnitt des Erdmittelalters nach dem Perm und vor dem
Jura, also von 251 bis knapp 199,6 Mio. Jahren, lagerten
sich am Grund der Tethys, eines frühzeitlichen Meeres, große
Mengen alpinen Muschelkalks (dunkelgrauer Kalkstein) ab. Diese
Muschelkalkschichten entstanden vor 240 Mio. Jahren (im
Anis) und darüber entstanden vor 235 Mio. Jahren (im
Ladin) die Partnachschichten aus dunkelgrauem
Mergelgestein (kalkhaltiger Ton). Durch Druck der südlichen
gegen die nördlichen Plattenschichten der Erdkruste wurden die
heutigen alpinen Gebirgszüge angehoben und hier der sog.
"Wamberger Sattel", dessen Oberkante aus eben den
Partnachschichten bestand, die jedoch durch Erosion recht zügig bis
zum darunter liegenden Muschelkalk abgetragen wurden.
Der weiteren Hebung konnte die Partnach entgegen arbeiten und fraß
sich dabei auch durch die härteren Gesteinsschichten. Da die
obersten Gesteinsschichten vor und nach der Aufwölbung die sog.
Partnachschichten sind, konnte die Partnach hier ein deutlich
breiteres Flussbett ausbilden.
Das Wasser arbeitet noch heute am Gestein, was sich durch zwei
schwer wiegende Ereignisse der jüngsten Vergangenheit zeigte. Im
Juni 1991 brachen aus der westlichen Felswand am Südende der Klamm
ca. 10000 m³ Gestein ab und riegelten ca. 15m hoch das Wasser ab.
Die Partnach bildete dort einen kleinen Stausee der nach kurzer
Zeit verlandete. Im März 2003 stürzten im Nordteil ca. 500m³ herab.
Glücklicherweise kam in beiden Fällen niemand zu Schaden.
Nutzung:
Seit Anfang des 19. Jahrhunderts nutzte man den
Flusslauf zur Holztrift. Dabei wurden die Baumstämme, die in
den südlich gelegenen Tälern geschlagen wurden, mit der sog.
Hausmarch, einem Erkennungszeichen des Eigentümers versehen
und im Frühjahr (bei höherem Wasserstand) in die Partnach geworfen,
damit diese die Stämme durch die Klamm transportiert. In den
Bereichen der Mitter- und Hinterklamm, die bis heute nicht begehbar
sind, mussten die Holzarbeiter abgeseilt werden, damit diese mit
Hilfe sog. "Grieshaken" verkeilte Holzstämme unter
Lebensgefahr wieder lösten. Die Partnachklamm wurde erst im Jahr
1886 für die Holztrift über einen schmalen Steig begehbar. Diese
für die Arbeiter gefährliche Möglichkeit des Holztransports wurde
noch bis in die 60er-Jahre des 20. Jh. genutzt. Beispiele für
Unglücksfälle könnt Ihr auf den Totenbrettern neben einem
Feldkreuz bei N 47° 28.594 E 011° 06.765 betrachten.
Da sich immer mehr Touristen auf den Steig von 1886 wagten, wurde
durch den Deutschen Alpenverein mit großem Aufwand ein Weg,
der auch durch einige Tunnelabschnitte führt, in zweijähriger
Bauzeit bis zum Jahr 1912 fertiggestellt. Bis heute wurde der Weg
immer wieder ausgebessert und verbessert und bis heute mit
insgesamt über 240m Tunnel versehen. Ebenfalls im Jahr 1912 wurde
die Klamm zum Naturdenkmal ernannt und ist heute für
jährlich über 200.000 Besucher eine besondere Attraktion. Man baute
recht bald die Zufahrtstraße (Wildenauer Straße) für Wanderer und
Fiakerverkehr aus - Letzterer ist auch heute noch für all
diejenigen nutzbar, die sich den 1,5km langen Fußmarsch vom
Parkplatz des Olympia-Skistadions aus ersparen wollen (N 47°
28.855 E 011° 06.980).
Über die Klamm führt seit 1914 in 68m Höhe die sog. Eiserne
Brücke, die die Wandergebiete um den Eckbauer und den Hausberg
verbindet.
Am 12. Mai 2006 wurde die Partnachklamm als Nationaler
Geotop ausgezeichnet und dazu wurde vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung das Recht erteilt, das Logo "planet erde -
Welt der Geowissenschaften" zu führen.
Die Klamm ist ganzjährig täglich geöffnet.
Die Öffnungszeiten sind im Sommer 8.00 bis 18.00 Uhr und im Winter
9.00 bis 17.00 Uhr.
Außerhalb dieser Öffnungszeiten ist die Benutzung
zwar kostenlos aber auf eigene Gefahr.
Eintritt: Erwachsene 3,- €,
Kinder (6-16 J.) 1,50 € - diese Gebühren werden hauptsächlich
zum Unterhalt der Wege genutzt.
Kurzzeitige Schließungen können aus
Gefährdungsgründen nötig sein.
Kutschfahrten: 16,- € für 4
Personen, Erwachsene = 4,- €, Kinder unter 10 J. = 2,-
€.
Parkplatz: am Olympia-Skistadion bei
N 47° 28.925 E 011° 07.100, Tageskarte für 2,50 €
Bild: Bay. Staatsministerium für
Umwelt
Aufgabenstellung:
Um alle Bedingungen zum Eintrag dieses Earthcaches
zu lösen, müsst Ihr zwar nicht in den gebührenpflichtigen Teil -
doch wer nicht durch die Klamm geht, ist selbst schuld!
Die Ausgangskoordinate führt Euch zum nördlichen
Zugang der Klamm.
Hier die Fragen, die vor dem Eintrag zu
beantworten sind:
1. Welche Art von Muschelkalk kommt hier
hauptsächlich vor?
2. Wie nennt man den Muschelkalk, dessen
charakteristisches Merkmal unebene, wulstartige Schichtflächen sind
(ein Wort)?
3. In welchem Jahr wurde das Kassenhäuschen am
nördlichen Zugang der Klamm (neu) gebaut und welche Tierköpfe sind
links und rechts der Jahreszahl zu sehen.
Für den Eintrag benötigt Ihr weiterhin ein
aktuelles Foto von Euch am nördlichen Zugang der Klamm
(Tunnel mit Gittertür). "Fotografen" findet Ihr hier fast
durchgehend - ein Muster von uns ist bereits eingestellt.
Haltet Euch bitte immer an die angelegten Wege und
nehmt auch im Sommer Regenschutzkleidung mit (keine
Schirme!), da es in der Klamm nass wird.
Nutzt am besten den (gebührenpflichtigen) Parkplatz
am Olympia-Skistadion bei N 47° 28.925 E 011° 07.100, marschiert
oder "kutschiert" ab N 47° 28.855 E 011° 06.980 zum Eingang bei N
47° 28.030 E 011° 07.210.
The Partnach
Gorge
The
River:
The Partnach Gorge ("Partnachklamm") is one of the
most impressive gorges in the Bavarian Alpines, which has been
worked by the Partnach at 700m length deeply in the rocks and is
limited at the side by up to 86m high cliff faces.
The Partnach is the natural discharge of the Schneeferner, a
vestige of an ice-age glacier at the Zugspitz plateau at
2500-m height. It arises approx. 500 metres below out of the Ground
in the rear "Reintal", approx. 20 walking minutes to the west of
the "Reintalanger" hut. In the further course it falls down
the "Partnachfall" (a high cascade) and afterwards it flows
up to the so-called "hintere blauen Gumpe" (rear blue hole).
After a short way in the underground, it steps in the "vordere
blaue Gumpe" (front blue hole) again to daylight.
Reintalanger hut at N 47° 24.317 E 011° 02.140
History:
During the "middle" Trias, a period of the
earth Middle Ages, after the Perm Period and before the
Jura Period, from 251 to about 199.6 million years ago,
large amounts of alpine shell lime (dark grey limestone) were
deposited at the ground of the Tethys, an early sea. These
shell lime layers originated 240 million years ago (in the
Anis) and above, 235 million years ago (in the Ladin)
the Partnach layers of dark grey marl rock (calciferous
clay). The today's alpine mountain ranges were raised by pressure
southern against the northern layers of earth and here the
so-called "Wamberger saddle" was built up, whose top, as
part of the Partnach layers, eroded rather quickly down to the
shell lime layers lying underneath.
The Partnach worked against the elevation succesfully and dug her
way also through the harder rocks. The upper levels of rocks at
both sides of the Gorge, the Partnach layers, weren't that hard, so
the Partnach could biuld out larger valleys.
The water still works at the rocks until today, what appeared by
two serious events of the latest past. In June 1991 about 10000
cubicmeters of rocks broke loose of a wall at the south end of the
gorge and blocked the existing path as well as the course of the
brook. Thus a small, natural reservoir was formed and the Partnach
made its way through the gigantic boulders. Another 500 cubicmeters
broke loose of a wall at the northern part of the gorge.
Fortunately, this accidents did not cause any victims.
Economic
Exploitation:
Since the beginning of the 19th century the river
was used for the so-called "Holztrift" (transportation of
wood). The local people worked in the woods of the valleys south of
the gorge and cut the timber into parts which were marked with the
"Hausmarch", a personal brand of the owner and floated the
timber (called "triften"). In the areas Mitter- and Hinterklamm,
which are not passable till this days, the wooden workers had to be
roped down, to solve the wedged or immobilized wooden trunks by
crooked hooks ("Grieshaken") under mortal danger. In 1886
the Partnachklamm became first passable for the "Holztrift" through
a narrow path. This dangerous way of transportation of wood lost
its importance in the 60ies of the last century. You are able to
see some examples of misfortunes on the dead person's boards
("Totenbretter") beside a field cross at N 47° 28.594 E 011°
06.765.
Because more and more tourists ventured the narrow path of 1886, a
way which also leads by some tunnel segments was finished by the
German Alpine Club with big expenditure within of
two-year-old construction time up to 1912. The path was mended over
and over again and improved and provided till this days with over
240m of tunnel. Also in 1912 the gorge was appointed the natural
monument and today it is for annual more than 200,000 visitors
a special attraction. The Wildenauer street was developed for
hikers and coach rides very soon - coach rides are usable even
today (N 47° 28.855 E 011° 06.980) for those of you, who want to
save the 1.5km walk from the parking area near the Olympia-ski
stadium.
Since 1914, in 68m height, the iron bridge connects two
hiking areas above the gorge, the "Eckbauer" area and the
"Hausberg" area.
On the 12th of May, 2006 the Partnachklamm was distinguished as a
national geotop and in addition the right was given by the
Federal Ministry of education and research, the logo "planet
earth - world of the eart sciences".
The Gorge is opened daily for the whole
year.
Summer 8 a.m. - 6 p.m., winter 9 a.m. - 5 p.m.
Beyond these opening times the use is free of
charge, however, on your own risk.
Entry: Adults 3 €, children
(6-16 J.) 1,50 € - these fees are used for the maintenance of
the path.
Short term closures sometimes become inevitable due
to security reasons.
Coach rides: 16 € for 4 people,
adults 4 €, children 2 €.
Parking: car park near the
Olympia-ski stadium at N 47° 28.925 E 011° 07.100, day ticket 2,50
€
Log
requirements:
To solve all log requirements for this Earthcache,
you do not have to enter the area which is liable for costs -
however who does not enter the gorge, is to blame itself!
The starting coordinate leads you to the northern
access of the gorge.
Three questions for you:
1. Which kind of alpine shell lime
(Muschelkalk) primarily seems to be here?
2. How is the shell lime named whose typical sign
is uneven, bulge-like layer surfaces are (a word)?
3. At what year the small cash house on the
northern access of the gorge was (re)built and what kind of animal
heads are to be seen to the left and to the right of the annual
number.
You will need a recent picture of yourself at the northern entry of
the Gorge. (metal lattice gate at tunnel entry). You'll find
"photographers" here almost continuous - a pattern picture of us is
already put in.
Always stay to the marked ways and because of
wetness in the gorge it is useful to wear f.e. raincoats
also in summer (no umbrella!).
The easiest way to start is the (chargeable) car
park near the Olympia-ski stadium at N 47° 28.925 E 011° 07.100,
walk or take a coach ride from N 47° 28.855 E 011° 06.980 to the
gorge's entry at N 47° 28.030 E 011° 07.210.