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Neustädter Zuckerturm Multi-cache

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ellibis: Station1 zerstört und das Final hat einen Liebhaber gefunden. Hier ist nichts mehr zu machen.

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Hidden : 8/7/2009
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:


Neustädter Zuckerkrankheit





Die sogenannten Gründerjahre nach dem gewonnenen Krieg 1870/71 veranlassten auch die Neustädter zu Investitionen.
Anfang der 80er Jahre zeigte sich überall ein weitverbreitetes Interesse für den Bau von Zuckerfabriken. Seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts war durch die Erfindungen von Marggraf und Achard die Herstellung von Zucker aus zuckerhaltigen Rüben möglich geworden, so dass man nicht mehr auf das überseeische Zuckerrohr angewiesen war. Vielerorts entstanden nun Zuckerfabriken.
Der wagrisch-landwirtschaftliche Verein im Kreis Oldenburg hatte sich die Aufgabe gestellt, für die Anlage einer Zuckerfabrik im östlichen Schleswig-Holstein tätg zu sein. Die in und um Neustadt vorhandenen Boden- und Wasserverhältnisse, gepaart mit den günstigen Verkehrsverhältnissen und der Lage der Ostsee, sprachen für die Errichtung in Neustadt.
Man erwartete von einer Zuckerfabrik in Neustadt großen Nutzen.
Anfang 1883 fanden verschiedene Werbeversammlungen statt. Bis zum 5. Oktober 1883 wurden ca. 800Tonnen Land zum Rübenbau gezeichnet.
Am 17. Oktober beschlossen die Kollegien der Stadt, 150.000,- Mark Aktienkapital zu zeichnen. Am 18. Dezember 1883 fand in einer zahlreich besuchten Generalversammlung der Aktionäre die Konstituierung der Gesellschaft ,,Zuckerfabrik Neutadt" statt.
Die Anfangs errechneten Kosten für den Bau beliefen sich auf 250.000,- Mark, ohne Berücksichtigung der Kosten für Arbeiterkaserne und Direktorwohnung.
Der neue Weg zum Bauplatz hin erhielt im Volksmund den noch heute bestehenden Namen ,,Zuckerdamm".
Nach der Grundsteinlegung am 8. April 1884 übertrafen die tatsächlichen Baukosten den Voranschlag bei weitem.
Statt 500.000,- Mark waren es 1.200.000,- Mark. Daraufhin erhöhte man das Grundkapital auf 800.000,- und beschloss eine 600.000,- Mark Hypothekenanleihe.
Die Fertigstellung der Fabrik verzögerte sich, die Anbaufläche erreichte nur die Hälfte ihrer Kapazität und durch Frosteinwirkung und Fäulnis wurde mehr als 50 Prozent der Ernte unbrauchbar.
Durch Privatpersonen und Verzicht aller Aktionäre auf Dividende konnte eine Konkurserklärung vermieden werden.
Weitere Rückschläge traten ein. Versorgung mit elektrischem Licht erwies sich als Fehlschlag und es wurde auf Petroleum umgestellt. Eine neue Kläranlage wurde angelegt, da das ins Binnenwasser geleitete Spülwasser Fischsterben verursachte. Außerdem traten Kesselschäden auf, die repariert werden mussten.
Im Sommer 1887 wurde der Konkurs unabwendbar, alle Rettungsversuche blieben erfolglos, so dass es 1888zur Zwangsversteigerung kam.
Wie ein Kartenhaus war alles zusammengebrochen. Bei der Schlussverteilung des Konkurses am 1. November 1888 mussten sich die Gläubiger mit 5,5 Prozent ihrer Forderungen zufrieden geben. Über 600.000,- Mark waren ungedeckt.
Unter dem Namen ,,Neustädter Zuckerkrankheit" blieb diese Pleite der kommenden Generation noch in unangenehmer Erinnerung. Manch Neustädter Bürger hatte den größten Teil seines Vermögens verloren.

Aus der Zuckerfabrik wurde die ,,Provinzial-Pflege-Anstalt". Heute Ameos.

(Text aus der Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum)



Zum Cache:
Dieser kleine Multi besteht aus zwei Stationen und der finalen Dose.

An Station 1 benötigt Ihr die Jahreszahl der Grundsteinlegung.

Finalberechnung an Station 2 (Straßenseite):
N54 06.(3 x Summe der Ziffern oberes Schild + 40)
E10 47.(33 x Haus Nr. + 6)


Viel Spaß wünschen

ellibis & guy1964

Additional Hints (No hints available.)