In unserer Gegend sind Nachtcaches sehr beliebt. An vielen
verschiedenen Orten gibt es solche. Meistens im Wald, abseits der
normalen Wege quer durchs Unterholz, immer verbunden mit der Gefahr
von Wildschweinen oder Jägern und anschließend ist auch eine
Zeckenkontrolle nötig.
Sehen wir der Wahrheit ins Auge, wir werden alle älter: die
Beweglichkeit lässt nach, von der Geschwindigkeit gar nicht zu
reden. Die Augen sehen nicht mehr so gut. Die Gehhilfe oder der
Rollator sind der ständige Begleiter. Der Nachtschlaf ist bei
älteren Herrschaften auch nicht mehr der beste, oftmals wälzt man
sich stundenlang herum und kann nicht einschlafen. Im Fernsehen
kommt dann weder Musikantenstadel noch Rosamunde Pilcher.
Genau für solche Gelegenheiten haben wir nun unseren ersten
Nachtcache ausgelegt: für alle, die an seniler Bettflucht leiden.
Immer auf geteerten ebenen Wegen (bis auf die letzten 8 Meter, da
muss dann der Pfleger ran), kaum Treppen (bis auf zwei, eine kann
umgangen werden), von Wildschweinen und ansitzenden Jägern keine
Spur. Kaffee- und Whiskey-Versorgung unterwegs ist bis nach
Mitternacht fast überall gegeben. Die Reflektoren sind so dicht,
dass auch das schwindende Augenlicht ausreicht. Und die Dose ist so
groß, dass auch Dinge wie Haftcreme, Lesebrillen oder sogar Gebisse
ohne Platznot getauscht werden können. Für die stark erschöpften
Senioren-Nachtcacher ist das Finale auch zielgruppengerecht
ausgesucht.
An den oben angegebenen Koordinaten gibt es 12 Parkplätze
(mittlerweile rund um die Uhr kostenpflichtig). In der näheren
Umgebung gibt es 2 Parkhäuser und einige kostenlose Parkplätze.
Löst nun folgende Aufgaben, um den Startpunkt zu ermitteln.
N 48° 29.RST
E 09° 12.UVW
Die Rätselbegeisterten erhalten RST als den reziproken Kehrwert
der Zahl 277 und UVW als die Wurzel aus dem Quadrat der Zahl 850.
Alle anderen verwenden R=2, S=7, T=7, U=8, V=5 und W=0. Ich hoffe,
die Aufgabe ist nicht zu schwer. Allerdings soll das Gehirn ja auch
nicht einrosten.
Begebt euch zum Startpunkt und folgt immer den Reflektoren.
Weiße und blaue Reflektoren zeigen euch den Weg. Diese sind fast
immer an Schildern oder Lampen angebracht. Nur selten kommen andere
Befestigungen zum Einsatz. Normalerweise sind sie in einer Höhe von
2 m. Richtungsänderungen des Weges werden durch Pfeile markiert.
Auf eurem Weg werdet ihr sechsmal auf 3 weiße Reflektoren im
Dreieck stoßen. In deren Nähe befinden sich jeweils gelbe
Reflektoren, auf denen ein Buchstabe und eine Zahl zu lesen ist.
Diese braucht ihr, um das Finale zu berechnen. Also gut aufpassen
und alle notieren.
Die Streckenlänge beträgt 4,2 km, Höhenmeter werden vielleicht
20 gemacht. Deshalb bitte den Reifendruck am Rollator richtig
einstellen. Dauer der Runde ca. 1-2 h für schnelle. Alle anderen
bitte die Uhrzeit im Auge behalten, damit ihr morgens die
Krankenschwester vom häuslichen Pflegedienst nicht verpasst.
Achtung. Bitte folgendes beachten:
1. Es kann durch bewohnte Gegenden gehen. Dann bitte nicht mit der
Taschenlampe in die Wohnungen leuchten.
2. Sollte das Wort "Fake!" auf einem der Reflektoren auftauchen,
dann seid ihr irgendwo falsch abgebogen. Also zurück zum letzten
guten Reflektor und von dort weiter.
In der Dose findet ihr eine Bonuszahl. Der Bonuscache zur Serie
"Wir werden älter" wird allerdings erst in ein paar Wochen fertig
sein (falls wir bis dahin noch nicht im Pflegeheim sind).
Die Berechnung der Finalkoordinaten führt ihr wie folgt
durch:
N 48° (D*E+B-F).(C+D-E)(A+B-C-F)(B*D-E+A)
E 09° (B+E+F).(A+E-B-C-D-F)(A+B+F-C)(C-B-F)
Solltet ihr die Lösung nicht selbst errechnen können, dann
helfen euch vielleicht die Enkelkinder.
Viel Spaß beim Loggen.
PS: Diesen Cache widmen wir Graveraver, den Erfinder des
Fake!-Reflektors. Fake (engl.) bedeutet übersetzt Fälschung. Es
handelt sich dabei gar nicht um richtige Reflektoren, sondern um
solche, die das Reflektieren nur vortäuschen. Also nicht blenden
lassen ;-)