Historisch besonders wertvoll ist die
Hahnentorburg, weil die im Mittelalter in Aachen gekrönten
römisch-deutschen Könige durch dieses Tor in die Stadt zogen
um im Dom dem Schrein der Heiligen Drei Könige zu huldigen.
Der 6. Oktober 1794 war ein schwarzer Tag für Köln. Die
französischen Truppen marschierten durch das Hahnentor ein und
besetzten die stolze Stadt. Ein furchtbarer Gedanke für die
Bürger, denn seit dem Normanneneinfall im neunten Jahrhundert
hatte niemand mehr die Stadt erobern können. Selbst den
heftigsten Angriffen im Dreißig jährigen Krieg hatte die
Festung tapfer standgehalten. Zweimal noch wurde Köln dann in
jüngerer Vergangenheit besetzt: im November 1918 nach dem
verlorenen Ersten Weltkrieg durch die Engländer und 27 Jahre
später, im Frühjahr 1945, durch die Amerikaner. in einem
freilich unterscheiden sich alle diese Besetzungen von der des
Jahres 1794. Damals nämlich hatte es keine Schlacht um Köln
gegeben, es war nicht gekämpft worden vor oder in der Stadt.
Die kaiserlichen Truppen hatten sich vielmehr kampflos vor den
anrückenden Soldaten der 1 französischen Revolutionstruppen
über den Rhein verdrückt. Das ,,Welt und Staatsboth zu Köln",
quasi ein Zeitungsersatz in den Wirren dieser Zeit, halt in
seinem ,,162ten Stück" die militärische Lage an jenem 6.
Oktober fest: ,,Schon bei anbrechendem Tage war das vor der
Stadt stehende Lager bis auf einen kleinen Rest verschwunden,
der sich auch gegen 7 Uhr vollends verlor. Man konnte mit
jeder Stunde der Ankunft der Franzosen entgegen sehen." Der
Feind lag zu dieser Stunde vor den Toren in Müngersdorf,
angeführt von General Championnet. Dieser sandte zur Erkundung
der Lage sechs Dragoner über die Aachener Straße zur Stadt. Am
Hahnentor trafen die Krieger Überraschend auf eine
Stadtdeputation mit Bürgermeister Reiner Joseph Anton von
Klespe. In der Ratskutsche waren sie den Franzosen
entgegengefahren. Bürgermeister und General verhandelten dann
in Müngersdorf. Das Ergebnis war klar. Unter ,,Äußerungen
tiefster Ergebenheit"
Übergab der Bürgermeister Stunden später dem
Brigadier Championnet am Schlagbaum vor dem Hahnentor die
Stadtschlüssel. Köln war besetzt. Erst am 19. Januar 1814
verließen die Franzosen Köln wieder durch das Hahnentor. Noch
am Einzugstag zehn bis zwölftausend Franzosen waren
einmarschiert wurden die ersten Maßnahmen verkündet 100000
Brote mussten die Kölner liefern, Mützen und Schuhe,
Pferdefutter und Lederzeug, Töpfe und sogar Nachtgeschirr
alles wurde von den Besetzern in großen Kontingenten
eingetrieben. Ein Gutes aber sahen die Bürger auch in ihrer
schlimmen Situation. Einer von ihnen, Anno Schnorrenberg,
schrieb: ,,Das einzige, was in unserem tiefen Elend uns
tröstet, ist die Überaus strenge Manneszucht. Man hört in der
Stadt nichts von Diebstahl oder Raub oder Schändung. Um 6 Uhr
abends müssen sämtliche Soldaten in ihren Quartieren sein, und
die Straßen sind leer."
Solche Disziplin im Waffenrock waren Kölner
nicht gewohnt. Denn bisher hatten sie als Soldaten nur ihre
eigenen Stedtzaldate kennengelernt, und das war ein buntes,
arbeitsscheues und wenig vorbildliches Völkchen die Roten
Funken. Sie taten an den Toren Dienst und trieben die Zölle
ein. Dabei hatten sie am Hahnentor durchaus einiges zu tun.
Denn dieses Tor gehörte zu den bedeutendsten der Stadt. War es
doch mit einer Durchfahrtshöhe von acht und einer Breite von
sechs Metern eines der Haupttore für den Handel. Die
„Hahnepooz“ übersteht den Abriss der Stadtmauer der meisten
Stadttore bei der Stadterweiterung aus diesen historischen
Gründen weitgehend unbeschadet. 1885 beginnt die Restaurierung
der vorhandenen Mauerreste und Stadttore durch Stadtbaumeister
Julius
Stübben.
1888 wird die Torburg Domizil des „Historischen Museums für
Köln und Umgebung“, dem Vorläufer des Stadtmuseums. Die
Zerstörung des nördlichen Halbturms bei Luftangriffen im
Zweiten Weltkrieg machte eine komplette Restaurierung
erforderlich, der Nordturm erhielt eine neue, zeittypische
Fassung. In der Nachkriegszeit nutzte der Kölnische
Kunstverein, ab 1967 das Museum für Ostasiatische Kunst das
Bauwerk für Ausstellungen. Im Jahre 1988 übernimmt die
EhrenGarde der Stadt Köln von 1902 e.V.
Geschichten ums Tor gab es unzählige eine davon handelt vum
„Bolze Lott“ Scholastika Bolz (1825–1902) war Kääzemöhn
Schmugglerin und Reisende. Als Tochter eines Rhingrollers
wusste sie sich stets wort- und schlagkräftig zu behaupten.
Nachdem sich ihr Lebensunterhalt nicht mehr als Kerzenmädchen
bestreiten ließ, wurde sie Schmugglerin. Die damalige Mode mit
weitaufgeblähten Röcken kam ihr dabei entgegen. Versuchte ein
Zöllner, dem Gesetz Genüge zu tun, bläute sie diesen
ordentlich. Im Alter handelte sie in Wallfahrtsorten wieder
mit Kerzen und Heiligenbildchen.
Hexen in Köln: die Geschichte der Katharina Henot, der einzigen
Patrizierin unter den Kölner Hexen, die auch noch nach mehrfacher
Folter – erlaubt waren »nur« drei Mal, sie jedoch wurde fünfmal
gefoltert – kein Geständnis preisgab. Oder das Schicksal der
letzten in Köln verurteilten Hexe, einem zwölfjährigen Mädchen.
Diese »Kinderhexe« war auch das jüngste Opfer der hiesigen
Verfolgung. Sie saß zwei Jahre lang im Gefängnis, bis sie
geschlechtsreif war; erst dann durfte man sie verurteilen und dem
Scheiterhaufen übergeben. Sie wurden vor dem Tor verbrannt.
Am
3. April 1528 wurde Clarenbach gefangengesetzt und in Köln
nach anderthalbjähriger Gefangenschaft zugleich mit einem
anderen Glaubensgenossen, dem „Gotteslästerer“ Peter
Fliesteden, am 28. September 1529 verbrannt. Im “verdanken”
wir die Teufelsaustreibung aus dem damals so berüchtigten
Torgefängnis. Er soll dem Teufel getrotzt haben der all
abendlich den Gefangenen das Leben zu Hölle gemacht haben
soll.
Alles liebe Euer Schafis und der
HaegarDK
Mehr Info hier:
Kölner Festungsring
Ehrengarde der Stadt
Köln
|