Es war einmal im Sommer 1996, als ein heutiger Ceocacher, der an dieser Stelle nicht namentlich genannt werden möchte, sich für das Segelfliegen interessierte. Nennen wir ihn einfach mal Qualleson oder besser Kallequax.
Dieser junge Mann war rechtzeitig vor den Sommerferien vierzehn Jahre alt geworden und hatte sich daher für einen Sommer beim Luftsportverein Papenburg angemeldet, um selbst mal ein Segelflugzeug steuern zu dürfen.
Sehr bald musste Kallequax jedoch feststellen, dass sein Magen das mit dem Spaß am Segelfliegen etwas anders sah als er selbst. Und so begab es sich, dass auf einem etwas weiteren Trainingsflug eines Tages folgendes passierte...
Kalleson... äh... ich meine Kallequax startete zum ersten mal mit seinem Fluglehrer zu einem sogenannten Überlandflug. Das heißt, dass nicht auf dem eigenen Flugplatz gestartet und gelandet wird, sondern ein anderer Flugplatz angeflogen wird. Nach dem Start schraubten sie sich also, immer Thermik (aufsteigende Luftströmungen) suchend, höher und höher. Das Problem für Kallequax Magen bestand jedoch darin, dass gerade bei der Suche nach Thermik der Flieger immer wieder zwischen 4 m/s Steigen und 4 m/s Fallen wechselt, was einer Achterbahn ziemlich nahe kommt. Und so kam es, wie es kommen musste. Nach einem kurzen "Mmmpf, brrrpfn!" wurde Kallequax blitzschnell durch seinen Fluglehrer über den Lagerort der sogenannten "K-Tüte" informiert und nutzte diese auch sogleich ausgiebig. Nachdem Kallequax sich wieder halbwegs gefangen hatte, registrierte er, dass sich ein unangenehmer Geruch in der Kanzel ausgebreitet hatte, der sich schnell ins Unerträgliche steigerte. Deshalb kam ein Rat vom geruchsbedingt inzwischen ebenfalls blassen Fluglehrer: "Die kannst Du GLEICH aus dem Fenster werfen!" GLEICH im Sinne von: Sobald wir über absolut verlassenem Gebiet sind, in dem das ganze nichts beschädigen kann und wahrscheinlich erst in zehn Jahren gefunden wird. (Anm.: Damals gab es noch keine Geocacher, die durch gottverlassene Gegenden irren.) Also tat Kallequax, wie ihm geheißen. Jedoch mit GLEICH im Sinne von JETZT/SOFORT. Und so verließ die Tüte das kleine Schiebefenster auf der linken Seite der Kanzel im rechten Winkel zum Flugzeug mit genau 5 m/s in einer Höhe von 3.000 m NN. Sofort tönte es von hinten: "GLEICH (!!!) habe ich gesagt! Nicht JETZT! Wir sind gerade mitten über *********** !" (Den Ort möchte ich hier nicht nennen, weshalb sich auch die Koordinaten an anderer Stelle befinden. Denn ich bin der festen Überzeugung, dass diese Tat auch nach 14 Jahren noch nicht verjährt ist... außerdem wollte ich den Cache nicht ganz in Breddenberg legen müssen.) Für diese Aussage brauchte der Fluglehrer genau fünf Sekunden. Kallequax starrte nach diesem Satz noch eine halbe Minute ungläubig aus dem Fenster. Währenddessen hielt er das Flugzeug bei einer gleichbleibenden Geschwindigkeit von 82,8 km/h zwar weiterhin strikt auf Kurs Nord-Ost, jedoch hatte er selbstverständlich die Thermik aus den Augen verloren, weshalb das Flugzeug mit 4 m/s sank. In dieser Zeit wirrten Bilder von einer festlich gedeckten Kaffeetafel, um die sich zur Erstkommunion die ganze Verwandschaft versammelt hatte, durch seinen Kopf. Und plötzlich... nun ja ... lassen wir das.
Nun aber zum Cache:
Die Dose findet Ihr dort, wo Kallequax hinstarrte, als sein "Kopfkino" beendet war. Hierzu müsst Ihr wissen, dass sich das Fenster von Kallequax Augen aus in einem seitlichen Winkel von 45° und einem horzintalen Winkel von 40° (nach unten selbstverständlich, sonst hätte er ja in den Himmel gestarrt) befindet.
Am besagten Tag herrschte ein leichter Wind von 3 m/s aus Nord-Ost.
Die Luftreibung ist bei der Flugbahn der Tüte zu vernachlässigen und das Gelände wird im platten Emsland mit durchgehend +/- 0,00 m NN angenommen...schließlich hat der Cache ja keine fünf Schweirigkeitssterne ;-)
Um rechnerische Abweichungen auszuschließen, noch zwei Informationen: Es wurde ein 10-stelliger Taschenrechner genutzt und mit eben dieser Genauigkeit auch gerechnet. Für Peilungen wurde folgendes Tool genutzt: Peilung
Es wurde jede Entfernung mit entsprechender Richtung gepeilt (Also die einzelnen "Vektoren" nicht addieren und anschließend peilen, sondern den "einfachen" *hust* Weg mit 10. Klasse Geometrie und Peilungstool wählen.)
Um unnötige Wege zu vermeiden kann das Ergebnis hier vorher gecheckt werden.
Die Tüte zerschellte mit einem lauten "QUAX" bei N 53° 03.652' E 007° 21.757'.
Noch ein paar Hinweise:
Wer unangenehme Nachfragen beim Heben des Caches vermeiden möchte, sollte im Schutze der Dunkelheit kommen. Ansonsten hilft Dreistigkeit!
Bitte beachtet auch die Terrainwertung und meine Bitte ihn nur zu Heben, wenn ihr es Euch auch zutraut. Keine Plastikdose ist schwere Verletzungen oder Schlimmeres wert! Eine ECGA ist nicht erforderlich und aus vorgenanntem Grund nicht zu empfehlen, da diese das Heben noch auffälliger macht.
Bitte versteckt den Cache der Tarnung halber wieder GENAU (!) so, wie ihr ihn gefunden habt.