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Würmseeschlösservelozipedistenrunde Multi-cache

Hidden : 7/26/2010
Difficulty:
3.5 out of 5
Terrain:
4.5 out of 5

Size: Size:   regular (regular)

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Geocache Description:


 

Der Würmsee, heute Starnberger See, ist schon lange Zeit Anziehungspunkt für Adel und Prominenz. Das zeigt sich einerseits durch die unzähligen Villen rund um den See und andererseits auch durch die große Zahl der Schlösser, die ringsherum errichtet wurde.

 

Es gibt dabei die bekannten und teilweise berühmten Schlösser, aber auch einige weniger bekannte Schlösser.

Derer insgesamt 15 Stück sind es am See und im näheren Umfeld - einige nicht unbedingt mehr als solche erkennbar.

 

Um die herrliche Umgebung nicht allzu sehr zu belasten, soll dieser Cache, wie der Name auch schon besagt, nur mit dem Rad erledigt werden. Als Ausnahme ist es auch zugelassen, wenn der Cache in Schritten während der Erledigung anderer Caches hier in der Umgebung bzw. bei Fahrten aus anderen Gründen - praktisch nebenbei - erledigt wird.

 

Die Aufgaben zu den einzelnen Zwischenzielen entnehmt bitte den u.a. "waypoints", im Text sind nur Kurzbeschreibungen zu den Bauwerken.

Die Abbildungen der Kupferstiche von Michael Wening stammen etwa aus dem Jahr 1700, von den "jüngeren" Schlössern gibt es daher Fotos.

 

Der Schwierigkeitsgrad zur Lösung ist "nicht sehr hoch" um nicht zu schreiben "niedrig". Das Gelände ist, hauptsächlich aufgrund der Streckenlänge, mit 4,5 Sternen eingestuft. Die drei üblichen "Verdächtigen" würden hier eher 3 Sterne geben, für mich persönlich wären es aber 5,5. Man kann hier also nie die richtige Bewertung finden!

Spart Euch also bitte die Anmerkungen über falsche Einstufungen.

 

Weil es gar so heftig wird, gibt es diesmal 5 Urkunden für die ersten Finder zu ergattern und drei Zusatzurkunden für die ersten Velozipedisten (hier bitte fair bleiben).

 

Mein Tipp (ohne Gewähr) für die drei ersten "echten" Velozipedisten: b........, m........ und T.....-T..

 

Wenn Ihr mit dem Fahrrad bei Starnberg beginnt und im Uhrzeigersinn weiterfahrt, dann habt Ihr am Ende die kürzeste Strecke zum Ziel.

 

Hier habt Ihr eine Übersichtskarte.

 

Nehmt diesen Lösungsbogen, dort sind alle Aufgaben auf einer Seite zusammengefasst.

Der Schatz liegt bei:

N = 47° 58.(A+B)*C-K+F-N*P+G

E 011° 19.L*M+D*E+H*I+F+J+N

Rechenregeln beachten! Kontrolle: Summe aller Zwischenergebnisse = 354

 

Der Heimatforscher kann Euch helfen.

 

Die Stationsbeschreibungen:

 

1. Schloss Starnberg

Die Starnberger Burg wurde im 12. Jh. durch die Andechser Grafen erbaut um hier die gefährlichen Konkurrenten, die Wittelsbacher mit deren nahe gelegenen mächtigen Karlsburg, im Auge zu behalten. Nach heftigen Auseinandersetzungen fiel die Burg 1248 an die Wittelsbacher. Sie liegt erhöht auf einem Moränenrücken, also auf den aufgeschütteten Spuren eines eiszeitlichen Gletschers.

Mitte oder Ende des 15. Jh. wurde die Burg umfangreich umgebaut oder evtl. sogar neu aufgebaut. Ab 1514 wird an Stelle von "Burg" oder "Veste" nur noch von "Schloss" geschrieben.

Mitte des 16. Jh. war die Fassade des Schlosses im Stil der Renaissance bemalt. Im Laufe der Zeit wurden entsprechend der jeweils aktuellen Baustile immer wieder kleinere oder auch größere bauliche Veränderungen vorgenommen.

Die Solitärlage hat sich in der jüngeren Vergangenheit "erledigt", da die Umgebungsbebauung immer näher herangerückt wurde. Das ehemalige Landgerichtsgebäude (stand nach der Brücke links) wurde 1969 abgebrochen und das Schloss 1969 bis 1971 für das heute noch dort untergebrachte Finanzamt umgebaut.

2. Schloss Leutstetten

Nach der ersten urkundlichen Erwähnung von Leutstetten (liucilstat) um das Jahr 800 entwickelte es sich bis 1140 zum Edelsitz. Nach einigen Besitzwechseln und Wirren der Zeit erwarb 1515 der Kämmerer von Herzog Wilhelm IV., Hans Urmiller der Ältere, den Besitz. Selbiger ist auf dem 50-DM-Schein abgebildet (entgegen teilweise anders lautender Angaben).

Sein Enkel Hans, herzoglicher Rat und Kämmerer (Finanzminister) von Herzog Albrecht V., erhält 1558 den Besitz. Er baut aus den Resten der bis 1316 zerstörten nahegelegenen Karlsburg das Schloss Leutstetten.

Danach herrschen Namensträger wie Zeller, Pembler, von Binder, von Ertl und schließlich 1825 Freiherr Eberle von Gnadenthal. Ab 1828 untersteht Leutstetten dem Landgericht Starnberg.

Nach weiteren Verkäufen erwirbt es schließlich 1875 Prinz Ludwig von Bayern, der spätere König Ludwig III., für das Haus Wittelsbach, dem es bis heute gehört.

3. Schloss Kempfenhausen

Über die Besitznachweise von Ministerialien der Bischöfe von Freising und des Klosters Tegernsee wird Kempfenhausen bereits im 11. Jahrhundert erwähnt. Die Patrizierfamilie Barth (Part) ist als Besitzer der Güter Ende des 13. Jh. bekannt.

Das Schloss Kempfenhausen soll schließlich von Arsatius Part zwischen 1515 und 1520 errichtet worden sein und ist später auch als hoher Bau mit Satteldach auf den Landtafeln von Philipp Apian (um 1560) zu sehen. Carl Alexander Schrenck erbt 1609 den Besitz seines Schwagers Servatius Barth. Im 30-jährigen Krieg wird das Schloss großteils zerstört und unter hohen finanziellen Aufwendungen durch den Münchner Tuchhändler Hans Heinrich Hörl wieder aufgebaut. Seine Söhne wiederum verkauften es an 1678 den Kurfürsten Ferdinand Maria.

Nach weiteren Besitzwechseln erwarb es 1837 Herzog Max in Bayern zusätzlich zu seinen Besitzungen in Possenhofen und Garatshausen. Ein späterer Besitzer, Otto Graf von Bylandt, ließ um 1909 größere bauliche Veränderungen vornehmen, die noch heute so vorhanden sind. Im Jahre 1938 erwarb es die Reichsärztekammer und heute ist dort in den Neubauten mit dem Namen Marianne-Strauß-Klinik ein Behandlungszentrum für Multiple Sklerose untergebracht.

4. Schloss Berg

Es ist eines der historisch bedeutendsten Schlösser der Gegend bis zum Ammersee. Gebaut wurde es in der zweiten Hälfte des 15. Jh. unter Hans Ligsalz, Mitglied des Inneren und Äußeren Rats der Stadt München und Mitglied der Hofmark Ascholding. Auf Philipp Apians Landtafeln von 1560 ist das Schloss mehrgeschoßig ge- und von ihm als einfacher Adelssitz bezeichnet.

Ab 1610 gehörte es dem Landschaftskanzler Hans Georg Hörwarth zu Hohenburg und 1676 dem Kurfürsten Ferdinand Maria. Dies war die Zeit berauschender Feste mit den Prachtschiffen auf dem See, umfangreicher Jagden und gewaltiger Feuerwerke mit tausenden Feuerwerkskörpern. 1685 fiel es nach des Kurfürsten Tod an den "Blauen Kurfürst" Max II. Emanuel in Bayern, der durch den Sieg im Türkenkrieg und die Niederlage im Spanischen Erbfolgekrieg, mit anschließend neun Jahren im Exil, bekannt wurde. Bis jetzt und auch in der folgenden Zeit gab es mehrfach An- und Umbauten. Die Bauform, wie sie auf dem Stich von Michael Wening um 1700 zu sehen ist, wurde Mitte des 19. Jh. unter Max II. in eine dem heutigen Schloss Possenhofen vergleichbare verändert. Der König hielt sich gerne in Berg auf, noch mehr jedoch sein Sohn Ludwig, der nach Max' Tod ab 1864 als Ludwig II. König wurde. Selbiger traf sich auch dort gerne mit seiner Cousine, der Kaiserin Elisabeth von Österreich. Ludwig ließ als größte Veränderung einen Aussichtsturm, den sog. Isoldenturm, anbauen. Des Weiteren ließ er im Park eine Kapelle und einen Maurischen Kiosk errichten. In Schloss Berg unterzeichnete Ludwig 1870 die Kriegserklärung an Frankreich und er wurde hier nach seinem Tod im Juni 1886 aufgebahrt.

Bis zum Jahr 1950 wurden die Schäden am Schloss immer größer und daher wurde es grundlegend renoviert und in den Zustand um 1800 zurückgebaut, In Jahr 1985 wurde es einer Fassadenkorrektur unterzogen und erscheint damit in schlichter Eleganz.

5. Schloss Allmannshausen

Das Schloss Allmannshausen fand seinen Grundstock darin, dass der Rentmeister des Oberlandes (Vorgesetzter aller Beamten des Bezirks) Matheus Brätzl zwischen 1391 und 1400 mehrere Güter zusammenkaufte und vereinigte. Erst im Jahr 1588 erhielt Christoph Philipp von Paumgarten zum bestehenden Recht auf Erhebung von Steuern noch die Hofmarksgerechtigkeit. Zur dieser Zeit stand hier ein aus Holz gebauter, dreigeschoßiger Edelsitz. Ferdinand Joseph Graf von Hörwarth ließ 1696 das Schloss aus Stein errichten, das bereits 1736 wieder umgebaut werden musste. Nach dem Tod des späteren Besitzers Johann Adolph Wilhelm von Hörwarth im Jahr 1800 erlosch das Geschlecht der Hörwarth und das Schloss ging an Max Graf von Rambaldi. Im Jahr 1880 erwarb es Christoph Heinrich Boehringer, dessen Tochter das Schloss wiederum 1894 in die Ehe mit einem Rambaldi einbrachte. 1942 wurde das Schloss an den Bay. Staat verkauft und seit 1969 hat es das Jugendmissionswerk "Wort des Lebens" (WDL) gepachtet. Aktuell will es der Bay. Staat recht überraschend verkaufen und gefährdet damit die Jugendarbeit von WDL.

6. Seeburg Unterallmannshausen

Das burgartige Gebäude der Seeburg Unterallmannshausen wurde 1889 vom Gutsbesitzer und Bauunternehmer Heinrich Hoech aus München errichtet und ursprünglich "Schloss Biberkor" genannt. Danach erwarb es erst Gottfried Kohlermann und danach Peter Göring. Mit ihm wurde der Name "Seeburg", wie es seither landläufig genannt wurde, offiziell vergeben und im Jahre 1902 erfolgte ein erheblicher An- und Umbau. Nachdem es 1920 kurzfristig an Richard Dieterle aus Stuttgart verkauft wurde, erwarb es 1921 der Bay. Staat und 1924 Prinz Karl von Ysenburg. Nach weiteren Besitzwechseln ging die Seeburg nach dem 2. Weltkrieg wieder an den Bay. Staat. Wie schon Schloss Allmannshausen ist auch die Seeburg von WDL gepachtet und wird zur Jugendarbeit genutzt.

7. Schloss Ammerland

Die erste Nennung auf diesem Grund lautet über "ein Haus mit Garten", welches dem Münchner Arzt Dr. Alexander Karthauser gehörte. Im Jahre 1584 erhält hier Caspar Lerchenfelder das Hofmarksrecht und 1597 wird erstmals ein "Herrensitz" genannt. Eine detaillierte Beschreibung des Besitzes gibt es von seinem Enkel Georg Conrad Freiherr von Lerchenfeld aus dem Jahr 1677. Das Schloss Ammerland wurde in der Nähe des Herrensitzes von 1683-85 errichtet. Nach einigen Wechseln der Hausherren erhielt 1770 schließlich der Geheime Konferenzminister Reichsgraf Joseph von Baumgarten von seinem Herrn, dem Kurfürsten Max III. Joseph, das Schloss und die Hofmark. 1816 wurde Graf Lafayette, der von Napoleon zum Tode verurteilt wurde aber in Frauenkleidern aus dem Gefängnis geflohen war, im Schloss Zuflucht gewährt.

König Ludwig I. erwarb erwarb das Schloss 1841 und belehnte seinen Generalleutnant und königlichen Zeremonienmeister Fabricius von Pocci, doch bereits zwei Jahre später erbte es sein Sohn Franz von Pocci. Als kgl. Hofmusikintendant und Maler, Zeichner, Karrikaturist, Musiker, Schriftsteller und Märchenerzähler wurde er bekannt - wir hier am See kennen ihn mit seinem Kasperl Larifari aber besser als der "Kasperlgraf".

Viele bekannte Leute waren bis zu seinem Tod im Jahr 1876 in Ammerland zu Gast. Sein Enkel Franz von Pocci übernahm 1899 das Schloss und kaufte es 1918, da es bis zum Ende der Monarchie nur ein Kronlehen war. In der zweiten Hälfte des 20. Jh. gab es ein Phase von ca. 20 Jahren, in denen das Schloss leer stand und verfiel, dabei wurde die gesamte Ausstattung zerstört bzw. gestohlen. Da das Schloss nicht in ein Hotel oder Eigentumswohnanlage mit 15 Wohnungen umgewandelt werden konnte, erwarben es drei Privatleute. Nach Renovierung und Umbau des "Alten Schlosses" wurde 1989-91 auch die Fassade des "Neuen Schlosses" instandgesetzt. Letzteres ist, markant mit den flankierenden Türmen, weithin über den See zu erkennen.

8. Schloss Weidenkam

Bereits im Jahre 945 fand das heutige Anwesen Weidenkam als "Witinchaim" erste urkundliche Erwähnung.

Einst gab es hier zwei Höfe, welche die Fürstin Löwenstein 1857 erwarb. Sie ließ daneben ein kleines Schloss im englischen Stil errichten.

Von 1911 bis 1913 ließ die spätere Besitzerin, die Gräfin Tattenbach, der auch das Schloss Eurasburg gehörte, das Schloss Weidenkam umgestalten und erweitern. Die Arbeiten ließ sie durch den Ulmer Münsterbaumeister Karl Bauer ausführen.

Einige Zeit später, in den 30er Jahren, lernte Sie den Pastor Herman Weidelener kennen, der sich der "Anthroposophischen Gesellschaft" von Rudolf Steiner angeschlossen hatte (und bis zum Tod Mitglied blieb).

Aufgrund der Ablehnung seines Wunsches auf Veränderungen blieb ihm nichts anderes übrig, als eine eigene Richtung einzuschlagen. Daher gründete er die "Religionsphilosophische Arbeitsgemeinschaft". Im Schloss konnte er seine Tagungen durchführen und die Gräfin vererbte ihm schließlich das Anwesen. Die Arbeitsgemeinschaft erhielt es von ihm übertragen und besitzt und nutzt es bis heute.

Die heutige Anlage besteht aus dem Schlossbau, dem Neben- und Wirtschaftsgebäude und einem Pavillon und ist von einer Ummauerung eingefasst.

Die Schlossgärtnerei betreibt heute den Anbau nach den "Demeter"-Richtlinien und neben den Veranstaltungen der o.g. Arbeitsgemeinschaft (heute ein e.V.) finden dort Musikprogramme durch die "Derecha"-Kulturförderung statt.

9. Schloss(gut) Oberambach

Bereits 1304 wird in Oberambach ein sog. ganzer Hof, mit einer gewissen Sonderstellung unter den Höfen der Gegend, urkundlich erwähnt; bis das spätere Herrenhaus gebaut wird, dauert es noch bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts.

An das 1860/65 errichtete Gutshaus wurden 1881 ein Turm und ein Anbau nach Süden errichtet. Nach einigen Wechseln der Besitzer ließen 1907 Hans und Margarethe Ebers ein südlich anschließendes Herrenhaus errichten und 1909 den nördlichen Teil des Stalls umbauen. Schließlich gab es 1929 einen Neubau des Ökonomiegebäudes im Nordosten.

Das Schloss Oberambach ist heute ein Teil eines Hotels, das seit 2002 zur Gruppe der Bio-Hotels gehört. Als die heutigen Besitzer es 1991 erwarben, ließen sie es unter Beachtung baubiologischer Zusammenhänge sanieren bzw. umbauen und verwendeten nur umweltverträgliche Materialien. Der Urgroßvater des heutigen Besitzers, der Geheimrat Dr. Willmar Schwabe, gründete im Jahre 1866 in Leipzig das erste Homöopathieunternehmen (Homöopathische Centralofficin Dr. Willmar Schwabe) der Welt.

10. Schloss Seeseiten

Das sogenannte "Schloss Seeseiten" wurde als Villa Von der Pfordten im Jahre 1865 für den bayerischen Minister Ludwig von der Pfordten gebaut. Der Architekt Georg von Dollmann (Schüler und Schwiegersohn von Leo von Klenze) erstellte die Pläne für den strengen spätklassizistischen Bau.

Die riesige Gartenanlage wurde durch den Hofgartendirektor Karl von Effner angelegt. Im Laufe der Jahre wurde die Erhaltung der selben immer weiter vernachlässigt, so dass heute nur noch ein kleiner Bereich als gepflegte solche erkennbar ist.

Bereits 1873 wurde die Villa an den württembergischen Kommerzienrat und Fabrikbesitzer Rudolf Knosp verkauft, der 1865 zu den Mitbegründern der Badischen Anilin- und Sodafabrik (BASF) gehörte.

Sein Enkel Rudolf Simolin übernahm die Villa 1922 und sammelte, nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Kontakte zu bedeutenden Männern seiner Zeit, eine reiche Sammlung moderner Malerei, eine bedeutende Bibliothek und reichlich modernes Mobiliar an. Näheres dazu auch bei GC1KZPQ.

11. Schloss Bernried

Das heutige Bildungshaus St. Martin als Teil des Klosters der Missionsbenediktinerinnen hat eine lange Geschichte.

Bereits 1120 wurde das Kloster als Augustinerchorherrenstift von Graf Otto I. für die Grafen von Valley gegründet und im Jahr 1314 verliehen die Herzöge Rudolf und Ludwig IV. dem Stift die niedere Gerichtsbarkeit. Kaiser Ludwig der Bayer verlieh ihm 1330 das Hofmarksrecht, welches es bis 1803, dem Jahr der Auflösung im Rahmen der Säkularisation, halten konnte. Größere Um- und Neubauten gab es z.B. 1639 mit dem Neubau des Maierhofs und Marstalls, 1653 die Erneuerung der Stiftsgebäude, 1659-63 der Umbau der Stiftskirche und schließlich 1689 der Neubau der Brauerei, der Kelleranlagen und der Mühle.Der Erblandobersthofmeister Ignaz Graf Arco, der auch Schwiegervater des Grafen Monteglas war, erwarb nach 1803 den Besitz des Stifts, 1810 die Brauerei, Meierei, und die Schwaige Adelsried mitsamt umfangreichem Grundbesitz, Weihern und Fischrecht. Bereits 1820 erwarb der Königliche Adcokat von Lengrießer das Klostergut und 1821 Andreas Ritter von Dall'Armi, der es aus- und umbauen ließ.

Schließlich kaufte August Freiherr von Wendland, der bay. Gesandte in Paris, den Besitz auf und ließ den Südflügel zum Schloss umbauen. Weitere Innenaus- und -umbauten folgten 1871 und 1888.

Die Tutzinger Missionsbenediktinerinnen pachteten ab 1949 das Kloster und zogen dort ein; etwas später kauften sie es schließlich auf. Sie bauten frühere abgebrochene Teile wieder auf und erfüllen seither die Gebäude mit Leben. Das umfangreiche Kursangebot des Bildungshauses ist im Internet zu erfahren.

12. Schloss Höhenried

Auf dem Gelände des heutigen Schlosses Höhenried stand einst eine Schwaige zur Versorgung des Bernrieder Schlosses. Im Jahre 1927 erwarb der Geheimrat und Generalkonsul Eduard August Scharrer das weitläufige Anwesen und baute dort eine Pferdezucht auf.

Im heutigen Gästehaus, das 1891 umgestaltet worden war, zog das Ehepaar Scharrer 1930 von der Pfauen-Villa in Bernried her ein. Wilhelmine Busch, Scharrers Frau, heiratete nach dessen Tod bereits 1932 den Arzt Dr. Carl Borchard und ließ 1937-40 den Schlossbau errichten. Mit Ihrem dritten Mann (1948) schließlich, dem amerikanischen Generalkonsul Sam Edison Woods, änderte sie ihren Namen und wurde seither als Wilhelmina Busch-Woods bekannt. Sie starb 1952 im Alter von 68 Jahren und ein Jahr später ihr Ehemann. Wer mehr über ihr Leben erfahren will, dem sei das Buch "Die Dollarkönigin vom Starnberger See" von Peter Wiede empfohlen.

Die Landesversicherungsanstalt Oberbayern erwarb 1955 den gesamten Besitz von der Erbengemeinschaft Woods und errichtete dort nordwestlich des Schlosses bis 1967 die Klinik Höhenried.

Der öffentlich zugängige Park und das Schloss wird Euch schon mit GC1F17P angemessen präsentiert.

13. Schloss Tutzing

Urkundlich fand Tutzing seine erste Erwähnung im 11. Jahrhundert in einer Chronik des Klosters Benediktbeuern. Dort wurde ein Ort namens Dutcingun unter den Schenkungen an das Kloster benannt. Damals war hier ein Hof, eine Mühle und sechs halbe Höfe (Huben).

Das Münchner Patriziergeschlecht der Dichtl erwarb etwa 1480 das Dorf Tutzing. Bernhard Dichtl der Ältere erhielt 1519 die Hofmarksgerechtigkeit und durfte fortan als Tutzinger Schlossherr Steuern erheben und die niedere Gerichtsbarkeit ausüben. Die Hofmark bestand bis 1848, dem Jahr der Revolution. Das Schloss selbst verdiente diesen Namen eigentlich noch nicht, da es zunächst nur ein quadratischer, abweisender, mit einer Ringmauer und Wassergraben umgebener Bau war.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde auch die Hofmark Tutzing von schwedischen und kaiserlich-spanischen Truppen schwer heimgesucht. Das Schloss Tutzing ging wie auch die Schlossbrauerei in Flammen auf. In der zweiten Hälfte des 17. Jh. erfolgte unter der Maximilian von Götzengrien der Wiederaufbau des Schlosses. Dem Haupttrakt des Schlosses erhielt einen Erweiterungsbau auf der Westseite.

Von 1731 bis 1869 gehörte Tutzing den Grafen Vieregg, einer aus Mecklenburg stammenden Adelsfamilie. Insbesondere Graf Friedrich von Vieregg verdankt das Tutzinger Schloss eine großzügige Umgestaltung, die in den Jahren 1802 bis 1816 erfolgte. Das alte Schloss erhielt Seitenflügel im Osten und im Westen, so dass der heutige hufeisenförmige Bau im klassizistischen Stil entstand. Hinzu kamen ferner der heutige Musiksaal und der dem Schloss vorgelagerte Kavaliersbau mit dem vorderen Hof. Der Schlosspark wurde in einen englischen Landschaftsgarten umgewandelt.

An die Zeit der Viereggs schloss sich die Zeit der Hallberger an. Schloss und Park Tutzing gingen in den Jahren von 1869 bis 1880 in den Besitz des Stuttgarter Verlegers Eduard von Hallberger über, der diesen Ort zu einem luxuriösen Treffpunkt der literarischen Welt und des Großbürgertums umgestaltete. Am Seeufer ließ er die Seeterrasse und die Säulenpergola anlegen.

Den Hallberger Erben gelang es nicht, den Besitz zu halten. Im Jahr 1921 erwarb der Kunstsammler und Kunsthändler Marcel von Nemes das Tutzinger Schloss. Nemes, dessen Phantasiewappen über dem Schlosstor prangt, konnte sich hier nach Herzenzlust bis zu seinem Tod 1930 verwirklichen.
Während der Zeit des Dritten Reiches besaß Familie Hackelsberger das Schloss. Eine Gedenktafel im inneren Hof erinnert an den Industriellen und katholischen Zentrumspolitiker Albert Hackelsberger, der 1940 in Gestapo-Haft ums Leben kam.

In den vierziger Jahren gehörte Schloss Tutzing den Familien Kaselowsky und dem Backpulverfabrikanten Oetker aus Bielefeld. Sie überließen es ab 1947 der Inneren Mission als Erholungsheim für Kriegsheimkehrer. 1949 kaufte Landesbischof Hans Meiser das Anwesen für die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern. Seither dient das traditionsreiche Tutzinger Schloss der Evangelischen Akademie Tutzing als Arbeitsstätte und ist weltweit bekannt.

14. Schloss Garatshausen

Die Besitztümer in Garatshausen gehörten wohl seit Mitte des 8. Jh. dem Kloster Benediktbeuern. Neben dem Hin und Her der Geschichte ist zu erwähnen, dass 1494 der Hof in Garatshausen und dazu zwei Mühlen als sog. Leibgeding (d.h. Überlassung bis zum Ableben einer Person) von Herzog Albrecht IV. an den Münchner Patrizier Hans Weiler, dem herzöglichen Jäger und Pfleger zu Starnberg, überlassen wurde. Hans Weiler hatte diese Überlassung sehr gut genutzt, denn er starb im damals außergewöhnlich hohen Alter von 102 Jahren. Sein Sohn Lienhart übernahm die Güter und kaufte sie 1506 dem Herzog ab. Sein Sohn Caspar, Mitglied des Inneren Rats der Stadt München und Landschaftsverordneter, folgte ihm und erwarb 1565 das Dorf Feldafing mit dem Kirchenpatronat. Im selben Jahr erhielt er vom Herzog die Edelmannfreiheit verliehen.

Bereits einige Jahre zuvor, um die Mitte des 16. Jh., hat er das noch heute erhaltene Schloss erbaut.

Beim Besuch der Eltern wohnte Kaiserin Elisabeth 1868 und 1869 im Schloss Garatshausen.

1888 wurde westlich des Schlosses nach den Plänen von Max Schultze, dem Hausarchitekt von Thurn und Taxis, das sog. "Neue Schloss" errichtet. Dort ist das "Rosenzimmer" und der "Spiegelsaal" zu bewundern, die an manchen Tagen öffentlich zugängig sind. Die Räume lassen sich auch für best. Veranstaltungen und Tagungen mieten. Noch 1951 wurde das "Neue Schloss" kurz vor dem Tod von Albert von Thurn und Taxis an den Landkreis Starnberg verkauft; das alte Schloss gehört weiterhin der fürstlichen Familie, die es für Sommeraufenthalte nutzt.

Am Gelände des Schlosses ist heute das Kreisaltenheim Garatshausen, derzeit unter der Trägerschaft des BRK, untergebracht - wahrscheinlich angeregt durch die für damalige Verhältnisse hohe Lebenserwartung von Hans Weiler (102 J.) und Caspar Weiler (75 J.). Der Park ist öffentlich zugängig und einige weitere Informationen dazu findet Ihr bei GC1M8TR.

15. Schloss Possenhofen

Possenhofen war bereits im hohen Mittelalter ein Adelssitz. Eine erste Siedlung eines adligen "Pozzo" wird auf das 8./9. Jh. datiert. Ab dem Jahre 1180 findet die Burg Erwähnung, wobei nicht gewiss ist,
ob es Reichsgut oder bayerisches Herzogsgut war. D.h. es wird der Zeitraum 11.-13. Jh. als Ursprung der Burganlage angenommen. Näheres dazu findet Ihr bei GC1F17G.

Mit Baubeginn des Schlosses Possenhofen im Jahre 1536 durch Jacob Rosenbusch dürften auch die letzten Reste des Bauwerks abgetragen worden sein.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss mehrfach geplündert und verwüstet. Der damalige Besitzer von Hörwarth, kurfürstlicher Hofkammerrat, ließ es bis zu seinem Tode 1663 wieder vollständig instandsetzen.

Das Haus Wittelsbach ließ sich erst ab 1780 im Schloss am See nieder.

Herzog Max in Bayern, Vater der späteren Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn, Elisabeth (Sisi), erwarb das Schloss 1834 als Sommerresidenz der Familie. Elisabeth wuchs von 1838 bis 1853 in Possenhofen auf.

Leider kann das gesamte Schloss heute nicht mehr besichtigt werden, da es in Privatbesitz ist.

 

 

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